Meschede. . Der Mescheder Bauhof spürt immer noch die Nachwirkungen des extrem trockenen Super-Sommers. Eine Bilanz.

Das Wetter hat ein Einsehen: Jetzt können auch die sieben Kupferfelsenbirnen gepflanzt werden, die den neuen Von-Stephan-Platz und den Vorplatz am Henne-Ruhr-Markt schmücken werden. Zuletzt musste die Einweihung der Park-and-Ride-Anlage an der Lagerstraße verschoben werden: Der trockene Boden hatte die letzten Arbeiten dabei verzögert, die Pflanzung der Hainbuchen. Auch Bauhofleiter Marc Böhm spricht von einem „Extremstsommer“.

Die Prognose

Und die Nachwirkungen sind immer noch da. Der städtische Bauhof hat zuletzt noch einen Graben ausheben müssen – in einer Tiefe von 1,20 Meter war es dort noch trocken. „Wir brauchen den berühmten Sauerländer Landregen“, sagt Böhm – ein langsamer, aber stetiger und ergiebiger Regen, der dann im Boden versickert. Und bloß keinen Sturzregen, den der Boden gar nicht aufnehmen kann und der alles wegspülen würde. Die Wetterdaten, die der Bauhof für seine Planungen bekommt, sehen allerdings für die nächsten Wochen keinen ergiebigen Regen voraus (Schnee übrigens auch nicht).

Die Bilanz

Eine erste Bilanz dieses Sommers aus Sicht des Bauhofes: Es musste ordentlich gewässert werden. Die Wasserrechnung steht noch aus, 22.500 Euro fielen aber umgerechnet an zusätzlichen Arbeitsstunden fürs Gießen und Bewässern an. Vor allem die in diesem Jahr frisch gesetzten Pflanzen und Bäume sowie die Jungpflanzen und -bäume der letzten Jahre mussten intensiv gegossen werden, damit sie nicht eingingen: „Im nächsten Frühjahr werden wir sehen, ob Verluste da sind.“ Nicht alle werden es geschafft haben – eine neu angepflanzte Hecke am Eversberger Friedhof beispielsweise nicht: „Dagegen konnten wir gar nicht angießen.“

Die Hilfe

Der Bauhof verfügt über drei Tankaufsätze, jeweils für tausend Liter. Die Obstbäume, die 2016 und 2017 gepflanzt wurden, sind daraus im drei- bis vierwöchigen Rhythmus bewässert worden. Schließlich sollen sie auch die nächsten 30, 40 Jahre lang tragen. Sie stehen meist an Straßen oder Wegen, von denen normalerweise der Regen abläuft und der zum Wachstum ausreicht. Die Staudenbeete mussten in viel kürzeren Abständen von den Gärtnerinnen des Bauhofes gegossen werden – vor allem die, die wie am Ruhrplatz in der prallen Sonne stehen.

Der Ausblick

Keine Verluste zeichnen sich bei den frisch gepflanzten und bereits mit Drainagen versehenen Bäumen in der Innenstadt ab. Marc Böhm setzt auf robuste Pflanzen: „Das Rosenbeet, das jede Woche eine spezielle Pflege braucht, haben wir ja gar nicht.“ Bäume und Blumen in Meschede müssen eben im öffentlichen Raum auch mit Streusalz oder Abgasen klarkommen. Und sie müssen extreme Wetterlagen verkraften: Marc Böhm erinnert eben auch daran, dass es 2006 und 2007 starke Regenfälle im Sommer gegeben habe – „und wir werden weiterhin Schnee und Frost haben.“

Die Pflanzen und Bäume

Robust sollen die Pflanzen sein. Und die Mischung macht es. Das ist nicht nur schön anzusehen. Die Stadt macht sich damit auch nicht abhängig von bestimmten Arten. Böhm erinnert an die Krankheiten, die bei Ulmen oder Eschen ausgebrochen sind. Kommen gesehen hat diese Krankheiten niemand: „Da kommen so viele Dinge auf uns zu, die wir gar nicht erahnen. Mit mehreren Arten sind wir auf der sicheren Seite.“ Auffallend in diesem Sommer: Die Bäume warfen schon früher ihr Laub ab, schon ab Ende August/Anfang September. Sonst geschieht das ab Oktober. Die Bäume reagierten damit auf den Stress mit der Trockenheit: Um Energie zu sparen, trennten sie sich von ihren Blättern - die der Bauhof wiederum aufsammeln musste. Gelagert werden die Laubberge zum Verrotten auf einer Fläche am Nordfriedhof.

Das Lager

Mitten in der größten Hitze hat der Bauhof übrigens auch antizyklisch gehandelt: Das Lager mit den 700 Tonnen an Streusalz ist im Sommer aufgefüllt worden – das geschieht allerdings auch in jedem anderen Sommer, um erst gar keine Lieferengpässe im Winter entstehen zu lassen.

Trotz weniger Wasser: Liegewiesen am See belegt

Auch das gehört zu den Aufgaben des Mescheder Bauhofs, übertragen von der Hennesee GmbH: Die Reinigung der Liegewiesen am Hennesee. „Trotz abnehmenden Wassers waren die Liegewiesen im Sommer immer voll“, sagt Marc Böhm.

Täglich oder alle zwei Tage wurde gereinigt. Unterm Strich bescheinigt der Bauhofleiter den Besuchern am Hennesee ein ordentliches Verhalten -
die Mülltonnen würden gut genutzt.

Mit der stärkeren Nutzung des Sees sind mehr Tonnen aufgestellt worden

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