Bestwig. . Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus hat beim Neujahrsempfang gleich zwei Ehrenmedaillen verliehen - und eine beeindruckende Zahl genannt.

Mit ihrem Besuch beim 13. großen Neujahrsempfang im Bestwiger Rathaus haben am Abend sehr zur Freude von Bürgermeister Ralf Péus einmal mehr rund 400 Gäste ihre Verbundenheit zur Gemeinde zum Ausdruck gebracht. Rund zwei Stunden erlebten sie einen Rückblick auf das vergangene Jahr - und einen Ausblick auf 2019.

Spitzenwert im Kreisgebiet

Und sie erfuhren direkt zu Beginn eine beeindruckende Zahl, auf die der Bürgermeister bei der Begrüßung der geladenen Unternehmer nicht ganz ohne Stolz verwies: So seien zwischen den Jahren 2000 und 2017 insgesamt 1275 neue Arbeitsplätze in der Gemeinde entstanden. „Das ist eine Steigerungsrate von sage und schreibe 47,7 Prozent“, so Péus. Damit liege Bestwig nicht nur ganz deutlich über dem Kreisdurchschnitt von 14,3 Prozent, sondern ebenso deutlich an der Spitze aller zwölf Kommunen des Hochsauerlandkreises.

Höhepunkt des Abends

Höhepunkt des Abends war die Verleihung gleich zweier Ehrenmedaillen. „Wenn Menschen sich in einem außergewöhnlichen Maße für ihre Mitmenschen engagieren, so ist es nur recht und billig, wenn man nicht nur - was selbstverständlich sein sollte - Danke sagt, sondern für diese Personen auch eine besondere Auszeichnung vorhält“, so Ralf Péus. Ehrenamtliches Tun sei ein zentraler Faktor für die Lebensqualität und für die Demokratie. Denn eine demokratische Gesellschaft lebe davon, dass Menschen Verantwortung für ihr Umfeld und für ihr Gemeinwesen übernehmen, dass sie selbst aktiv werden und nicht darauf warten, dass andere etwas tun.

25 Jahre im Gemeinderat

400 geladene Gäste erlebten am Freitagabend ein kurzweiliges Programm
400 geladene Gäste erlebten am Freitagabend ein kurzweiliges Programm © Frank Selter

Winfried Gerold ist ein solcher Mensch. Seit mehr als 25 Jahren gehört er inzwischen dem Gemeinderat an. Gerold zog im Juni 1993 im Alter von 30 Jahren als Nachrücker während einer laufenden Wahlperiode erstmals in den Rat ein - damals noch als Mitglied der Jungen Bestwiger Liste. Als es vor der Kommunalwahl 1994 zur Wiedervereinigung der Jungen Bestwiger Liste und der CDU kam, kandidierte er zu dieser Wahl für die CDU und gewann seinen Wahlkreis direkt - ebenso wie bei den dann folgenden vier Kommunalwahlen. Im Dezember 2005 wurde Gerold zum Vorsitzenden der CDU-Fraktion gewählt. Auch dieses Amt übt er bis heute aus. Seit Jahrzehnten übernimmt Gerold außerdem Verantwortung und wichtige Funktionen in der Vereinsarbeit des TuS Velmede-Bestwig. Sein Schwerpunkt liegt hier im Lauftreff. Dort ist er seit vielen Jahren unter anderem Mitorganisator des Ruhrtal-Volkslaufes.

Einsatz für das Schwimmbad

„Ein besonderes Anliegen ist Winfried Gerold auch das Schwimmbad Velmede“, betonte Ralf Péus in seiner Laudatio. Nach der Grundsanierung im Jahr 2004 gründete sich auf Gerolds Initiative hin ein Förderverein, um das Schwimmbad noch attraktiver zu gestalten und um den langfristigen Erhalt zu gewährleisten. „Mit Erfolg“, so der Bürgermeister. Der Förderverein der Wasserfreunde engagiere sich seit vielen Jahren in hohem Maße. Seit der Gründung des Vereins vor 14 Jahren ist Gerold Vorsitzender.

Lob an die Feuerwehr

Große Verdienste um Wohl und Ansehen der Gemeinde Bestwig hat außerdem Feuerwehr-Chef Andreas Schulte erworben. Auch der Gemeindebrandinspektor ist nun Träger der Ehrenmedaille der Gemeinde. Schulte ist seit 1980, also seit 38 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Von 1996 bis 1997 war er stellvertretender Löschzugführer des Löschzuges Velmede-Bestwig und von 1997 bis 2007 Löschzugführer, bevor er im April 2007 zum Leiter der Feuerwehr der Gemeinde Bestwig ernannt wurde. Dieses Amt bekleidet er damit exakt seit elf Jahren und neun Monaten.

Der Olsberger Chor „Abgestimmt“ sorgte beim Neujahrsempfang für die musikalische Unterhaltung
Der Olsberger Chor „Abgestimmt“ sorgte beim Neujahrsempfang für die musikalische Unterhaltung © Frank Selter

Das Aufgabenspektrum der Wehr habe sich in den vergangenen Jahren enorm erweitert und sei nur noch zu bewältigen, wenn man andere Interessen zurückstelle, viel Freizeit opfere und wenn Familie und Arbeitgeber bereit seien, die notwendigen Freiräume zu gewähren“, betonte Péus in seiner Laudatio und nutzte die Gelegenheit, auch den Familien und Arbeitgebern der Feuerwehrleute ein Herzliches Dankeschön auszusprechen.

Steigende Anforderungen

Péus weiß: „Die ständig ansteigenden Anforderungen an die Leitung einer Feuerwehr führen dazu, dass es für einzelne Kommunen schon heute schwierig ist, die Wehrführung ehrenamtlich zu besetzen“. Er verwies außerdem auf das enorm hohe Maß an Verantwortung, dass ein Wehrleiter trage. Für Schulte ist die Verleihung der Ehrenmedaille nicht die erste Auszeichnung in seiner Laufbahn. 2016 wurde er bereits mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.

„Wenn ihm nun als erstem Feuerwehrmann überhaupt auch die Verdienstmedaille der Gemeinde verliehen wird, mag dieses zum einen verstanden werden als Zeichen der Wertschätzung für das große ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen Feuerwehr allgemein, aber auch als Dank und Anerkennung für die langjährige gute Zusammenarbeit“, so der Bürgermeister. Als Leiter der Feuerwehr ist Schulte erster Ansprechpartner für Rat und Verwaltung sowie Bindeglied zu den einzelnen Einheiten. Péus lobte: Die Interessen der Wehr auf eine gute Ausstattung mit Fahrzeugen und Gerätschaften habe Schulte der Gemeinde gegenüber stets mit Nachdruck vertreten, jedoch habe er immer Augenmaß bewiesen und auch die Interessen der Gemeinde nie aus den Augen verloren. Péus sprach von einer „vertrauensvollen und stets zielgerichteten Zusammenarbeit“.

Einer der erfolgreichsten Sportlerinnen im HSK

Für die musikalische Unterhaltung beim Neujahrsempfang im Bürgersaal sorgte mit mehreren Beiträgen der Olsberger Chor „Abgestimmt“, der eine enge Freundschaft zum MGV-chen in Velmede pflegt. Beide Chöre haben bereits ihre Leistungen beim Wettbewerb „Bester Chor im Westen“ unter Beweis gestellt.

Einen Jahresrückblick in Wort und Bild präsentierten in bewährter Manier wieder die beiden Verwaltungsmitarbeiterinnen Laura Sellmann und Laura Hoppe.

Jörg Fröhling im Interview mit Charlotte Hütter (links) und Weltmeisterin Jolly Schrenk.
Jörg Fröhling im Interview mit Charlotte Hütter (links) und Weltmeisterin Jolly Schrenk. © Frank Selter

Bestandteil des Jahresrückblicks war auch ein Interview mit einer der erfolgreichsten Sportlerinnen aus dem Hochsauerlandkreis. Jolly Schrenk vom Reiterhof Berger in Berlar ist amtierende Weltrekordhalterin, mehrfache Welt- und zigfache Deutsche Meisterin und seit 1991 nahezu jedes Mal Mitglied der deutschen WM-Equipe.

Jolly Schrenk stellte sich auf der Bühne ebenso den Fragen von Gemeinde-Sprecher Jörg Fröhlig wie auch Charlotte Hütter, die ebenfalls eine Reihe von Erfolgen vorzuweisen hat. Sie ist mehrfache Deutsche Meisterin in der Kinderklasse und Deutsche Meisterin im Jugendviergangpreis sowie erfolgreiche Teilnehmerin am FEIF-YOUTH-CUP - eine Art inoffizieller Jugend-Europameisterschaft im Islandpferdesport.

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