Meschede. . Gymnasium der Benediktiner mit neuer Partnerschaft: Ein Schwerpunkt der Arbeit der Brüder aus Tansania ist der Aufbau eines guten Schulnetzes.
„Was nützt es den Menschen in unserer Gegend, wenn wir nur beten, sie segnen und ihnen sagen: Alles ist gut – sie aber nichts zu essen haben und keine ausreichende medizinische Versorgung? Erlösung betrifft den ganzen Menschen mit Leib und Seele“, so erläuterte Abt Pambo Mkorwe von der Abtei Mvimwa in Tansania vor der Schulgemeinschaft am Gymnasium der Benediktiner die Beweggründe seiner Gemeinschaft, sich besonders in der Bildung junger Menschen zu engagieren.
Ein Schwerpunkt der missionarischen Arbeit der Brüder in Mvimwa ist der Aufbau eines guten Netzes von Schulen, um gerade den armen Kindern und Jugendlichen der abgelegenen Region eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Abt Pambo: „Eine gute Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft.“ So gehören zur Abtei eine Grundschule, eine weiterführende Schule, ein Berufskolleg und ein Ausbildungszentrum für angehende Lehrerinnen und Lehrer. Ganz neu ist der Aufbau einer Schule im Dorf, die zur Zeit 714 Kinder besuchen. Abt Pambo unterrichtet dort selbst Religion – teilweise in Klassen mit bis zu 240 Kindern, die in Ermangelung von Tischen und Bänken dicht gedrängt auf dem Boden sitzen.
Entwicklungspolitik in Afrika
Da Abt Pambo im Rahmen des Missionssonntags im November die Abtei Königsmünster besucht hat, bestand die Gelegenheit, den Schülern am Gymnasium der Benediktiner aus eigener Erfahrung etwas vom Leben der Menschen in Tansania zu erzählen. Denn im Rahmen des Schulsozialprojektes ist eine neue Partnerschaft der „Bennis“ mit der Berufsschule in Mvimwa begründet worden. Einen ganzen Vormittag hat sich Abt Pambo Zeit genommen und auf sehr lebendige Art den Schülerinnen und Schülern seine Gemeinschaft vorgestellt. Zunächst ging es im Sowi-LK der Q2 von Inken Schäfke um Fragestellungen der Entwicklungspolitik in Afrika.
Dann war die Gelegenheit, in zwei Schulveranstaltungen in der Aula die Schulen von Mvimwa vorzustellen – zunächst für die Unterstufe, anschließend für die Schüler der Klassen 8, 9 und der EF. Und in der großen Pause hat Abt Pambo in einem kurzen Segensgebet den Schaukasten in der Pausenhalle enthüllt, der immer wieder neue Informationen und Bilder aus Tansania bereitstellen soll. Ein Gespräch mit der Schulleitung rundete den Tag ab und macht Hoffnung auf eine gute Entwicklung der Schulpartnerschaft.
Gemeinsamer Unterricht via Skype?
Ein Stichwort, was immer wieder fiel, lautet „Horizonterweiterung“. Die Begegnung mit Menschen anderer Kulturen erweitert meinen Horizont – andere sehen das, was ich nicht sehe. Und das gilt für beide Seiten, für die Schüler aus Tansania wie aus Deutschland. Beide können voneinander lernen. Vielleicht gibt es ja irgendwann sogar gemeinsame Unterrichtseinheiten via Skype.
Noch ist das Zukunftsmusik, denn die Internetverbindung in Mvimwa ist noch nicht so stabil wie in anderen Regionen Tansanias oder wie in Deutschland. Aber es gibt sicher viele Möglichkeiten der Vernetzung. Und vielleicht macht sich irgendwann einmal eine Delegation der „Bennis“ auf den Weg nach Mvimwa, um vor Ort das Leben in Tansania kennenzulernen.
Die Abtei Mvimwa wurde 1979 gegründet und liegt 60 Kilometer nordwestlich der Stadt Sumbawanga – „mitten im Busch von Tansania, in einer sehr abgelegenen Gegend“, wie es Abt Pambo den Schülern erklärte.
Es ist eine der blühendsten Gemeinschaften der Missionsbenediktiner von St. Ottilien; 92 Mönche leben dort zur Zeit, Zahlen, von denen deutsche Klöster nur träumen können.
Zur Abtei Königsmünster bestehen vielfältige Verbindungen: die Missionsprokura unterstützt zahlreiche Projekte der jungen Gemeinschaft wie den Aufbau einer funktionierenden Landwirtschaft, Ende des Jahres wird ein junger Bruder zum Studium nach Deutschland kommen.
Abt Pambo selbst hat eine Zeit lang in Meschede gelebt, um hier die deutsche Sprache zu erlernen.
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