Bestwig. . In Bestwig gibt es Probleme mit parkenden Autos - vor allem an der Bundesstraße. Das soll Konsequenzen haben.

Den Bestwigern drohen künftig mehr Knöllchen. Die Fraktionen wollen sich Gedanken machen, wie sie die Probleme mit dem ruhenden Verkehr in den Griff bekommen können. Dafür könnte möglicherweise eine neue Stelle in der Verwaltung geschaffen werden.

Nicht zum Parken freigegeben

Als schwierig und gefährlich bezeichnete CDU-Fraktionschef Winfried Gerold im Bürgerausschuss vor allem die Situation entlang der Bundesstraße. Er sprach besonders die Bereiche vor Dürings Imbiss sowie vor dem Bistro Panino in Velmede an.

Aus seiner Sicht dürfte etwa der Parkplatz direkt vor dem Imbiss überhaupt nicht zum Parken freigegeben sein. „Der Gehweg ist permanent mit einem Aufsteller blockiert - wenn dort ein Auto halb auf dem Bürgersteig steht, hat man als Radfahrer keine Chance, wenn jemand aus dem Imbiss kommt oder ein Beifahrer unvermittelt die Tür öffnet“, so Gerold. Dort müsse dringend etwas passieren: „Das ist für Radfahrer eine lebensgefährliche Geschichte.“

Er appellierte eindringlich an die Gemeinde, tätig zu werden und regte an, den möglichen Rückbau von Parkplätzen zu prüfen. Das gleiche gelte für die Situation im Bereich des Panino neben der Schützenhalle.

Sorgen um den Außenspiegel

Dass Autofahrer weit auf dem Gehweg parken ist keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Grund: Sie haben Angst, dass ihnen auf der viel befahrenen und engen Bundesstraße der Außenspiegel abgefahren wird. Und diese Angst ist gar nicht unberechtigt. „Das kommt tatsächlich permanent vor“, wie Ausschussvorsitzende Birgit Bagaric bestätigte.

Für Gerold ist das allerdings längst kein Argument, den Radweg zu blockieren. „Es kann doch nicht sein, dass der motorisierte Verkehr die Rechte der schwächeren Verkehrsteilnehmer einschränkt, nur um von Schäden verschont zu bleiben“, stellt er seine Sicht der Dinge dar und ergänzte: „Wir reden hier von einer Gefahr für Leib und Leben.“

Der mögliche Wegfall von Parkplätzen an besonders kritischen Stellen sei grundsätzlich auch kein Problem, so Gerold. „Wir haben an der Bundesstraße Parkmöglichkeiten ohne Ende - das gibt es sonst nirgendwo.“ Man müsse nur mal aufs benachbarte Meschede schauen. „Dort haben noch nicht einmal Lkw die Möglichkeit, irgendwo zu halten. Und hier bei uns wird alles zugeparkt auf Kosten der Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer.“ Das sei eine Sache, die er langsam nicht mehr dulden könne.

Zusätzliche Einstellung angedacht

Claudia Schmitten vom Bürgeramt kennt die schwierige Situation mit den beidseitigen Rad-Geh-Wegen in der Ortsdurchfahrt Velmede: „Ein grundsätzliches Problem ist, dass die Autos immer breiter werden.“ Daher werde eine halbe Reifenbreite auf dem Radweg in der Regel toleriert. „Aber wenn die Räder deutlich auf dem Gehweg stehen, schreiten wir natürlich ein“, so Schmitten. Allerdings nicht so oft, wie es dem Bürgermeister lieb wäre: „Wir würden gern mehr machen im Zusammenhang mit dem ruhenden Verkehr. Aber es scheitert an den Personalressourcen der Verwaltung“, sagt Ralf Péus.

Zuständig sei ein einziger Mitarbeiter - und der ruhende Verkehr sei nur kleiner Bestandteil seines gesamten Aufgabenbereiches. „Hier könnte man deutlich mehr machen“, so der Bürgermeister. Und das könnte künftig tatsächlich der Fall sein. Vorstellen könnte sich Péus etwa die Einstellung einer 450-Euro-Kraft, die sich ausschließlich um die gezielte Überwachung des ruhenden Verkehrs kümmert. Darüber und über mögliche Alternativen wollen sich nun die Fraktionen Gedanken machen.

Auch in Dörfern Probleme

„Ich denke, das klar geworden ist, dass an dem Problem gearbeitet werden muss“, so die Ausschussvorsitzende Bagaric. Denn bereits jetzt zeichnet sich ab, dass eine mögliche neue 450-Euro-Kraft viel zu tun bekäme. Probleme gibt es nämlich nicht nur in Velmede, sondern auch auf den Dörfern. Sozialdemokrat Bernd Lingemann regte an, sich den Bereich der Rüthener Straße in Nuttlar mal genauer anzuschauen. „Dort werden ebenfalls die Bürgersteige zugeparkt - teilweise sogar in Gegenrichtung.“ Und dann werde noch behauptet, der Bürgermeister habe das erlaubt.

Manfred Ramspott (CDU) klagt derweil über Probleme in Ostwig. Demnach gibt es dort nicht nur immer mehr Autos, sondern auch mehr Wohnmobile. „Und die stehen dann teilweise irgendwo als Hindernis.“ „Wir kriegen Probleme mit der Parksituation - auch in den Dörfern“, ist er überzeugt.

Ins Rollen gebracht hatte die Diskussion Manuel Fritsch von der SPD. Er hatte der Verwaltung eigentlich nur die Unzufriedenheit über die Parksituation im Bereich des Bahnübergangs am Efes-Grill mitteilen wollen - dort sei bei Veranstaltungen teilweise der Radweg und die Zuwegung zum Bahnübergang so zugeparkt, dass kaum ein Durchkommen sei.

>>>HINTERGRUND<<<

Bereits in der Vergangenheit war über eine Kooperation mit der Stadt Meschede nachgedacht worden. Vorgestellt hatten sich die Bestwiger, dass eine Politesse aus der Kreisstadt stundenweise auch Dienst in Bestwig übernehmen könnte, um dort den ruhenden Verkehr zu überwachen.

Das Vorhaben scheiterte allerdings an der mangelnden Bereitschaft der Stadt Meschede, weil auch dort das Personal dafür fehle.

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