Meschede. . Das Klinikum Hochsauerland geht in Meschede, Arnsberg, Hüsten und Neheim einen neuen Weg - kostenfrei für die Betroffenen.

Patienten des Klinikums Hochsauerland sollen jetzt noch schneller und reibungsloser zu Untersuchungen und Therapien innerhalb des Mescheder Krankenhauses und der drei Arnsberger Standorte kommen.

Das Klinikum hat dafür einen eigenen Fahrdienst ins Leben gerufen – inklusive eines eigenen Rettungswagens, eigener Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und, falls notwendig, unter ärztlicher Begleitung.

Eigener Schriftzug an der Seite

Der Betrachter muss schon genau hinschauen, um den Unterschied zum Rettungswagen zu bemerken, wie ihn der Rettungsdienst des Kreises einsetzt: Nur der Rettungsdienst-Schriftzug des Herstellers ist überklebt, stattdessen klebt der des Klinikums an der Seite.

Die Einrichtung innen ist wie bei anderen Rettungsfahrzeugen. Patienten werden während der Fahrt medizinisch begleitet.
Die Einrichtung innen ist wie bei anderen Rettungsfahrzeugen. Patienten werden während der Fahrt medizinisch begleitet. © Jürgen Kortmann

Der eigene Rettungswagen für so genannte „qualifizierte Patiententransporte“ (mit medizinischer Begleitung) ist eines von zwei Fahrzeugen, die das Klinikum für Transporte seiner Patienten angeschafft hat. Innen unterscheidet sich dieser Rettungswagen nicht von dem des Rettungsdienstes. Das andere Fahrzeug ist für „nicht-qualifizierte Transporte“, etwa für sitzende Transporte zum Beispiel im Rollstuhl, bei denen keine medizinische Begleitung erforderlich ist.

Kostenfrei für die Patienten

Wegen eines insgesamt deutlich angestiegenen Logistikaufwands habe das Klinikum 2018 alle logistischen Fragestellungen neu bewertet, sagt Sprecher Richard Bornkeßel. Dazu gehört auch die Einrichtung eines eigenen Patiententransportes zwischen den vier Standorten. Die Kreisverwaltung, zuständig für alle Fragen rund um den Rettungsdienst, hat das neue System genehmigt.

Der neue Service, betont das Klinikum, trete nicht in den Wettbewerb zu privaten Unternehmen oder den regulären Rettungsdienst: „Der interne Service steht ausschließlich für planbare krankenhausinterne Transportfahrten im Rahmen des Krankenhausregelbetriebs zur Verfügung“, sagt Bornkeßel. Die Kosten muss das Klinikum in voller Höhe selbst tragen, auch für die Patienten sind die internen Fahrten kostenfrei. Für dieses Jahr kündigt das Klinikum weitere Investitionen an.

Weiterbehandlung durch Spezialisten

Bornkeßel betont, der interne Service „entlastet deutlich“ auch das öffentliche Rettungswesen des HSK und der Stadt Arnsberg – denn diese Fahrzeuge stünden sonst bei krankenhausinternen Verlegungen ja nicht für Notfalleinsätze zur Verfügung. Zum Einsatz kommen die Fahrzeuge, wenn Patienten verlegt werden, um in einer spezialisierten Fachabteilung an einem anderem Standort des Klinikums weiterbehandelt zu werden.

Oder wenn Untersuchungen an speziellen Geräten, wie dem MRT oder der Endoskopie, nötig sind, die nur an einzelnen Standorten zur Verfügung stehen. Oder auch, wenn Untersuchungen oder Mitbehandlungen durch einen spezialisierten Facharzt erforderlich sind – etwa in der Internistischen Onkologie, die es nur im St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede gibt, in der Frauenheilkunde (nur am Karolinen-Hospital), der Geriatrie (nur St. Johannes-Hospital) oder der Urologie (nur Marienhospital). Auch bei Verlegungsfahrten zwischen den Intensivstationen kann der Rettungswagen eingesetzt werden.

Keine Rettungsfahrten

Nicht eingesetzt werden dürfen die Klinikum-Fahrzeuge für Notfalltransporte, bei privaten Krankentransportfahrten und bei Verlegungsfahrten zu Krankenhäusern außerdem des Klinikverbundes. Das verbietet das Rettungsgesetz.

Der Rettungswagen des Klinikums verfügt auch über Blaulicht – einsetzen darf er es aber nicht, außer wenn bei einem internen Transport plötzlich ein Notfall bei dem Patienten einsetzen würde. Die erste Bilanz des Klinikums fällt positiv aus: „Die vorhandenen Fahrzeuge sind werktäglich im permanenten Einsatz. Besonders stolz ist das Klinikum auf den hohen Standard“, so Bornkeßel.

>>>HINTERGRUND<<<

Der interne Transportservice besteht werktags von 7 bis 16 Uhr. Er gilt für planbare Transportfahrten von und zum St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede, zum Marienhospital in Arnsberg, zum Karolinen-Hospital in Hüsten und zum St.-Johannes-Hospital in Neheim.

Der Service kann von den zuständigen Abteilungen angefordert werden. Zur besseren Planung und Disposition der Fahrten soll die Anforderung möglichst bereits am Vortag erfolgen.

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