Meschede. Grotesk: Aus diesem Grund ist seit Tagen das Telefon an der Städtischen Realschule und an der Walburga-Hauptschule in Meschede gestört.

Kein Anschluss unter dieser Nummer. Zwei Schulen am August-Macke-Schulzentrum können seit Anfang Mai nicht telefonieren. Anrufe gehen zwar ein, muss aber ein Schüler von den Eltern abgeholt werden, ein wichtiges Telefonat mit dem Schulamt oder gar dem Rettungsdienst geführt werden, zücken Schulleiter, Sekretärin und Lehrer ihre privaten Handys. Offenbar hat die Stadtverwaltung Fristen nicht beachtet.

Das Problem

Gestört ist seit Montag, 29. April, der Anschluss des Sekretariats der Mescheder Realschule, seit Montag, 6. Mai, offiziell auch der Anschluss des Sekretariats der St.-Walburga-Hauptschule. Anrufe können entgegengenommen werden. Es ist aber nicht möglich, nach außen zu telefonieren.

Das sagt die Stadt

Laut Presseinformation der Stadt Meschede hat die Telekom die ISDN-Anschlüsse abgeschaltet. Angeblich ohne ersichtlichen Grund. Nebulös formuliert die Pressesprecherin Angelika Beuter: Man habe vereinbart, „dass die ISDN-Anschlüsse der Schule unverändert bestehen bleiben, bis die neue Lösung beim selben Anbieter genutzt werden kann.“

Welche neuen Lösungen das sind, dazu gibt es keine Informationen. Auch wird suggeriert, dass es die Telekom ist, die „die neuen Lösungen“ nicht zur Verfügung stellen kann. „Aus unbekannten Gründen wurden die ISDN-Anschlüsse nun entgegen der Absprache bereits abgeschaltet.“ Man arbeite gemeinsam mit dem Netzanbieter mit Hochdruck an einer Lösung.

Das sagt die Telekom

Gegen die Zuschreibung des Schwarzen Peters verwahrt sich die Telekom: Hintergrund für die Kündigung sei die Umstellung des gesamten deutschen Telefonnetzes von analoger auf IP-basierter Technologie. „Ein Betrieb der ,alten’ Technik ist nicht mehr möglich“, schreibt Pressesprecher Frank Domagala. „Dabei wäre es überhaupt kein Problem gewesen, die ,alten’ Anschlüsse auf die neue Technik umzustellen.“

Grundlage dafür aber: die Buchung eines neuen Tarifs. „Voraussetzung für die technische Umsetzung ist zwingend ein Auftrag unseres Vertragspartners - in diesem Fall des Schulträgers. Dieser liegt bis zum heutigen Tag nicht vor.“

Mit dem Auftrag hätte auch gemeinsam mit der Stadt geklärt werden sollen, ob die alte Telefonanlage weiterhin genutzt werden kann und ob eventuell neue Geräte - durch die Telekom oder einen anderen Anbieter - beschafft werden müssen. Da sich nichts tat, kündigte die Telekom das Vertragsverhältnis für beide Telefonanschlüsse „fristgerecht und rechtzeitig“, wie der Pressesprecher betont.

„Es folgte eine mehrmalige Erinnerung.“ Letztmalig habe die Telekom die Stadt schriftlich am 12. März auf das Kündigungsdatum 30. April hingewiesen. „Da keine Reaktion des Kunden erfolgte, sind wir aktiv am 2. Mai auf den Ansprechpartner der Stadt Meschede zugegangen.“ Doch offenbar passierte danach auch nichts.

Die Lösung

Frank Domagala betont in seiner Stellungnahme: Trotz der fehlenden Rückmeldung bzw. Auftragserteilung arbeite man für die betroffenen Telefonanschlüsse an einer Übergangslösung.

Nachdem unsere Zeitung sowohl bei der Stadt Meschede als auch bei der Telekom nachgefragt hatte, kam die Geschichte offenbar in Bewegung.

Es folgte daraufhin eine weitere Pressemitteilung der Telekom: Für beide Anschlüsse liege aktuell ein Auftrag vor, die Anschlüsse würden schnellstmöglich bereitgestellt. Noch sei der Termin aber nicht fix terminiert.

Meschedes Bürgermeister Christoph Weber sei informiert und mit der Vorgehensweise einverstanden.

Telekom:„Dem Kunden ist bewusst, dass wir rechtzeitig über die Kündigungen informiert haben - wichtig ist jetzt, dass die Anschlüsse umgestellt werden.“

Hier finden Sie noch mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Meschede und dem Umland.