Bödefeld. . Die Postfiliale in Bödefeld hat zum 31. Dezember ihre Türen geschlossen. Weitere Filialen in Schmallenberg stehen zur Diskussion.

Die Postfiliale im Bödefelder Dorfkern hat am 31. Dezember ihre Türen geschlossen. Eine Herausforderung für die Bödefelder. Die nächstgelegene Filiale wäre in Dorlar oder Bad Fredeburg - gute 15 bis 20 Minuten Fahrt mit dem Auto entfernt. Aber auch weitere Filialen sollen bald Geschichte sein: Für die Betreiber lohnt es sich offenbar nicht mehr. Die Pressestelle der Post bestätigte nun diese Informationen: „In Schmallenberg und in Bad Fredeburg sollen die Filialen im kommenden März schließen“, sagt Alexander Böhm - für diese beiden Stellen kümmere man sich bereits um einen Nachfolger. Für die Bödefelder hingegen ist derzeit noch offen, ob jemand die Post an Stelle der Verkehrsvereins übernimmt. Derzeit sieht es aber nicht danach aus.

Grund: zu hohe Kosten

Am 31. Dezember hat die Bödefelder Post vorerst zum letzten Mal ihre Türen geöffnet: „Leider laufen das Büro und die Postfiliale seit Jahren defizitär, und wir müssen das Büro aus Kostengründen aufgeben“, erklärt Inga Klauke, die bisher Zweite Vorsitzende des Bödefelder Verkehrsverein war.

„Die Einnahmen der Poststelle sind bereits seit Jahren rückläufig, da die Post zum Beispiel Warensendungen oder auch Briefmarken im Internet günstiger anbietet, als es uns in unserer Postfiliale möglich ist.“ Bisher sei es dem Verkehrsverein zwar möglich gewesen, die Ausgaben „einigermaßen durch Veranstaltungen zu decken“, für die Zukunft sei das aber keine dauerhafte Lösung betont Klauke - auch wenn es durchaus genug Kunden gebe. Das Resultat: Die Filiale macht zu.

Der Wegfall der Postfiliale wird die Bödefelder vor neue Herausforderungen stellen. Das betreffe in erster Linie ältere Bürger, ohne Internetanbindung und Auto. Sie können sich die Briefmarken nicht im Internet kaufen und dann ausdrucken, oder mal eben zur nächsten Filiale fahren. Zwar gibt es auch noch eine Poststelle in Ramsbeck - aber es existiert keine vernünftige Busverbindung von Bödefeld dorthin: Es fahren nur zwei Busse in Richtung Bestwig, der letzte morgens um 6.50 Uhr, danach keiner mehr und auch keiner zurück.

Lösung: unklar

Eine Ersatzstelle sei - zumindest von den Bödefeldern - nicht geplant, sagt Klauke. „Keiner will die Stelle hier übernehmen, das liegt vor allem an den finanziellen Rahmenbedingungen. Niemand möchte damit auf die Nase fallen“, sagt sie. Trotzdem bemühe man sich aktuell noch um einen Nachfolger.

„Da es sich um ein Wohngebiet mit weniger als 2000 Einwohnern handelt, ist eine Nachfolgelösung von unserer Seite aus nicht nötig“, so Böhm. Aktuell sehe es danach aus, dass Pakete oder Einschreiben dann an die nächstgelegene Filiale - in Bad Fredeburg - geschickt werden, wenn Bürger sie nicht annehmen können.

„Dort könnten die Bödefelder dann ihre Sendungen abholen“, sagt Böhm. Doch auch diese Filiale soll im März geschlossen werden - genau wie die Filiale in Schmallenberg im Markant. „Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es einen nahtlosen Übergang bei beiden Filialen geben wird. Es wird mit Hochdruck nach einem neuen Partner gesucht und wir befinden uns schon in Gesprächen“, sagt Böhm.

>>>HINTERGRUND

Schon einmal stand die Postfiliale in Bödefeld kurz vor der Schließung: Seit 2003 wollte die Deutsche Post AG eine Agentur in Bödefeld organisieren, die Öffnungszeiten der Poststelle waren ungünstig. Das Postaufkommen sank. Anhaltende Bemühungen von Bürgermeister Bernhard Halbe scheiterten, und so wurde ihm die Schließung zum 27.02.2004 angekündigt.

982 Bödefelder hatten per Unterschrift gegen die Postschließung protestiert. Nach dem Umweg über den Getränkemarkt im Hause Josef Nieder, über den Kolonialwarenmarkt Mause fand die Postfiliale am Ende ihren Standort im Hause Knipschild (Buchbinders), betrieben durch den Verkehrsverein.

Neben den Postfilialen in
Bödefeld, Bad Fredeburg und Schmallenberg gibt es aktuell
noch zwei weitere Filialen im Stadtgebiet – in Oberkirchen und in Dorlar.

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