Meschede. . 14 Jahre lang haben Lkw-Hersteller Preise abgesprochen. Die Stadt Meschede prüft, ob sie sich jetzt an einer Klage gegen sie beteiligt.

Die Stadt Meschede prüft nach Informationen dieser Zeitung, ob sie sich einer Sammelklage des Städte- und Gemeindebundes gegen das so genannte „Lkw-Kartell“ anschließen wird. Dadurch wollen mehrere Kommunen mögliche Schadenersatz-Ansprüche gerichtlich geltend machen.

Zwischen 1997 und 2011 hatten Lkw-Hersteller überhöhte Preise für Lastwagen abgesprochen und dadurch Gewinne erzielt. Die Europäische Kommission hatte festgestellt, dass MAN, Volvo/Renault, Daimler, Iveco und DAF gegen die EU-Kartellvorschriften verstoßen haben. Die Stadt Meschede könnte wegen Fahrzeugen betroffen sein, die in dem Zeitraum für den Bauhof und für die Feuerwehren gekauft wurden.

Bußgeld in Milliardenhöhe

Die Lkw-Hersteller hatten über 14 Jahre hinweg Verkaufspreise für abgesprochen. Auch die mit der Einhaltung von strengeren Emissionsvorschriften verbundenen Kosten wurden von den Unternehmen in abgestimmter Form an die Kunden weitergegeben.

Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte erklärt: „14 Jahre lang haben sie Preise und die Weitergabe der Kosten für die Einhaltung von Umweltnormen an die Kunden abgesprochen. Unsere Botschaft ist klar: Kartelle haben in Europa keinen Platz.“ Die EU-Kommission verpflichtete die Unternehmen 2016 zu einem Bußgeld von 2,9 Milliarden Euro. MAN wurde die Geldbuße erlassen, weil das Unternehmen als Kronzeuge die Kommission von dem Kartell in Kenntnis gesetzt hatte.