Schmallenberg. . Vandalismus und Kleinkriminalität werden zum Problem. Unter anderem in der Ladenzeile sind Menschen verschreckt und fürchten sich.
Schmallenberg rühmt sich für seine schmucken Einkaufsgassen in familiärer Atmosphäre. Doch Klein-Kriminalität und Vandalismus lassen Angsträume entstehen. Unter anderem in der Ladenzeile, die sich von Ernsting’s Family bis zum Hit-Markt erstreckt, sind die Menschen verärgert und verschreckt.
Vandalismus und Lärm
Ladenbesitzer und Angestellte berichten von Vandalismus und Lärmbelästigung seit dem letzten Sommer: Die Randalierer spucken an Scheiben, verteilen Müll in den Passagen, zerstören Deko und Flaschen. Auch einen Einbruch gab es im Blumen- und Dekorladen Kick-In.
Vor dessen Eingangsbereich finden sich oft Dinge, die kaputt gemacht wurden, erzählt eine Mitarbeiterin. Auch in der Deutschen Bank sei kürzlich bei einem Einbruch - die Täter gelangten durch ein Loch in der Wand des Blumenladens in die Bank - einiges zerstört und aufs Extremste verschmutzt worden.
In der kleinen Gasse, in der sich die Augenarztpraxis von Dr. Kramer und einige Wohnungen befinden, scheint es in letzter Zeit besonders oft zu Vorfällen zu kommen.
Mitarbeiter haben Angst
Die Schaufenster der leerstehenden Läden werden von Jugendlichen beschädigt und „montags finden wir auf dem Boden vor unserer Tür reichlich Scherben und anderen Müll“, so die Angestellten der Praxis.
Sie fühlen sich unwohl: „Wir verschließen abends immer die Türen, wenn wir noch im Laden sind. Gerade als Frau fühlt man sich bei so großen Gruppen von betrunkenen Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen nicht mehr so sicher“, bedauert auch eine Mitarbeiterin von Quick-Schuh.
Offenbar geht Angst um, sobald sich in der Dämmerung die Einkaufspassagen langsam leeren. „Die Polizei einzuschalten bringt kaum etwas, weil den Jugendlichen der Respekt fehlt, es geht immer so weiter“, berichtet ein Mitarbeiter von Twisted.
Auch das Ordnungsamt lasse sich nicht blicken. Der Hausmeister der Ladenzeile will die Stadt jetzt erneut informieren.
„Die haben zu viel Langeweile oder sind unzufrieden und lassen ihren Frust an beliebigen Objekten aus“, ärgern sich die Anwohner. Drogen und Alkohol seien ein weiteres Problem. Offenbar fehle den Jugendlichen ein Ort, an dem sie sich aufhalten können.
Selbst etwas dagegen tun, könne man kaum, hieß es: „Natürlich schreitet man ein, wenn es möglich ist, aber die Ruhe danach hält nie lange an. Auch wenn sie mal nichts kaputt machen, sind sie einfach laut und lassen ihren Müll rücksichtslos überall liegen.“
Eine Art Stadtwache gewünscht
Gerade für Frauen seien die großen Gruppen ein Problem: „Wenn ich allein bin, traue ich mich nicht etwas zu sagen. Die Polizei kann man dann auch nicht immer rufen, eigentlich machen sie ja nichts.“
Einige Anwohner wünschen sich eine Art „Stadtwache“, da sich die Polizei nicht ständig um störende Kleinigkeiten kümmern könne. Auch einen neuen Treffpunkt für Jugendliche sehen manche als Lösung. Doch nicht nur zwischen den Einkaufsläden fühlen sich Schmallenberger abends unwohl.
Im Kurpark in der Unterstadt wurden wiederholt Bänke zerstört, Plätze verwüstet und Müll verteilt. „Bei so komischen Gestalten, die sich da meistens herumtreiben und dazu noch irgendwas beschädigen, traue ich mich nicht mehr mich alleine dort aufzuhalten“, gesteht eine 49-jährige Frau.
>>>> INFO: Behörden sind kaum Fälle aus dem Bereich der Ladenzeile bekannt
Ladendiebstähle und Einbrüche gibt es in Schmallenberg zwar, „über die Maßen hinaus ist aber nichts festzustellen“, betont Polizeiwachleiter Torsten Kahl. Dass es im Stadtgebiet immer wieder zu Vandalismus-Schäden kommt, sei der Polizei jedoch bekannt - „allerdings vorwiegend im Kurpark, an der Stadthalle, im Bereich des Hit-Marktes oder am Burgess-Hill-Platz.“
Aus dem Bereich der Ladenzeile liege ihm eine Strafanzeige wegen einer Sachbeschädigung vor. „Wenn wir von etwas keine Kenntnis haben, dann können wir auch nicht helfen“, sagt er. Und: „Wenn jemand dort Randalierer bemerkt, dann sollte die Polizei oder das Ordnungsamt informiert und eine Strafanzeige gestellt werden.“
Gemeinsame Fahrten
Konkrete Probleme im Bereich Ladenzeile seien auch dem Ordnungsamt nicht bekannt, erklärte ein Mitarbeiter. „Auf Grund der Vandalismus-Probleme haben wir eine Ordnungspartnerschaft mit der Polizei und fahren insbesondere in den Sommermonaten die bekannten Stellen vermehrt ab.“
Wachleiter Kahl bestätigt: „Es werden in bekannten Bereichen immer wieder Personen überprüft, Personalien festgestellt und auch Platzverweise ausgesprochen.“
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