Ramsbeck. . Das Ramsbecker Bergbaumuseum soll unter Denkmalschutz gestellt werden. 1983 ist ein solches Vorhaben schon einmal gescheitert.
Das Bergbaumuseum in Ramsbeck soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Dafür hat sich jetzt der Bürgerausschuss einstimmig ausgesprochen.
Es ist nicht der erste Versuch, der in diese Richtung unternommen wurde: Bereits nach einem Beschluss des Kulturausschusses 1980 war das Besucherbergwerk in die Denkmalliste der Gemeinde Bestwig eingetragen worden.
Die Eintragung war allerdings aufgrund eines Widerspruches der Betreiberfirma 1983 wieder aufgehoben worden, da nach Argumentation der Firma der Bergbaubetrieb nur stillgelegt, jedoch nicht eingestellt war.
Geänderte Vorzeichen
Inzwischen aber haben sich Vorzeichen geändert. Mittlerweile wurde der Betrieb an die Sauerländer Besucherbergwerk gGmbH verkauft - und die verfolgt unter anderem die Ziele des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Aus Sicht von CDU-Fraktionschef Winfried Gerold könne die Gemeinde bei der beantragten Unterschutzstellung des Kauen- und Verwaltungsgebäudes nur gewinnen. „Vor allem, was die Akquirierung von Fördermitteln für weitere Sanierungsschritte angeht, die sicherlich in Kürze auf uns zukommen werden“, so der Christdemokrat.
Einstimmiger Beschluss
Mit der Einleitung des Verfahrens, den Übertagebereich auf die Denkmalliste zu setzen, reagieren Politik und Verwaltung auf einen Beschluss und einen Antrag der Gesellschafterversammlung der Sauerländer Besucherbergwerk gGmbH.
In einem Schreiben an die Gemeinde hebt Museumsleiterin Friederica Ihling die Bedeutung des Museums als „überregionaler touristischer Leuchtturm“ hervor - aus diesem Grund bestehe ein erhebliches öffentliches Interesse an der Pflege und dem baulichen Schutz der Gesamtanlage. Die Anlage sei einerseits ein prägender und identitätsstiftender Bestandteil der Vermittlung regionaler und überregionaler Geschichte sowie der wirtschaftshistorischen Entwicklung des Sauerlandes.
Andererseits diene das Museum der Vermittlung des Bergbaus als wirtschaftshistorische Grundlage einer der wirtschaftsstärksten Industrieregionen des Landes und des Bundes.
Parkanlage bis zum Ortsausgang
Gebaut wurde das Kauen- und Verwaltungsgebäude nach einem Plan des international bedeutenden Architekten Werner Issel (1884-1974). Issel gilt als einer der wichtigsten Architekten im Industriebau des 20. Jahrhunderts.
Die in Resten erhaltene Gartengestaltung am Museum plante Prof. Dr. Gustav Alliger - ein ebenfalls prägender Gartenarchitekt. Damals zog sich eine Parkanlage von der Außenanlage des Museums entlang der Valme bis hin zur Zentrale am südlichen Ortsausgang. „Die Bedeutung der Bauvorhaben in Ramsbeck liegt in der das gesamte Dorf erfassenden Dimension, die sich im Original nur noch im Bereich des Museums erfahren lässt“, betont Museumsleiterin Friederica Ihling.
Hier finden Sie noch mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Meschede und dem Umland.