Wenholthausen. . Die DLRG will den Einbergsee in Wenholthausen aus seinem Dornröschenschlaf holen. Es gibt ganz konkrete Verbesserungsvorschläge.
Schon lange wird in den Reihen der DLRG Eslohe intern darüber diskutiert, wie man den Einbergsee in Wenholthausen attraktiver machen könnte. Jetzt wagen sich die Wasserretter mit ihren Wünschen und Vorstellungen auch an die Öffentlichkeit.
„Im Prinzip haben wir nur auf einen Anlass gewartet, unsere Ideen anbringen zu können“, sagt Thorsten Beuchel. Er ist nicht nur stellvertretender Geschäftsführer der DLRG Eslohe, sondern auch Vorsitzender der FDP-Fraktion. In dieser Funktion hatte er das Thema bereits in einer Ratssitzung angesprochen - allerdings ohne dabei konkreter zu werden. Seine Vorstellung damals: Wenn Wenholthausen den von der SPD beantragten Bürgerradweg zum Einbergsee bekomme, könne man die Gelegenheit nutzen, am See die 70er-Jahre einzumotten.
Viel getan habe sich seitdem dort nämlich wirklich nicht, bestätigt nun auch DLRG-Vorsitzender Carsten Keite. Auch ihm bereitet die Entwicklung Sorgen. Der Einbergsee sei ein wichtiges Naherholungsziel für Einheimische und Touristen. Leider sei er wegen seiner mangelnden Attraktivität ein wenig in Vergessenheit geraten. „Damals hatten wir bei schlechtem Wetter so viele Besucher wie heute bei gutem“, erinnert er sich zurück. Rund 400 bis 500 Besucher hätten sich damals zu Spitzenzeiten am und im See getummelt. Zahlen, die heute nicht mehr annähernd erreicht würden. Selbst im vergangenen Supersommer nicht. „Ende der 90er flachte das nach und nach ab“, sagt Keite.
Geändertes Freizeitverhalten
Das liege zum einen sicherlich am geänderten Freizeitverhalten. „Viele junge Leute gehen heute lieber ins Freibad“, weiß er. Es liege aber auch daran, dass der See nicht mitgewachsen sei. Jetzt wittert die DLRG die Chance, dass die Versäumnisse der vergangenen Jahre aufgeholt werden könnten.
Dabei geht es weder Beuchel noch Keite darum, „irgendwem, irgendwelche Vorwürfe zu machen“. Es sei ja nicht so, dass am See und am Umfeld gar nichts gemacht werde. Und es gehe auch nicht darum, operative Hektik zu verbreiten. „Wir stellen uns eine langfristige Planung vor, um den See auf ein neues Level zu heben“. Möglicherweise gebe es ja sogar eine Chance, an Fördermittel zu kommen.
Spielplatz zum Verweilen
Ganz konkret stellt sich die DLRG zunächst eine Reparatur der teilweise maroden Uferbefestigung vor. „Was das Ufer angeht, sind zudem auch stärkere pflegerische Maßnahmen von Nöten“, sagt Keite. Ganz oben auf der „Wunschliste“ stehen auch Spielmöglichkeiten für Kinder. Denn: Ziel müsse es sein, den See nicht nur für die Badegäste wieder attraktiver zu machen, sondern für alle Interessensgruppen - also auch Angler und Spaziergänger. „Es wäre doch eine tolle Sache, wenn Eltern, die mit ihren Kindern am See spazieren gehen, auf einem Spielplatz einen Zwischenstopp einlegen können“, sagt Beuchel. Mit Blick auf die Angler stellt sich die DLRG eine ökologische Aufwertung des Wasserzulaufs vor, der vom Vorbecken kommt. „So könnte die Wasserqualität verbessert und der Fischbesatz gesteigert werden“, sagt Beuchel.
Und auch über die Anlegung eines kleinen Sandstrandes samt flachem Einstieg für Kinder ins Wasser könne man ja mal nachdenken, so Beuchel. „Uns als DLRG geht es darum, möglichst viele Ideen zusammenzutragen und auf Umsetzbarkeit zu prüfen“, sagt Beuchel und ergänzt: „Was am Ende nicht geht, das geht dann eben nicht“.
Dem Gras beim Wachsen zusehen
„Wir wünschen uns einfach ein gewisses Grundrauschen am See“, sagt Carsten Keite - dass dort bei jedem Wetter etwas los sei, dass wieder über den See gesprochen werde und im besten Falle dort auch mal wieder Veranstaltungen stattfinden.
Vor allem in den Sommermonaten sei es für die DLRG-Mitglieder, die im Auftrag der Gemeinde am See Wache schieben, manchmal sehr frustrierend. „Dann sitzt du da mit sieben Leuten und passt auf drei Badegäste auf“, spitzt Keite zu, um das Problem zu verdeutlichen. Der Dienst am See mache einfach mehr Spaß, wenn er sich lohne. „Das soll natürlich nicht heißen, dass wir uns wünschen, dass etwas passiert“, stellt Keite klar. Aber es sei nun mal spannender, viele Badegäste zu beobachten als dem Gras beim Wachsen zuzusehen“, ergänzt Keite und lacht.
Vertrauen auf die Gemeindeverwaltung
In seiner Funktion als FDP-Fraktionschef kündigt Beuchel an, „in der Sache nicht locker zu lassen“. Wobei er sehr auf die Gemeindeverwaltung vertraue, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, ganz ohne, dass die FDP einen offiziellen Antrag stellen müsse.
„Viele der Dinge, die wir uns als DLRG wünschen, sind ja einfach umzusetzen“, betont er. Dazu gehöre auch das Entfernen der Maulwurfshügel auf der Liegewiese und ein Austausch der in die Jahre gekommenen Mülleimer. Letztere seien sicherlich nicht das größte Problem, aber sinnbildlich für den Entwicklungsstau am See.
Errichtet im Jahr 1970
Der Einbergsee, der auch Esmecke-Stausee genannt wird, ist im Jahr 1970 errichtet worden. Das Absperrbauwerk ist ein Erddamm aus steinigem Aushubmaterial, das beim Ausbau der benachbarten L 541 angefallen ist.
Betreiber der Anlage ist die Gemeinde Eslohe. Sie beauftragt die DLRG mit dem Wachdienst am See.
Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Eslohe besetzen die Wache jährlich an den Wochenenden vom 15. Mai bis zum 15. September. Zusätzlich bieten sie regelmäßig für Kinder und Familien die Aktion „Spaß am See“ an.
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