Ostwig/Olsberg. . Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Olsberg wurde das Fluchtfahrzeug von Fußballerinnen in Ostwig entdeckt. Die Täter machten große Beute.

Die Polizei hat eine erste Spur nach der Sprengung eines Geldautomaten der Commerzbank am Freitag am Bigger Platz in Olsberg. Die Ermittlungen führen die Kripo nach Ostwig.

Dort wurde in dem Geräteraum des Sportlerheims des TV Ostwig auf dem Schild ein Motorroller gefunden – wahrscheinlich das Fluchtfahrzeug. „Es werden derzeit die Spuren an dem Fahrzeug und in dem Geräteraum ausgewertet“, sagte Polizeisprecher Sebastian Held der Westfalenpost. Die Polizei gehe davon aus, dass der Motorroller mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit der Geldautomaten-Sprengung am Freitagmorgen stehe.

Fußballerinnen entdecken Roller

Die Täter waren auf ihrer Flucht vom Tatort in Olsberg beobachtet worden. Sie waren laut Zeugenaussagen auf Motorrollern oder Mopeds unterwegs. Die Indizien sprechen bisher dafür, dass der Roller für die Flucht gestohlen wurde. Die Polizei ermittelt jetzt den Halter.

Der verdächtige Motorroller war am Freitagabend von Spielerinnen des TV Ostwig entdeckt worden. „Unsere Frauen-Fußballmannschaft wollte mit dem Training beginnen und Fußbälle aus dem Geräteraum holen“, sagt TV-Vorsitzender Christoph Rosenau. Die Frauen konnten die Tür zu dem Raum allerdings nicht aufschließen. Der Schließzylinder war ausgetauscht worden – mutmaßlich von den Gangstern, die den Geldautomaten in die Luft gejagt hatten, die in dem Gebäude möglichst unbemerkt Unterschlupf finden wollten. Davon ahnten die Sportler zu dem Zeitpunkt aber noch nichts.

Die Spielerinnen verständigten TV-Chef Rosenau. Vor Ort wurde der Schließzylinder erneut getauscht, damit die Vereinsleute den Geräteraum betreten konnten. „Dort stand ein Roller, der da nicht hingehört“, so Rosenau. Die Polizei wurde gerufen. Die Einbrecher hatten im Inneren ihre Spuren verwischt, um der Kripo die Ermittlungen zu erschweren. Der Roller wurde beschlagnahmt.

Sechsstelliger Geldbetrag erbeutet

In dem Unterschlupf harrten die Verbrecher eine Zeit lang aus, bevor sie die Flucht fortsetzten. Diese Vorgehensweise ist in dieser oder in abgewandelter Form typisch bei solchen Verbrechen. Die Täter verschanzen sich nach der eigentlichen Tat eine Weile in einem leicht zugänglichen Gebäude unweit des Tatortes: über öffentliche Straßen liegen 6,5 Kilometer zwischen den Ortschaften. Querfeldein sind es weniger als 2 Kilometer.

Der Raubzug hat sich für die mutmaßlichen Mitglieder der Geldautomaten-Sprenger-Bande gelohnt. Laut Polizeiangaben konnten sie bei ihrem Beutezug am Freitag einen sechsstelligen Geldbetrag an sich reißen.

>>>HINTERGRUND<<<

Die Täter werden wie folgt beschrieben: Schwarzer Kapuzenpullover und schwarze Schuhe. Einer trug Schuhe mit auffällig weißer Sohle. Sie hatten eine rote Reisetasche und eine Reisetasche der Marke Nike dabei.

Hinweise an die Polizei unter Telefon 02961-90200.

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