Bestwig. . Eine Abiturklasse mit dem Schwerpunkt Gesundheit wird im Berufskolleg Bergkloster Bestwig an den Start gehen. Viele Plätze sind schon vergeben.
Es läuft am Berufskolleg Bergkloster Bestwig: Das kann Schulleiter Michael Roth nur bestätigen. Erst Ende des vergangenen Jahres hatte er angekündigt, ab dem Schuljahr 2019/20 auch eine Abiturklasse mit dem Schwerpunkt Gesundheit anzubieten.
Heute sind bereits 20 der 28 zur Verfügung stehenden Plätze vergeben. Das sei ein guter Erfolg und bestätige die große Nachfrage, mit der er gerechnet habe. Er habe keinen Zweifel daran, dass die Klasse voll sein werde, wenn sie zum Beginn des neuen Schuljahres an den Start gehe.
Neuer Naturwissenschaftsraum
Seit einem halben Jahr leitet Roth das Berufskolleg inzwischen. „Das neue Bildungsangebot ist mir beim Dienstantritt quasi in den Schoß gefallen“, sagt er und lacht. Letztlich habe er es nur begleiten müssen. Ebenso wie die Einrichtung eines neuen Naturwissenschaftsraums, der mit dem neuen Bildungsangebot einhergeht. 140.000 Euro verschlingt das Projekt insgesamt. Entsprechend dankbar sei er, dass sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen habe, dass das Berufskolleg hierfür Geld aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz bekommen soll.
Schulprogramm aktualisiert
620 Schüler in 26 Klassen werden aktuell am Berufskolleg unterrichtet. Was Roth an seinem Job gefällt: „Trotz dieser Größe herrscht eine familiäre Atmosphäre und das Schulleben ist sehr persönlich geprägt.“ Rund anderthalb Stunden muss Roth für seinen neuen Job pendeln - vom Remscheid nach Bestwig. Nicht täglich, da er in Meschede eine Zweitwohnung hat, aber doch regelmäßig.
Die Fahrzeit von rund anderthalb Stunden kann einen Mann wie ihn nicht erschüttern. Vor seinem Job in Bestwig sei er für die Arbeit von Remscheid nach München gependelt. „Insofern habe ich mich ja verbessert“, sagt Roth und schmunzelt.
Aktuell ist das Berufskolleg gerade dabei, sein Schulprogramm aus dem Jahr 2013 zu aktualisieren.
Hohe Präsenz der Schwestern
Dabei werde es auch um die Frage gehen, welche Bedeutung die Ordensgemeinschaft eigentlich für das Berufskolleg habe. Ebenso wie die Schwestern selbst, lege auch das Berufskolleg wert auf ein enges Miteinander. „Wir bemühen uns, dass unsere Schüler vom Ordensleben auch etwas mitbekommen“, sagt Roth. Etwa bei Führungen oder den regelmäßigen Gottesdiensten in der Kirche des Klosters. „Unsere Schüler gehen tatsächlich sehr oft durch die Klosterpforte“, sagt Roth.
Auf der anderen Seite sei auch im Berufskolleg die Präsenz der Schwestern hoch. So zähle mit Schwester Laetitia eine Ordensschwester zum Kollegium und auch im Religionsunterricht seien regelmäßig Schwestern dabei - etwa, um mit den Schülerinnen und Schülern über Beruf und Berufung zu sprechen.
„Hier gibt es keine hohen Klostermauern“
Bereits beim Amtsantritt hatte Roth es als eine Herausforderung bezeichnet, deutlich zu machen, worin die Attraktivität einer christlichen Schule bestehe und was sie ausmache. „Unsere Gesellschaft ist zunehmend säkularisiert. Christliche Werte bilden aber meines Erachtens nach wie vor die beste Basis für die eigene Persönlichkeitsbildung“, so der Schulleiter.
Er erlebe das Bergkloster als sehr offen und die Schwestern als offenherzig und lebendig. „Hier gibt es keine hohen Klostermauern“, betont Roth und ergänzt: Auch wenn vielleicht der Trend quantitativ nach unten gehe, sagt er mit Blick auf die sinkende Schwesternzahl, qualitativ sei das ganz sicher nicht der Fall.
>>>HINTERGRUND<<<
Das Berufskolleg hat auch das so genannte Erasmus-Projekt weiter ausgebaut.
Der Begriff steht für „European Community Action Scheme for the Mobility of University Students“. Dahinter verbirgt sich das europäisches Programm zur Förderung der Zusammenarbeit im Hochschulbereich.
Inzwischen hat jeder Schüler in beruflichen Bildungsgängen die Möglichkeit, Erfahrungen in einem vierwöchigen Auslandspraktika zu sammeln. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal, so Roth.
Seit fünf Jahren bietet das Berufskolleg in verschiedenen Bildungsgängen berufsbildende, vierwöchige Praktika an.
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