Meschede. . Neues aus der Ruhrstraße in Meschede: Ein Verein wird den Umbau der Fußgängerzone umsetzen - und ein prominenter Neuzugang ist zu vermelden.

Der neue Verein ist gegründet worden: Sein Name ist „Fußgängerzone Meschede“. Das Vereinsziel wird große Auswirkungen auf die Stadt haben. Denn mit dem Verein kann 2019 der Umbau von Meschedes guter Stube, der Fußgängerzone in der Ruhrstraße, in die Tat umgesetzt werden.

Die Kosten

Seit 2015 gibt es die Bestrebungen, dieses Filetstück der Fußgängerzone zu modernisieren. Das geht nur, wenn sich die Eigentümer freiwillig beteiligen. Denn die 1982 umgebaute Ruhrstraße ist grundsätzlich noch kein Sanierungsfall. Sie ist nur nicht mehr zeitgemäß. 400.000 Euro soll die Modernisierung kosten: 170.000 Euro gibt die Stadt als Förderung, den Rest müssen die Eigentümer aufbringen.

„Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Rolf Hennecke, Sprecher des bisherigen Arbeitskreises Ruhrstraße. Der Arbeitskreis ist quasi der Wegbereiter für den Verein: Die Vereinsgründung mit entsprechender Satzung liegt jetzt beim Amtsgericht, ebenso in Vorbereitung sind ein Vertrag mit der Stadt (in dem Kosten und Bauablauf geregelt werden) und die Ausführungsplanung für den Umbau.

Anfang Dezember gibt es eine Eigentümerversammlung: Danach werden letzte Details geklärt. Das wird dann auch Zeit, damit die Umsetzung 2019 erfolgen kann. Bei der Stadtverwaltung sind die Ausschreibungen schon in Vorbereitung.

Der Verein

Der Kreis der Vereinsmitglieder wird überschaubar sein. 26 Grundstücksparteien machen den Grundbesitz entlang der Ruhrstraße aus – dahinter stecken aber neben Einzelnen wiederum auch Miteigentümergemeinschaften und Erbengemeinschaften. Und nicht jeder der Eigentümer lebt in Meschede, einige haben nur ihre Verwalter hier.

Das macht die Koordination für Rolf Hennecke so schwierig: Er muss Informationen vermitteln, Unterschriften besorgen – manchmal sei das etwas „zäh“, räumt er ein. Aber sein Ziel ist: „Wir wollen, dass sich 100 Prozent der Eigentümer beteiligen.“ Vier, fünf Unterschriften fehlen ihm noch, er leistet gerade die letzte Überzeugungsarbeit.

Theoretisch ist es auch möglich, dass sich Eigentümer verweigern. Dann würde eben um ihr Grundstück herumgebaut – „aber das will doch keiner“, ist Hennecke überzeugt: „Das muss ein Ganzes werden.“

Die Ideen

Zumal: Ab 2022 ist die „Lebensdauer“ der Fußgängerzone erreicht – dann könnte die Stadt die Sanierung auch als KAG-Maßnahme mit Straßenbaubeiträgen für die Anlieger durchführen. Rolf Hennecke sagt deshalb: „Jetzt hätten die Eigentümer ein Mitspracherecht bei allen Plänen.“

Und das nehmen sie schon wahr: „Ein bisschen mehr Pfiff muss rein.“ Sie haben dem Planer noch einmal Hausaufgaben aufgegeben – der Platz an der Kreuzung mit Rebell und Von-Stephan-Straße soll besser bepflanzt und gestaltet werden, der Platz am Stadtmodell ansprechender gestaltet werden: „Von dort kommen schließlich die Radfahrer in unsere Stadt.“

Auf die Idee des Arbeitskreises hin wird es am DM-Markt auch zwei Kurzzeitparkplätze geben. Denn Hennecke hat beobachtet: „Es kommen immer mehr Menschen mit Rollatoren. Da vergehen manchmal 20 Minuten fürs Ein- und Aussteigen. Wir müssen darauf eingehen.“

Die Eigentümer

Mit dem Eintritt in den neuen Verein entsteht die Beitragspflicht, sich an der Sanierung zu beteiligen. Die Beträge werden aus der Schaufenster- und Grundstücksgröße errechnet. Zwischen 10.000 und 35.000 Euro werden das für jeden Eigentümer sein. 68 (!) Sitzungen hat der Arbeitskreis seit 2015 hinter sich, dazu fünf Eigentümerversammlungen.

Anfangs kamen nur die Älteren zu den Sitzungen. Das hat sich geändert, nachdem der siebenköpfige Vorstand aufgefordert hatte, ausdrücklich die Kinder zu beteiligen – also die nächste Generation: „Wir treffen hier Entscheidungen für die nächsten 30 bis 35 Jahre. Das ist den Leuten bewusst geworden.“ Hennecke sagt: „Vererben heißt auch Erhalten und Bewahren. Nur Geld aus dem Eigentum zu ziehen, das geht nicht.“

Inzwischen ist er überzeugt, dass der Verein sogar nach der Sanierung noch weitermachen könnte: Es wurde schon andiskutiert, ob man nicht als nächstes die Fassaden in der Ruhrstraße modernisieren oder die Vordächer einheitlich beleuchten könnte. Das ist alles ferne Zukunftsmusik. Aber: „Hier ist etwas gewachsen.“

>>>HINTERGRUND<<<

Mit den Arbeiten am Henne-Ruhr-Markt ist auch Bewegung in die Verpachtung an der Ruhrstraße gekommen, beobachtet Rolf Hennecke: „Es tut sich was.“

Hier wird schon umgebaut: In dieses Ladenlokal wird Hunkemöller einziehen.
Hier wird schon umgebaut: In dieses Ladenlokal wird Hunkemöller einziehen. © Jürgen Kortmann

Das ist konkret zu beobachten: Das leer stehende Ladenlokal (gegenüber vom Eiscafé) wird umgebaut – zuletzt genutzt durch die Modekette c.a.r.o.

Neu einziehen wird (voraussichtlich am 1. Februar 2019) eine Filiale des niederländischen Bekleidungsunternehmens Hunkemöller, spezialisiert auf Dessous und Bademode.

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