Meschede/Bestwig/Eslohe/Schmallenberg. . Die NRW-Bank blickt auf die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2040: Meschede verliert in der Region die meisten Menschen - auch prozentual.

Wir werden weniger und wir werden älter. Das ist längst bekannt. Doch wie genau sich die demographische Entwicklung in den einzelnen Kommunen auswirken könnte, dazu wagt die NRW-Bank eine Prognose in ihrem aktuellen Wohnungsmarktbericht. Besonders hart treffen würde es demnach Meschede.

Meschede

Laut letzter Statistik hat Meschede 30.112 Einwohner (Stand 2018), die Prognose der NRW-Bank sagt, dass 2040 nur noch etwa 23.000 Menschen in Meschede leben werden. Das wäre ein Rückgang von knapp 23 Prozent, also fast ein Viertel.

Eslohe

Anders sieht das in Eslohe aus: Die Einwohnerzahl liegt bei 8992 (Stand 2018), 2040 sollen es noch etwa 8500 Menschen sein. Der Rückgang beträgt lediglich 5,5 Prozent.

Schmallenberg und Bestwig

Im Mittelfeld liegen Schmallenberg und Bestwig. Schmallenberg müsste laut NRW-Bank bis 2040 ein Minus von etwa 13 Prozent verkraften. Aktuell leben dort 25.184 Menschen (Stand 2018), 2040 wird eine Bevölkerungszahl von knapp 22.000 prognostiziert. Etwa 10 Prozent weniger Menschen würden in Bestwig leben. Aktuell sind dort 11.365 Personen (Stand 2018) gemeldet, knapp 10.300 sollen es im Jahr 2040 sein.

Die Gründe

Abwanderung ist ein großes Thema in der Diskussion um die demographische Entwicklung. Der Blick auf die Zahlen 2008 bis 2014 macht es deutlich: In dieser Zeit hat Meschede jedes Jahr zwischen 70 und 280 Einwohner verloren, Schmallenberg zwischen 40 und 190. Auch Bestwig und Eslohe verlieren in diesen Jahren jedes Jahr Einwohner durch Abwanderung, die Zuwanderung kann die Defizite in allen vier Kommunen nicht ausgleichen.

Ein Bruch ereignete sich 2014/2015. Das hängt vor allem mit der Flüchtlingswelle zusammen. Eslohe hat 2015 zum Beispiel ein Wanderungssaldo von plus 150 Menschen, Schmallenberg sogar von plus 430.

Im Jahr 2017 verliert Meschede nur in der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre - etwa 45 Personen. Den Großteil vermutlich wegen eines Studiums. In allen anderen Altersgruppen ist ein leichtes Plus zwischen Zu- und Fortgezogenen festzustellen. Und 2017 erzielen auch Bestwig, Eslohe und Schmallenberg noch ein leichtes Plus zwischen Zu- und Abwanderungen.

Abwanderung kann daher nicht allein der Grund dafür sein, warum die Zahl der Einwohner sinkt. Ein mindestens gleichwertiger Grund für die demographische Entwicklung ist laut Zahlenmaterial der NRW-Bank der natürliche Bevölkerungssaldo. Gemeint ist damit der Saldo aus Geburten und Sterbefällen. Alle vier Kommunen verlieren so jedes Jahr (in den Statistiken seit 2008) zwischen 10 und 180 Einwohner.

Die Altersgruppen, die bis 2040 zunehmen, sind lediglich zwei: die zwischen 65 und 75 Jahre sowie die 75-Jährigen und älter. Das gilt für unsere vier Kommunen gleichermaßen. Alle anderen Altersklassen nehmen bis dahin kontinuierlich ab.

Gab es in Bestwig im Jahr 2008 noch knapp 2400 Menschen unter 18 Jahren, sind es laut Prognose im Jahr 2040 nur noch 1250. Ein Blick auf die Gruppe 75 Jahre und älter: 2008 waren es rund 1000, 2040 sollen es 2100 sein. Also mehr als doppelt so viele.

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