Meschede. Die Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft ist im Aufwind. Zwölf neue Unternehmen sind ihr beigetreten.
Auf großes Interesse stieß die Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft (IMW). Über 60 Mitglieder nahmen an der Besichtigung des „Zweisteins“ und der neuen Räumlichkeiten der Steuer- und Wirtschaftskanzlei Droste-Schulte-Sprenger-Schmidt teil, die sich als Gastgeber bereit erklärt hatte. Ulrich Schulte Sprenger und seine Partner präsentierten den Teilnehmern mit Leidenschaft, wie sich das „Alte Arbeitsamt“ in der Steinstraße zur neuen Kanzlei und zum Studentenwohnheim in Vario-Bauweise entwickelt hat.
Projekte für Fachkräftebedarf
Im Anschluss zog Meinolf Ewers als IMW-Vorsitzender bei der Jahreshauptversammlung eine positive Bilanz zum IMW-Jahr 2019 und resümierte die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Besonders eine zielgerichtete Umsetzung von Projekten für den Fachkräftebedarf und das Thema Karriere vor Ort, aber auch die Interessenvertretung wirtschaftlicher Anliegen im politischen und strategischen Raum, zählen zu den Erfolgen der IMW. Die IMW gilt dabei seit ihrer Gründung als eine maßgebliche Säule des Stadtmarketings sowie als Schnittstelle zwischen Wirtschaftsförderung und der Wirtschaft vor Ort.
Die Mitgliederzahl hat sich auf insgesamt 101 Firmen gesteigert. In 2018 bzw. Anfang 2019 sind gleich 12 neue Betriebe in die IMW eingetreten.
Neue Vorstandsmitglieder
Von drei Vorstandsmitgliedern verabschiedete sich Meinolf Ewers in der Versammlung. Aus dem Vorstand scheiden in 2019 Jürgen Dörner (Volksbank Sauerland), Karl Douteil (Bauzentrum Noeke) sowie Christof Richter (Stabau) aus. Meinolf Ewers bedankte sich für ihr Engagement und die investierte Zeit für die Vorstandsarbeit. Besonders Jürgen Dörner als Mitbegründer der IMW in 2001 würdigte Ewers: Durch seine Beiträge und Unterstützung sei die IMW in 2019 als Interessenvertretung an politischen Gesprächen und Entscheidungsprozessen sowie an der gemeinsamen Arbeit der Wirtschaftsförderung in Meschede beteiligt.
Als Nachfolger wählte die Versammlung in den neunköpfigen Vorstand Silke Sauer (Sauer & Sommer Straßen- und Tiefbau), Knut Langer (Werner Langer Kunststofftechnik) und Dr. Florian Müller (Volksbank Sauerland). Die weiteren sechs Vorstandsmitglieder wurden einstimmig im Amt bestätigt. Der Vorstand bestätigte einstimmig Meinolf Ewers als Vorsitzenden sowie Frank Hohmann als stellvertretenden Vorsitzenden. Peter Schulte wurde als Delegierter der IMW ebenso bestätigt und steht erneut für die Wahl des Vorsitzenden des Stadtmarketing Meschede zur Verfügung. Meinolf Ewers betonte, dass die kontinuierlich gute Arbeit der IMW weitergeführt wird und freute sich auf die Impulse der neuen Vorstandsmitglieder.
Selbst etwas erbauen
Vor allem die Berufs-Infobörse sowie der Jahresempfang gemeinsam mit der Stadt Meschede sind als Erfolg zu verbuchen. Wie in den Vorjahren steht die gute Vernetzung zwischen Schulen und Wirtschaft im Vordergrund der Arbeit der IMW und der Wirtschaftsförderung. Dirk Lahrmann stellte zudem die aktuellen Ergebnisse des Arbeitskreises „Kids-Support“ vor.
Unter dem Leitsatz „Technik ist spannend und es macht Spaß, selbst etwas zu erbauen“ wird das Projekt „Kids-Support“ seit nun zweieinhalb Jahren begleitet. Gemeinsam mit der Mariengrundschule Meschede hat die IMW die Aktion im Herbst 2018 zum zweiten Mal auf die Beine gestellt. Gerade in einer Region wie dem Sauerland, die sehr handwerklich geprägt sei, müssen die MINT-Berufe gefördert und den Kindern der Zugang in technische Berufe eröffnet werden.
Die IMW hat für das Projekt Materialien wie Schraubstöcke und Werkzeug sowie Baumaterial kostenlos bereitgestellt. Eine Lehrerin betreut die Aktion gemeinsam mit den beiden ehrenamtlichen Betreuern der IMW, die den Kindern ganz bedacht und verständlich alle handwerklichen Kniffe zeigen und erklären, wie man das Modell eines Strandseglers baut.
In 2019 wird auch die Schule unter dem Regenbogen das Projekt „Strandsegler“ durchführen. Zudem gelang es, zwei weitere Paten als Unterstützung zu akquirieren.
Parkplatz-Probleme in Enste
In 2018 hat die IMW zusätzlich ein Gespräch mit dem Bürgermeister und der Spedition Mönig geführt, in der die Problematik der fehlenden Nacht-Parkplätze für LKW in Enste thematisiert wurde. Ein Informationsgespräch zwischen Vorstand und der Siedlungs- und Baugenossenschaft befasste sich zudem mit der Frage, welche Wohnstrukturen künftig für Arbeitnehmer interessant sind, um dem Thema Fachkräftemangel zu entgegnen. Hierzu wird die IMW für eine mögliche Projektentwicklung einen gemeinsamen Fragebogen an die Mitglieder verschicken.
>>>HINTERGRUND<<<
Zeitintensiv hat sich die IMW im vergangenen Jahr weiterhin mit dem Thema Integration der Flüchtlinge in die Arbeitswelt im Stadtgebiet auseinandergesetzt.
Konkrete Maßnahmen aus dem Arbeitskreis heraus sind ein neuer Deutschkurs für Flüchtlinge, die schon in Ausbildung oder Arbeit sind sowie Steckbriefe von mittlerweile oder absehbar ausbildungsfähigen bzw. arbeitsfähigen Personen, die an die IMW-Mitglieder verschickt werden.
Trotz der bisherigen Erfolge erwartet Meinolf Ewers in diesem Themenfeld in nächster Zeit weiterhin Herausforderungen. Offen sind Lösungsansätze bezüglich eines möglichen Umzugs geduldeter Flüchtlinge in die Nähe ihres Ausbildungs- oder Arbeitsortes sowie die Unterbringung in Wohnungen als geeignetem Lernumfeld.
Nur durch enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, Politik und Arbeitgebern könnten Lösungen gefunden werden. Die in 2018 begonnenen Konsensgespräche zwischen Bürgermeister und dem IMW-Vorsitz sowie mit den Fraktionen werden weitergeführt.
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