Meschede. . Die Jäger des Hegerings Meschede müssen kräftig investieren. Fast 500.000 Euro wird der Umbau des Schießstandes am Hennesee kosten.
Gerade zwei Jahre sind seit der großen Renovierungsmaßnahme vergangen, und schon sorgen sich die Mitglieder des Hegerings Meschede erneut um ihren Schießstand. Dieses Mal sind größere Umbauten notwendig: Nicht Vandalismus wie im Jahr 2016 ist der Anlass, sondern neue gesetzliche Sicherheitsauflagen erfordern die kostspieligen Veränderungen. Klar, dass angesichts bis zu 490.000 Euro kalkulierter Gesamtkosten das Thema „Schießstand“ im Mittelpunkt des Jahresberichtes von Hegeringleiter Bernd Bertelsmeyer stand.
„Um Schießstand zu erhalten, müssen wir bauen“
Erstaunen, Unverständnis und Bestürzung zeigten die Gesichter der 80 Jagdfreunde, die während der Jahreshauptversammlung des Hegerings in der Schützenhalle Berge den Erläuterungen von Bertelsmeyer folgten. Detailliert stellten Bertelsmeyer und Schriftführer Hubert Wullenweber die Sachlage dar. Die baulichen Details steuerte Udo Bertelsmeyer bei, Architekt, Bruder des Hegeringsleiters und ebenfalls Mitglied im Hegering.
Eindeutig war, dass sich die Mitglieder des Hegeringvorstands intensiv mit der komplexen Angelegenheit auseinandergesetzt hatten. Bernd Bertelsmeyer hatte auch Beratung durch den Landesjagdverband und drei Gutachter angefordert, wie er berichtete. „Um den Schießstand erhalten zu können, müssen wir bauen“, lautete sein Fazit. Gleichzeitig lobte er die Zusammenarbeit mit der Unteren Jagdbehörde des Hochsauerlandkreises.
Jagdausbildung ist gesichert
Am Ende stimmten alle anwesenden Jäger und Jägerinnen für die Durchführung der Sanierungsmaßnahme. Denn Bertelsmeyer konnte nicht nur auf eine ab 2021 mögliche Förderung von bis zu 90 Prozent der Kosten durch den Landesjagdverband hinweisen. Er konnte auch zusagen, dass eine Lösung gefunden worden ist, die wichtige Schießausbildung des waidmännischen Nachwuchses weiterlaufen zu lassen. „Die Jagdausbildung ist gesichert“, versprach Bertelsmeyer.
Der Hegering Meschede ist stolz, dass im letzten Jahr 25 Jungjäger die umfangreiche Ausbildung erfolgreich absolvierten.
Für dieses Jahr haben sich sogar 37 Kandidatinnen und Kandidaten angemeldet. Die Beiträge für die Ausbildung sind eine wichtige Einnahmequelle für den Hegering. Auf eine Einzelumlage zur Finanzierung des Eigenbeitrags für die Baumaßnahme will der Hegering daher verzichten.
Die Jahreshauptversammlung ist für den Hegering Anlass, um treue Mitglieder zu ehren. In diesem Jahr erhielten Treuenadel und Ehrenurkunde für 25-jährige Mitgliedschaft: Dr. Eckehard Adolf, Volker Guth, Michael Brieden (alle Meschede), Stephan Babilon (Calle), Klaus Rickert (Wennemen). Für 40 Jahre Treue wurden geehrt: Eckhard Herrmann (Meschede), Andreas Vogt (Olpe), Willi Schulte (Calle). Seit 50 Jahren Mitglied im Hegering sind Dr. Horst Berster und Reinhard Köhne, beide aus Meschede. Der Mescheder Lothar Schwarz feierte sein 60-jähriges Vereinsjubiläum.
Verdienstmedaillen verliehen
Die Verdienstmedaille für besondere Verdienste in Bronze des Landesjagdverbands erhielten Udo Bertelsmeyer, Meschede, sowie die beiden Obmänner für das Schießwesen Elmar Hegener, Stockhausen, und Franz-Josef Bischoff, Meschede. Alle drei haben sich in besonderer Weise für den Schießstand eingesetzt.
Die Verdienstmedaille für besondere Verdienste im Jagdwesen in Bronze des Deutschen Jagdverbands trägt nun der stellvertretende Vorsitzende des Hegerings, Josef König-Krölleke aus Berge.
>>>HINTERGRUND<<<
Udo Lücke stellte das Ergebnis der freiwilligen Gehörnschau und der Jahresjagdstrecke vor.
An der Gehörnschau nahmen 17 von 28 Revieren des Hegerings teil.
Die Gehörne von 88 Böcken, davon 58 mehrjährige, wurden präsentiert. Das Durchschnittsalter lag mit 2,75 Jahren höher als im Vorjahr.
Die Goldmedaille erhielt postum Josef Wullenweber, Eigenjagdbezirk Enster Feld, Gehörngewicht 263 Gramm.
Silber ging an Carl-Friedrich Terstesse, Eigenjagdbezirk Terstesse, Gehörngewicht 245 Gramm. Die Bronzemedaille sicherte sich Christoph Feldmann, Gemeinsamer Jagdbezirk Berge, 240 Gramm.
Den mit sieben Jahren ältesten Bock schoss Wilhelm Seemer senior, Eigenjagdbezirk Seemer Wallen.
Die Strecke beim Schwarzwild war mit 413 Stück mehr als drei Mal so hoch wie im letzten Jahr. Der Hegering hat damit erfolgreich zur Vorbeugung von Wildschäden und der Afrikanische Schweinepest (ASP) beigetragen.
57 Mal wurden die Waidleute zu Wildunfällen hinzugerufen. Der Hegering warnt Autofahrer vor möglichen Gefahren bei Wildwechseln.
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