Bad Fredeburg. . Die Johannesbad-Gruppe verlagert die Suchtklinik von Bad Fredeburg nach Dortmund. Gleichzeitig baut sie die Psychosomatik aus.

Die Johannesbad-Gruppe plant die Verlagerung ihrer Suchtklinik nach Dortmund. Nicht zum Schaden des Standortes Bad Fredeburg und seiner bisher 330 Mitarbeiter, wie Chefärzte, Klinikleitung und die Vorstandsmitglieder der Johannesbad-Gruppe betonen. „Gleichzeitig bauen wir die Psychosomatik zu einem Kompetenzzentrum aus“, erklärt Dr. York Dhein, Vorstandsvorsitzender der Johannesbad-Gruppe, „und machen damit unsere Kliniken fit für die Zukunft.“

Auch die Mitarbeiter, die bereits informiert wurden, hätten die Nachricht daher positiv aufgenommen. Niemand soll seinen Arbeitsplatz verlieren und jeder hat die Chance mitzugehen oder zu wechseln. „In Bad Fredeburg und in Dortmund werden wir mittelfristig einen höheren Bedarf an qualifiziertem Personal haben“, verspricht Klinikleiterin Elizabeth Clasen. Erstmal jedoch bedeutet es den Abzug von 100 Arbeitsplätzen zum Jahr 2022, denn wie sich genau die Arbeitnehmerzahl in Bad Fredeburg entwickeln wird, konnte auch Dhein noch nicht sagen.

Holthauser Mühle

Seit 40 Jahren sind die Kliniken fester Bestandteil Bad Fredeburgs. Unter der Leitung der Johannesbad-Gruppe gibt es dort bisher an drei Standorten drei unterschiedliche Angebote. Nichts ändern wird sich an der Holthauser Mühle mit ihren rund 150 Patienten im Jahr, die vor allem illegale Drogen konsumiert haben.

Psychosomatik

In der Psychosomatik gibt es pro Jahr rund 1700 Patienten. „Unsere Patienten haben häufig Erkrankungen, die man vordergründig medizinisch behandeln würde, die aber oft auf psychische Beschwerden oder Traumata, Belastungen am Arbeitsplatz oder in der Ehe zurückzuführen sind“, erläutert Chefarzt Dr. Jens Schneider. Ein Bereich, der in Zukunft zunehmen wird, so die Prognose der Mediziner, der daher auch in Bad Fredeburg zu einem Kompetenzzentrum Psychosomatik ausgebaut werden soll. „Mehrere Millionen Euro sollen dafür in Bad Fredeburg investiert werden“, berichtet Dhein. Letztlich soll die Psychosomatik beide Häuser in der Straße „Zu den Buchen“ besetzen.

Die Suchtklinik

Denn die Suchtklinik zieht um. Bisher werden dort rund 1000 Patienten pro Jahr vor allem wegen Alkohol- und Spielsucht, Medikamentenabhängigkeit und auch Cannabis behandelt. „Häufig in Mischformen“, wie Chefarzt Dr. Dieter Geyer erläutert. Rund 40 Millionen Euro investiert die Johannesbad-Gruppe in Dortmund-Hacheney. Dort hat die Klinik, die ab 2020 neu gebaut und wahrscheinlich 2022 bezogen wird, eine direkte Anbindung ans Berufsfortbildungswerk (BFW). „Wir sind dann dort, wo auch unsere Patienten leben“, erläutert Geyer. Die Anbindung ans BFW ermögliche die Begleitung der Patienten von der Therapie zurück in den Arbeitsmarkt. Eine Entwicklung, die im Zuge des Fachkräftemangels immer wichtiger werde und von der auch Bad Fredeburg durch die intensive Zusammenarbeit profitieren soll.

>>> HINTERGRUND
Die Johannesbad-Gruppe ist einer der größten Gesundheitsdienstleister und unter den Top-10 der Rehabilitationsanbieter in Deutschland.

Medizin, Hotellerie, Aus- & Weiterbildung sowie Betriebliches Gesundheitsmanagement bilden die vier Säulen der Gruppe. Das Portfolio der neun Johannesbad Fachkliniken umfasst Rehabilitation, Anschlussheilbehandlungen sowie ambulante und Akuttherapien für Orthopädie, Urologie, Akutschmerztherapie sowie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.

Die Fachkliniken in Bad Fredeburg sind spezialisiert auf die Therapie von Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen.

Darüber hinaus bietet die Johannesbad-Gruppe Präventions- und Rehabilitationsangebote für Kinder und Jugendliche sowie Eltern-Kind-Maßnahmen an.

Für Aus- und Weiterbildung unterhält sie unter dem Dach der Johannesbad-Akademie vier medizinische Fachschulen für Physio- und Ergotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister.

Sieben Johannesbad-Hotels in Deutschland und Österreich sowie die Johannesbad-Therme komplettieren das Portfolio der Gruppe.

Die Johannesbad Gruppe beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 130 Millionen Euro.

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