Die Kastanien auf dem Raiffeisenplatz in Eslohe sollen gefällt werden. Laut Gutachter haben sie eine Wachstumsdepression.
Wenn im Kernort Eslohe die Bauarbeiten für die Vernetzung von Esselmarkt und Hauptstraße beginnen, müssen die Kastanien auf dem Raiffeisenplatz vermutlich gefällt werden. Das hat Bürgermeister Stephan Kersting in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mitgeteilt.
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Um die Standsicherheit der Bäume im gesamten Plangebiet zu prüfen, hatte die Esloher Gemeindeverwaltung ein Baumgutachten in Auftrag gegeben. Darin kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass die Bäume auf dem Gelände nicht gesund sind.
Denn: Bei den Gewächsen handele es sich um so genannte Scharlach-Kastanien, die unter normalen Pflanzverhältnissen etwa 10 bis 20 Meter hoch werden und eine Kronenbreite von 8 bis 12 Metern erreichen. Die Bäume auf dem Raiffeisenplatz sind allerdings lediglich zwischen 5 und 7 Meter hoch - und das obwohl sie bereits vor rund 25 Jahren gepflanzt worden sind.
Abgestorbenes Stammgewebe
Aufgrund mehrerer Symptome, kommt der Experte zu dem Ergebnis, dass die Bäume keine allzu hohe Lebenserwartung haben. „Die untersuchten Kastanien zeigen auffallende Wachstumsdepressionen, diverse Wuchsanomalien, umfassende Faulungen, abgestorbenes Stammgewebe, diverse Verletzungen und einen altersmäßig stark vorgezogenen Vitalitätszustand“, heißt es in dem Gutachten.
Weitere Lebensdauer
Selbst unter der Voraussetzung einer intensiveren Pflege und Unterhaltung der Bäume in der Zukunft, sei von einer stark eingeschränkten Reststandzeit auszugehen. Aufgrund der vorgefundenen Beschädigungen, Faulungen und der wenig geeigneten Wachstumsbedingungen geht der Experte davon aus, dass die weitere Lebensdauer der Bäume nur noch 10 bis 15 Jahre beträgt - je nach individuellem Zustand.
Arbeiten beginnen mit der Renaturierung der Essel
Beginnen soll die Umgestaltung im kommenden Jahr mit den Renaturierung der Essel. Die städtebaulichen Arbeiten zur Anbindung des Esselmarktes in der Tölckestraße an die Hauptstraße werden aller Voraussicht nach erst im Jahr 2020 beginnen.
Aus Sicht des Gutachters wäre es mehr als sinnvoll, vor allem vor dem Hintergrund der geschilderten eingeschränkten Reststandzeit der Kastanien, über eine komplette Neupflanzung unter Vermeidung der gegenwärtig vorzufindenden nicht geeigneten Wuchsbedingungen nachzudenken“, so Bürgermeister Stephan Kersting in der Sitzung.
Bedingungen nicht optimal
Soll heißen: Die Bedingungen, unter denen die Kastanien vor rund 25 Jahren auf dem Raiffeisenplatz in die Erde gesetzt worden sind, waren von vornherein nicht optimal. Hier seien Fehler gemacht worden, die sich bei einer Neuanpflanzung nicht wiederholen werden, so Kersting.
Kersting weiß: „Das Thema wird im Ort sehr kontrovers diskutiert“. Das Ergebnis des Gutachtens solle den Kommunalpolitikern als Argumentationsgrundlage dienen, wenn sie auf das Thema angesprochen werden. Es sei also keineswegs so, dass der Bürgermeister einfach komme und unten am Fuß die Bäumen abschneide, so Kersting in der Sitzung. Mit dem vorliegenden Gutachten habe man einen absolut sachlichen Hintergrund.
Fest stehe, so Kersting im Gespräch mit unserer Zeitung, dass im Zuge der Baumaßnahmen auf jeden Fall neue - auch große - Bäume auf dem Raiffeisenplatz gepflanzt werden sollen.
Vor dem Hintergrund der geplanten Maßnahme mache es aus Sicht der Verwaltung wenig Sinn, die kranken Bäume stehen zu lassen.
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