Wenholthausen. . Der Inhaber des Sauerländer Hofs in Wenholthausen wird an Weihnachten arbeiten. Für ihn ist diese Zeit ganz besonders.
„Weihnachten arbeiten zu müssen, belastet mich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil! Ich genieße diese Zeit ganz besonders.
Als Gastronom und Hotelier bist du es ja gewohnt, permanent zu arbeiten, wenn andere Menschen feiern. Da gehört Weihnachten für mich eben auch zu - zumindest seit fünf Jahren: Nach dem Tod meiner Mutter habe ich den Gedanken in die Tat umgesetzt, Heiligabend zu öffnen.
Früher wäre es undenkbar gewesen, an diesem besonderen Tag geöffnet zu haben.
Zeiten haben sich geändert
Aber die Zeiten haben sich geändert. Seit fünf Jahren bieten wir an den Feiertagen ein Drei-Tages-Arrangement an, das vor allem von Alleinreisenden oder Paaren sehr gut angenommen wird, die keine großen familiären Bindungen mehr haben und ein wenig Wärme und Geborgenheit suchen.
Viele der Gäste kommen bereits seit mehren Jahren. Wir sind dann hier alle wie eine große Familie. Deswegen bieten wir Heiligabend und am Ersten Weihnachtstag auch kein à-la-carte-Geschäft an.
Damit ist die nötige Ruhe im Haus gegeben und es gibt außer den Hausgästen keinen Publikumsverkehr.
Ich lege großen Wert darauf, dass an diesen Tagen hier kein Stress aufkommt und das schätzen auch meine Mitarbeiter. Schließlich soll diese Zeit des Jahres für alle eine ganz besondere sein.
Besondere Glücksmomente
Natürlich verbringe ich auch Zeit in der Küche, da es aber ein Menü und keine Karte gibt, ist das deutlich entspannter. An Weihnachten serviere ich das Essen auch gerne mal mit.
An den anderen Tagen kommt man da gar nicht zu. Vor dem Menü stimme ich die Gäste mit einer weihnachtlichen Geschichte ein und danach gibt es sogar eine Bescherung. Die gehört schließlich Heiligabend mit dazu. Und danach sitzen wir noch gemütlich beim Gläschen Wein zusammen. Für mich sind das besondere Glücksmomente.
Am ersten Weihnachtstag gibt es das Frühstück dann ein bisschen später als sonst - daran haben sich inzwischen auch die Frühaufsteher unter den Gästen schon gewöhnt.
Mittags gibt es eine Suppe und nachmittags Kaffee und Kuchen, der dann zum selbstbedienen stehen bleibt. Die ganz eingefleischten unter den Gästen wissen auch, wo bei mir der Wein steht - daran dürfen sie sich gern bedienen.
Das ist die Zeit, in der ich mir dann eine Pause gönne, bevor es am Abend in der Küche weitergeht. Es gibt wieder ein Menü und anschließend treffen wir uns zum lockeren Bierchen an der Krippe in der Empfangshalle.
Krippenfiguren von der Großmutter
Die Krippenfiguren stammen noch von meiner Großmutter. Sie Jahr für Jahr aufzustellen ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Nach dem Frühstück am zweiten Weihnachtstag reisen die meisten Gäste dann wieder ab und hier im Haus beginnt der große Trubel.
Ab mittags haben wir dann wieder für den normalen Publikumsverkehr geöffnet. Dann gibt es keinen einzigen freien Tisch. Einige der Gäste reservieren nach dem Essen schon den Tisch fürs nächste Jahr.
Unser Restaurant wäre mit Sicherheit auch voll, wenn wir schon am ersten Weihnachtstag öffnen würden, aber das korrespondiert ganz und gar nicht mit meinem Weihnachtsgedanken.“
>>>> INFO: Zur Person
Hotelier Walter Beckmann ist 64 Jahre alt. Den Sauerländer Hof in Wenholthausen führt er aktuell gemeinsam mit seiner Frau Mathilde bereits in der dritten Generation.
Eröffnet wurde das Haus im Jahr 1889 als Gasthof Kaufmann.
Anfang der 30er-Jahre hat es Walter Beckmanns Großvater dann gekauft und übernommen.
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