Christian Lingemann arbeitet am Hunau-Lift in Bödefeld. Die Vorbereitungen für die Ski-Saison laufen bereits seit mehreren Monaten.
Die Winterwelt ist eine Welt für sich. Genau wie die Adventszeit. Während viele sich auf Weihnachten freuen und eine besinnliche Zeit verbringen, steht für uns noch viel Arbeit an, für uns ist die Zeit nicht so ruhig.
Wir müssen hier die Skisaison am Hunau-Lift in Bödefeld vorbereiten. Und vor allem hoffen wir in dieser Zeit auf Schnee – und auf kalte Temperaturen. Sonst müssen wir ein bisschen nachhelfen.
Bedingungen müssen stimmen
Eigentlich ist Saison-Eröffnung bei uns immer am 26. Dezember – mit einer großen Party, auch ein DJ legt dann hier auf und die Pisten können wieder befahren werden. Letztes Jahr hat es früher geschneit, da hatten wir auch schon in der Adventszeit geöffnet. Aber das kann man vorher nie wissen, das Wetter ist unkalkulierbar. Deswegen muss man als Skiliftbetreiber flexibel sein.
Letztes Jahr hat es früh geschneit, es wurde früh kalt. Durch den Naturschnee konnten wir da schon Anfang Dezember mit der Beschneiung der Piste anfangen und öffnen.
Zur Person: Christian Lingemann
Christian Lingemann ist der Geschäftsführer und Betriebsleiter der Skigebiet Bödefeld-Hunau-Lift GmbH & Co. KG. Seit drei Jahren ist er nun dabei. Vorher war der 43-Jährige aus Niedersorpe in einem Handwerksbetrieb tätig.
Wir haben hier in Bödefeld 16 Schneekanonen, die das für uns übernehmen. Aber die Bedingungen dafür müssen stimmen. Optimal sind Temperaturen ab -3 Grad. Dann können wir beschneien – und der Kunstschnee bleibt auch liegen.
Aber bevor es wirklich losgeht, muss viel vorbereitet werden. Anfang Dezember wird dann hier immer die Hütte und die Küche grundgereinigt. Wir haben auch schon die Gehänge (Anker) an den Lift geschraubt. Wenn die dran kommen, dann dauert es meist nicht mehr lange, bis es losgeht. Eine aufregende Zeit.
Dann muss noch das Drehkreuz eingebaut und aktiviert werden. Und es gibt einen Kartenvorverkauf. Viele Vorbereitungs-Arbeiten erledigen wir auch schon im Sommer. Im Herbst, ab Oktober, geht es dann richtig los. Dann wird der Hang mit einem großen Trecker gemulcht und Anfang November werden hier die Schneekanonen aufgestellt.
Mit den Kanonen könnten wir problemlos den unteren Hang beschneien. Aber echter Schnee ist uns lieber. Wir brauchen mindestens 30 Zentimeter Schnee, damit die Pisten hier befahrbar sind. Denn die Piste muss präpariert werden – dazu walzt eine Walze den Schnee platt.
Es hat es hier auch in diesem Jahr schon geschneit. Unten lagen fünf, oben am Hang rund zehn Zentimeter Schnee. Das reicht aber noch nicht – und es haben viele auch gar nicht mitbekommen. Das ist leider öfter so.
Eher Schnee als in tieferen Lagen
Hier schneit es eher als in tieferen Lagen oder in den Städten. Wenn hier alles weiß ist, dann ist woanders noch keine Schneeflocke gefallen. Das ist auch der Grund, warum in der Vorweihnachtszeit dann auch nicht so viele Leute zum Skifahren kommen, gerade Touristen - selbst wenn schon Schnee liegt.
Wenn es bei einem vor der Tür noch grau und nass ist, kommt man nicht in die Stimmung zum Skifahren, denkt gar nicht darüber nach. Außerdem ist die Adventszeit bei vielen auch stressig – sie haben keine Zeit herzukommen, müssen Geschenke kaufen und Arbeiten gehen.
Die Saisonzeiten haben sich in den letzten Jahren schon verändert.Wir haben durchschnittlich 50 bis 60 Ski-Tage hier in Bödefeld. In einer richtig guten Saison haben wir weit über 100, in einer schlechten – die hat es auch schon einmal gegeben – unter 20 Tage. Im Januar und Februar sind unsere stärksten Wochen.
Das Sahnehäubchen ist natürlich, wenn man die Weihnachtsferien mitnehmen kann. In der Weihnachtszeit steigt auch meine Vorfreude. Obwohl ich weiß, dass es eine stressige Zeit für mich wird. Ich warte nicht auf das Christkind, sondern auf Schnee.
Immer wenn die Piste endlich geöffnet ist, muss ich als Betriebsleiter hier sein. Ich muss mich darum kümmern, dass alles läuft. Ich habe aber auch Vertreter. Dann verfliegt die Zeit - und die Saison ist wieder vorbei. Aber man weiß schon: Im Sommer starten wieder die ersten Vorbereitungen, die Piste wird freigeschnitten oder ähnliches. Und dann geht es irgendwann wieder los: Das Hoffen auf Schnee.