Schmallenberg. . Für Schmallenberg wird ein Straßenkataster erstellt - erste Infos gibt es zu Bödefeld. Alle Straßen sollen bis Ende des Jahres eingetragen werden.

Seit mehr als drei Jahren sorgt das Thema „Straßenkataster“ in der Schmallenberger Politik für hitzige Diskussionen. Jetzt gibt es einen Durchbruch: Ein Straßenkataster für das Stadtgebiet ist in Arbeit. Die ersten Pläne und Entwürfe hat die Stadtverwaltung jetzt im Technischen Ausschuss vorgestellt.

Um zu verdeutlichen, welche Straßen in den nächsten Jahren ausgebaut werden müssen, soll nun in einem Lageplan farblich gekennzeichnet werden, welche in einem guten Zustand sind und welche sich in einem schlechten Zustand befinden.

Erste Ergebnisse liegen bereits für Bödefeld vor. Bis Ende des Jahres sollen alle Ortsteile eingetragen sein, versicherte die Stadtverwaltung den politischen Vertretern. Und auch wenn sich die Mehrheit für das vorgestellte Konzept aussprach, gab es trotzdem noch Diskussionen um die Umsetzung.

Der Hintergrund

Bereits 2016 wurden alle Ortsvorsteher und Bezirksausschussvorsitzende gebeten, den Zustand der Straßen aus ihrem Zuständigkeitsbereich in eine digitale Tabelle einzutragen. Die Zustandserfassung wurde im Anschluss dem Technischen Bauamt der Stadt Schmallenberg zugesendet.

In einigen Ortschaften wurde das Technische Bauamt zudem als Ratgeber hinzugezogen, so der Technische Beigeordnete Andreas Dicke. Mehrere Ausschussmitglieder bemängelten daraufhin, „dass die Daten schon total veraltet sind.“

Dicke versicherte jedoch: „Wir haben die Straßen in diesem Jahr noch einmal begutachtet.“

Die Umsetzung

Informationen über die Straßen im Stadtgebiet sollen dann künftig in einem so genannten „Knoten-Kanten-Modell“ eingetragen werden - dazu zählen beispielsweise das Baujahr und der Zustand.

An der Farbe der Straße soll dann für Ortsvorsteher sowie Bezirksausschussvorsitzende erkennbar sein, welche Straßen ausgebaut werden müssen: es geht über blau (guter Zustand) über grün und gelb bis hin zu rot. Ist eine Straße rot gekennzeichnet, bedeutet das, dass es sich um eine reparaturbedürftige Straße handelt.

Rote und gelbe Straßen sollen vom Technischen Bauamt nochmals begutachtet werden.

Dietmar Albers (CDU): „Wir haben jetzt mehr als drei Jahre über das Thema diskutiert. Jetzt sind wir auf einem guten Weg. Wenn alles eingetragen ist und jeder Ort sehen kann, wann ein Ausbau stattfindet, ist das eine tolle Sache.“ Diese Meinung teilte auch Franz-Josef Hellermann (Grüne): „Wir können das Vorhaben nicht wieder auf den Sankt-Nimmerleinstag schieben. Wir sollten die Umsetzung unbedingt weiterverfolgen.“

Bis Ende des Jahres soll alles fertig sein

Kritik äußerte jedoch Dietmar Weber von der UWG. Jahrelang sei die rechtzeitige Instandsetzung von Straßen sträflich ignoriert worden.

„Man handelt immer erst dann, wenn die Straße schon völlig kaputt ist. In Zukunft sollten wir uns überlegen, ob wir nicht schon bei den gelben Straßen anfangen und rechtzeitig mit geringen Mitteln sanieren, anstatt darauf zu warten, dass der Zustand immer schlechter wird. Das ist auch für die Bürger teurer“, bemängelte er.

Trotz der Kritik herrschte am Ende fast Einigkeit bei den Mitgliedern des Ausschusses: Mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen beschloss der Technische Ausschuss, die Vorgehensweise der Stadt bei der Erstellung des Straßenkatasters so weiter zu verfolgen.

Bis Ende 2019 sollen jetzt alle weiteren Ortschaften aus dem Stadtgebiet eingetragen werden, der Technische Ausschuss soll regelmäßig über Fortschritte informiert werden.

„Eine aufwendige Aufgabe“, so die Stadtverwaltung. Diese zeigte sich jedoch zuversichtlich, das Vorhaben umsetzen zu können.

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