Grevenstein. . In der Schinkenstraße auf Mallorca gilt öffentlich bald ein Alkoholverbot: Wie sind die Auswirkungen auf das Bamboleo, das große Veltins-Objekt?

Die Schinkenstraße am Ballermann ist einmal mehr ins Visier der Behörden geraten. Der Vorwurf: zu viele Trinkexzesse. Einheimische, so wird es von den Kommunalpolitikern geschildert, seien genervt von besoffenen Besuchern, von Lärm und Dreck. Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat eine Reihe von Maßnahmen dagegen beschlossen. Trifft sie damit auch das Bamboleo? Es ist das größte Gastronomieobjekt der Veltins-Brauerei im Ausland. Und ein wichtiger Umsatzbringer für das Unternehmen im Sauerland.

Aus den Boxen tönen typische Malle-Hits, Menschen sitzen beim Pils zusammen, die Stimmung ist gut: Eine typische Szene in der Carrer Pere Bartomeu Salvà, wie die Schinkenstraße wirklich heißt. Auf der einen Seite: der berühmt-berüchtigte Bierkönig.

Öffentlichen Grund abgrenzen

Auf der anderen Seite: das Bamboleo, eines der Lieblingsobjekte der Veltins-Brauerei. Nach den neuen Regeln der Stadtverwaltung darf ab 1. April nur noch innerhalb der Lokale getrunken werden. Bier, Schnaps, Wein und Essen auf der Straße werden verboten. Die Gastronomen müssen außerdem ihre Bereiche einzäunen oder auf andere Weise vom öffentlichen Grund abgrenzen.

Typische Szene: Urlauber und Feiergäste im Bamboleo beim Bierchen.
Typische Szene: Urlauber und Feiergäste im Bamboleo beim Bierchen. © Brauerei Veltins

Den Betreibern drohen Strafen von bis zu 3000 Euro. Zudem gilt künftig an der gesamten Playa de Palma ein Alkoholwerbeverbot:

Dass Promoter umherlaufen und auf Flyern für besondere Angebote wie eine „Happy Hour“ mit billigeren Getränken oder einer 2 für 1-Vergünstigung werben, ist damit vorbei. Womöglich müssen auch am Bamboleo diverse Angebote entfernt werden - wie der Karamellwodka für einen Euro.

Die Reaktionen vieler Urlauber und insbesondere der Partygemeinde auf die Beschränkungen fallen negativ und mitunter heftig aus: Manche fühlen sich mit ihrem Bierchen nicht mehr auf Malle willkommen, erste Buchungszahlen zeigen nach unten.

Aus Sicht von Veltins: unbedenklich

Für das Bamboleo selbst sieht die Veltins-Brauerei allerdings keine gravierenden Veränderungen: „Unbedenklich“ seien die neuen Restriktionen, sagt Pressesprecher Ulrich Biene: Der Betreiber des Lokals achte seit jeher auf ein ordentliches Niveau. „Da werden auch keine Gläser mit auf die Straße genommen, und darauf wird im Moment besonders geachtet.“ Das Bamboleo, sagt Biene, sei eines der bestgeführten Objekte in dem Bereich, „und die Zielgruppe ist tendenziell älter als jünger“: Es geht lebendig zu, aber nicht exzessiv wie gegenüber im Bierkönig.

Auswüchse, die für Mallorquinern ein Reizthema sind, gingen jedenfalls nicht von Bamboleo aus, betont Biene. Hinzu komme: Das Lokal sei ohnehin wie eine Art Biergarten gestaltet - und daher abgrenzbar. Der Pressesprecher: „Das Bild an der Playa de Palma hat sich in den vergangenen zehn Jahren doch bereits gewandelt - das geht schon längst hin auch zum Qualitätstourismus.“

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Die Schinkenstraße heißt übrigens so, weil zu Beginn des Massentourismus dort eine Schinkenbude eröffnet hatte. Heute fließt dort an manchen Tagen der Alkohol in Strömen.

Die Partymeile ist nur 450 Meter lang. Eine der Parallelstraßen, die Carrer de Miquel Pellisa, gilt als die Bierstraße - auch dort haben zahlreiche Kneipen geöffnet.

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