Eversberg. . Noch ist keine Entscheidung über die Zukunft gefallen, aber: Tennis wird in der Halle in Eversberg künftig nicht mehr gespielt.
Die Tennishalle in Eversberg steht vor dem Aus. Nach Informationen dieser Zeitung ist das Objekt so gut wie verkauft. Demnach soll dort in Zukunft kein Tennissport mehr möglich sein. Der neue Eigentümer plant in der Halle Fahrzeuge unterzustellen. Der aktuelle Eigentümer Michael Joschko möchte sich noch nicht dazu äußern, bestätigte jedoch, dass er sich in Vertragsverhandlungen befindet.
Noch vor zwei Wochen hatte Joschko im Gespräch mit dieser Zeitung von drei Interessenten gesprochen. Fest stand damals schon, dass der Tennisbetrieb im kommenden Winter eingestellt wird. „Die Abozahlen sind stark zurück gegangen. Der Betrieb lohnt sich für uns nicht mehr“, sagte Joschko. Die Gastronomie war bereits zur Saison eingestellt worden.
Im Jahr 1990 in der Wachholderheide errichtet
Vor sechs Jahren hatten sich der damalige Eigentümer und die angeschlossene Stiftung vom Betrieb der Halle zurückgezogen und den Verkauf angekündigt. Er hatte die Immobilie mit drei Tennisfeldern, Gastronomie und Wohnung im Jahr 1990 in der Wachholderheide errichtet.
Joschko hatte die Halle dann mit seiner Schwester übernommen. Dem tennisbegeisterten Geschwisterpaar gehört ebenfalls die Tennishalle in Finnentrop, die die Firma Metten („Dicke Sauerländer“) einst gebaut hatte. Die Halle dort bauten sie zu einer Bowling- und-Tennishalle mit Gastronomie um. Nach eigenen Angaben ein erfolgreiches Konzept.
Umnutzung nicht ohne Weiteres möglich
Eine solche Umnutzung der Eversberger Halle wäre nicht ohne Weiteres möglich. Denn die Baugenehmigung wurde vor knapp 30 Jahren unter strengen Auflagen erteilt. So dürfe durch die Nutzung des Gebäudes „mit Blick auf die Lage und verkehrliche Erschließung keine verstärkte verkehrliche Belastung ausgelöst werden“, heißt es dazu aus dem städtischen Bauamt.
Die Halle liegt an der Alten Landstraße, eine verkehrsberuhigte Straße. Schon damals hatte es Beschwerden von Anwohnern gegeben. Aus diesen Zeiten stammt auch noch die Schranke an der Zufahrt.
Baurechtlich nicht möglich
Das heißt also: Eine Trampolinhalle oder ein Indoorspielplatz wären baurechtlich nicht möglich. Einem entsprechenden Interessenten hatte Joschko bereits absagen müssen. Aber: „Eine Nutzung als Lagerhalle müsste im Einzelfall geprüft werden“, erklärt Jörg Fröhling, Sprecher der Stadt Meschede. Ein entsprechender Änderungsantrag liegt dem Bauamt der Stadt Meschede noch nicht vor.
Dass die Halle zum Verkauf steht, war dem Vorstand des TC Eversberg schon lange bekannt. Die Trauer im Verein ist nun dennoch groß. „Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass dort weiter Tennis gespielt werden kann“, sagt Vorsitzender Martin Hengesbach.
Nicht das Aus des Vereins
Er betont im Gespräch noch einmal, dass die Schließung der Halle nicht mit dem Aus des Vereins gleichzusetzen sei. „Das sind zwei unterschiedliche Institutionen. Der Tennisclub Eversberg wird sein Jugendtraining deshalb ab dem nächsten Winter nach Meschede verlegen.“
Hengesbach wird auch beruflich vom Verkauf betroffen sein, denn seit Ende 2018 betreibt er im Restaurant der Halle seine Kochschule.
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