Schmallenberg. . Die Zahlen der Polizei belegen einen Anstieg der Taten im Bereich Ladenzeile/Burgess-Hill-Platz nicht. Bürger sollen sich bei Problemen melden.

In den vergangenen Wochen wurden immer häufiger Beschwerden über die Zustände im Bereich der „Ladenzeile“ an diese Zeitung herangetragen (wir berichteten).

Dass allerdings Sachbeschädigungen oder Straftaten in diesem Bereich zugenommen haben, lässt sich anhand der Zahlen der Polizei nicht bestätigten, erklärte der Leiter der Schmallenberger Polizeiwache und Hauptkommissar, Torsten Kahl, im Bezirksausschuss.

„Dass die Bürger so empfinden, kann ich mir anhand der Zahlen nicht erklären. Vielleicht auch, weil sie sich nicht immer bei uns melden. Aber wenn wir nicht informiert sind, können wir auch nicht eingreifen.“

Trotzdem habe die Polizei die Bestreifung - auch zu Fuß - im Bereich Ladenzeile und Burgess-Hill-Platz intensiviert. Zudem werde aktiv gegen Vandalen - in den vergangenen Wochen kam es zu Schmierereien an Gebäuden oder Wänden - im Stadtgebiet vorgegangen.

Auch der Eigentümer der Ladenzeile wurde nach den Berichten in dieser Zeitung aktiv: Ein Sicherheitsdienst wird seitdem dort eingesetzt. Es werde auch die Möglichkeit von Überwachungskameras im Bereich des Privatgrundstücks geprüft.

Die Zahlen

„Wir haben die Zahlen der vergangenen Jahre ausgewertet“, erklärte Kahl im Bezirksausschuss.

Sachbeschädigungen: Im Bereich der Sachbeschädigungen - darunter fallen Schmiererein, Graffitis, Feuer oder sonstige Zerstörungen - liegen der Polizei aus den vergangenen Jahren folgende Zahlen vor: 2016 wurden insgesamt 16 solcher Straftaten angezeigt, 2017 und 2018 waren es 30. Im laufenden Jahr sind bisher 3 Sachbeschädigungen und 11 weitere durch Farbschmierereien bei der Polizei dokumentiert. „Vermutlich handelt es sich dabei um eine Tätergruppe“, so Kahl.

Körperverletzungen: Im gesamten Stadtgebiet von Schmallenberg wurden bei der Polizei 2019 bislang drei Körperverletzungen angezeigt. Im Vorjahr waren es neun, im Jahr 2017 nur fünf.

Randalierer/Lärm: Gerade auch Lärmbelästigung oder Randalierer waren Punkte, die Anwohner, Ladenbesitzer oder Mitarbeiter bemängelten. Bisher liegen der Polizei in diesem Jahr dazu nur zwei Meldungen vor. 2018 wurden insgesamt sechs Fälle gemeldet, 2017 waren es sieben.

Ladendiebstähle: 2017 wurden bei der Schmallenberger Polizeiwache insgesamt 19 Ladendiebstähle angezeigt, 26 waren es im Jahr 2018. Dieses Jahr sind bislang erst zwei Ladendiebstähle dokumentiert.

„Von einer deutlichen Steigerung der Taten kann also keine Rede sein“, fand Thorsten Kahl. „Trotzdem wird die Polizei weiterhin vor Ort im Einsatz sein und Kontrollen durchführen“, kündigte er an. Er appellierte auch: „Wenn Bürgern etwas auffällt, dann können und sollen sie sich bei uns melden.“

Die Maßnahmen

Bereits seit mehr als zwei Jahren besteht eine Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsamt der Stadt Schmallenberg, diese soll weiterhin fortgeführt werden. Das bedeutet konkret: Es werden gemeinsame und auch einzelne Streifen - verstärkt auch an bekannten Punkten in der Stadt - gefahren.

„Seitdem sind die Zahlen in diesen Bereichen zurückgegangen“, berichtete Kahl. Wichtig sei es außerdem, Täter oder mögliche Täter aus der Anonymität zu holen.

Verstärkt werden deswegen auch Personalien von vor Ort angetroffenen Personen und Jugendlichen festgestellt. „Das wurde bereits auch mehrfach im Bereich des Burgess-Hill-Platzes oder der Ladenzeile so gehandhabt“, sagte Kahl.

Gerade auch im Sommer wolle die Polizei die Kontrollen im Stadtgebiet nun weiter verstärken und bekannte Punkte - wie die Stadthalle, Kurpark oder auch das Holz- und Touristikzentrum - im Blick behalten.

Gerade die Schmierereien sorgten auch in der Politik für Verärgerung. „Wir investieren und Vandalen machen dann alles kaputt. Wir müssen agieren und diesen Leuten das Handwerk legen“, ärgerte sich Bezirksausschussvorsitzender Alfons Brüggemann.

Und: „Wir wollen die Jugendlichen von diesen Punkten ja gar nicht vertreiben. Aber sie sollen sich dort benehmen.“

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