Meschede. . Nach einer Anfrage der SPD bezieht die Stadt Meschede erneut Stellung: Das waren die Gründe für das Müll-Chaos zu Beginn des Jahres.

Zu Beginn des Jahres herrschte Chaos bei der Müllabfuhr in Meschede. Vor allem ein Fehler im Abfallkalender trug dazu bei. Jetzt hat die Stadt Meschede erneut Stellung dazu bezogen. Die SPD-Fraktion hatte ihr einen Fragenkatalog geschickt.

Bei der Erstellung des Abfallkalenders 2019 sei bedauerlicherweise nicht die nach dem Vier-Augen-Prinzip freigegebene endgültige Version an die Druckerei weitergegeben worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Verwendet worden sei stattdessen eine „Zwischenversion, die den Wechsel der Bezirke A und C für die Abfuhr der Gelben Tonne nicht berücksichtigte“.

Montags statt mittwochs

Das Hauptproblem in der ersten Woche sei daher die Abfuhr der Gelben Tonne in Wennemen, Freienohl und einem Teil von Meschede gewesen. Fachbereichsleiter Heinz Hiegemann: „Hier wurde die Tonne nicht mehr mittwochs sondern bereits montags geleert.“

Der Tausch dieser Abfuhrbezirke sei auf vielfältigen Wunsch der Kaufmannschaft aus der Mescheder Innenstadt geschehen. Sie habe (nicht ganz zu Unrecht) auf die Probleme mit der Bereitstellung des Gefäßes am frühen Montagmorgen in der Fußgängerzone hingewiesen.

Parallel dazu sei der Südwestfalen-IT, dem kommunalen Rechenzentrum, ein Fehler bei der Übertragung der Daten aus 2018 in den Online-Kalender für das Jahr 2019 unterlaufen. Hier wurden laut Hiegemann nur Teile des Datensatzes übertragen. Zum Stichtag 1. Januar 2019 fehlten daher gewissen Straßenzüge in der Darstellung. Der Fachbereichsleiter: „Dadurch ließ sich leider auch der Online-Kalender nicht wie gewohnt bedienen“.

Zusätzliche Säcke

Stellung nahm er auch zu der Frage, warum für die betroffenen Bereiche keine zusätzliche Abfuhr für die Gelbe Tonne organisiert worden sei: Dafür sei nicht die kommunal organisierte Müllabfuhr, sondern über das Duale System zuständig. „Eine zusätzliche Abfuhr für die Gelbe Tonne war mit dem Entsorger nicht zu vereinbaren, es wurde jedoch die Möglichkeit kommuniziert, bei der nächsten Abfuhr der Gelben Tonne zusätzliche Säcke dazu zu stellen.“

Angefragt hatte die SPD außerdem, warum der Abfallkalender nicht noch einmal korrekt verteilt worden sei. Darauf sei bewusst verzichtet worden, „da ansonsten in jedem Haushalt zwei unterschiedliche Kalender vorhanden gewesen wären. Das Durcheinander hätte sich somit durch das komplette Jahr gezogen, da immer wieder Bürger in das fehlerhafte Exemplar geschaut hätten.“

Papiermengen im Gästezimmer

Auch zur Mülltrennung äußert sich die Stadt Meschede: Es sei lediglich im Gespräch mit besorgten Bürgerinnen und Bürgern darauf hingewiesen worden, dass durch die einmalig entstehende längere Zeit des Abfuhrrhythmus bei der Papiertonne ausnahmsweise die Möglichkeit der Entsorgung kleiner Mengen über die Restmülltonne erfolgen könne.

Zuvor sei der Stadt Meschede aus der Bevölkerung mitgeteilt worden, dass „Gäste ausgeladen werden müsste, weil die vorhandenen Papiermengen im Gästezimmer zwischengelagert werden müssten“. Auf den Vorrang und die Sinnhaftigkeit einer ordnungsgemäßen Mülltrennung sei aber immer hingewiesen worden.

Aus eigenem Interesse trennen

Die Stadt Meschede „bedrohe“ ihre Bürgerinnen und Bürger auch nicht mit der Nichtentsorgung seines Mülls bei falscher Befüllung von Sammelgefäßen. Da sie die Biotonne, die Papiertonne und das Restmüllgefäß vorhalte, solle auch aus eigenem Interesse der Müll getrennt werden.

Bürger, die trotz der vorhandenen drei Abfallgefäßsorten beispielsweise Restmüll über die Papiertonne oder Biotonne entsorgten, weil die jeweiligen Gefäße zu unpassender Zeit voll sind, müssten damit rechnen, dass die Tonne nicht geleert werde. Hiegemann: „Dies ist keine Bedrohung des Bürgers, sondern lediglich Umsetzen von rechtlichen Normen.“

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