Meschede/Bestwig/Eslohe/Schmallenberg. . In Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg öffnen Kitas regulär von 7 bis 16.30 Uhr. Das korrespondiert nicht immer mit dem Beruf der Eltern.
Eine Analyse der Landesregierung zeigt, wann die rund 10.000 Kitas in NRW öffnen und schließen. Dabei wird deutlich, dass vielerorts die Betreuungszeiten der Kinder nicht mit den Arbeitszeiten der Eltern zusammenpassen. Unsere Zeitung hat nachgefragt, wie es in den vier Kommunen aussieht.
Für Meschede, Bestwig und Eslohe ist das Kreisjugendamt zuständig. Eine Auflistung der Öffnungszeiten aller Einrichtungen zeigt, dass der Großteil zwischen 7 und 7.15 Uhr öffnet. Es gibt keinen einzigen Kindergarten, der den Betrieb vor 7 Uhr startet. Der Großteil der Einrichtungen schließt um 16 bzw. 16.30 Uhr. Zwei Kitas in Bestwig haben immerhin bis 17 Uhr geöffnet: Christkönig und Montekita.
An einzelnen Tagen bis 17 Uhr
In der Gemeinde Eslohe haben alle sechs Einrichtungen zumindest an einzelnen Tagen bis 17 Uhr geöffnet. Der Kindergarten St. Peter und Paul schließt montags und mittwochs sogar erst um 17.15 Uhr.
In Meschede haben die Awo-Kindergärten Mikado und Kleine Wolke montags bis freitags bis 17 Uhr geöffnet. Der evangelische Johannes-Kindergarten in Meschede schließt donnerstags erst um 17.15 Uhr - und hat damit im Mescheder Stadtgebiet die späteste Schließungszeit. An den übrigen vier Tagen schließt er aber um 16 Uhr.
Jeweils Dienstag und Donnerstag bis 17 Uhr geöffnet haben die drei Kindergärten „Pusteblume“ in Wehrstapel, „Regenbogen“ in Freienohl und „Filippo Neri“ in Meschede.
Lösungen im Einzelfall finden
„Aktuell liegen keine Beschwerden bzw. Anfragen für eine Randzeitenbetreuung vor“, wie Martin Reuther, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises, erklärt. „Es kommt allerdings immer wieder vor, dass Eltern einen Betreuungsbedarf geltend machen, der außerhalb der Kita-Öffnungszeiten liegt.“
Dann werde zusammen mit dem Tagesmütterverein Meschede versucht, eine Tagespflegeperson zu finden, die nach Schließung der Kita das Kind betreut. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass für eine flächendeckende Ausdehnung der Öffnungszeiten kein Bedarf besteht“, so Reuther.
Längere Öffnungszeiten
Die Stadt Schmallenberg möchte Eltern mit dem seit 1. März neu eröffneten Valentin-Kindergarten in der Kernstadt längere Öffnungszeiten anbieten. Ob dieses Angebot dann tatsächlich genutzt wird, muss sich aber noch zeigen. „Wir werden uns nach dem Bedarf der Eltern richten“, erklärt Ludger Frisse, Leiter des Jugendamts.
Von 6 bis 18 Uhr haben Eltern theoretisch die Möglichkeit, das Angebot der dort untergebrachten Kindertagespflege in Anspruch zu nehmen. Dort werden Kinder bis einschließlich drei Jahre betreut. „Wenn kein Kind um 6 Uhr kommt bzw. bis 18 Uhr bleibt, werden wir die Zeiten natürlich anpassen“, sagt Frisse. Der Kindergarten unter gleichem Dach ist von 7 bis 16.30 Uhr geöffnet.
Keine Anfragen von Eltern
Ansonsten ist die Situation im Stadtgebiet Schmallenberg ähnlich wie in Meschede, Bestwig und Eslohe. Der Großteil der Kindergärten öffnet zwischen 7 und 7.15 Uhr und schließt zwischen 16 und 16.15 Uhr. Der Kindergarten in Oberhenneborn (Mittwoch und Donnerstag bis 17 Uhr) und die „Kleinen Strolche“ in Schmallenberg (Montag bis Freitag bis 17 Uhr) haben die längsten Öffnungszeiten im Stadtgebiet.
„Aus unserer Sicht passen die Zeiten der Einrichtungen und der Bedarf der Eltern zusammen“, sagt der Schmallenberger Jugendamtsleiter. Aktuell gebe es zumindest keine Anfragen von Eltern bezüglich einer Erweiterung. „In einzelne Einrichtungen haben wir die Öffnungszeiten in der Vergangenheit auch schon angepasst.“
Ob in den Randzeiten vielfach Familie einspringen muss, dazu kann Ludger Frisse keine allgemeine Aussage machen. „Wir bekommen in Gesprächen aber mit, dass Großeltern vielfach noch berufstätig und die Strukturen daher im Umbruch sind.“
>>> Weitere Informationen:
- Die Landesregierung hat NRW-weit Daten für 9567 Einrichtungen ausgewertet. Nur 287 Kitas öffnen vor 7 Uhr und 369 schließen um oder nach 17.15 Uhr.
- Vor allem für Eltern, die im Einzelhandel, Schichtdienst oder flexiblen Bürobetrieb tätig sind, erweisen sich die Betriebszeiten schon mal als Problem.
- Ab dem Kita-Jahr 2020/21 will die Landesregierung den Trägern 100 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen, um die Randzeiten-Betreuung zu verbessern.