Meschede. . Beim Gang durch den Mescheder Norden entdecken die Polizeibeamten Manfred Oehm und Werner Hengesbach manche Sicherheitslücke im Einbruchschutz.

Einbrecher kommen am liebsten jetzt in den dunklen Wintermonaten zwischen 16 und 21 Uhr. „Da sehen sie schon von außen, ob jemand zu Hause ist“, weiß Werner Hengesbach und er findet. „Man muss es ihnen ja nicht zu einfach machen.“ Der Bezirksbeamte war jetzt mit seinem Kollegen Manfred Oehm vom Opferschutz auf Präventionsstreife im Mescheder Norden. Dabei entdeckten sie manche unsichere Stelle.

Die leere Garage

Gleich am zweiten Haus auf der Breslauer Straße deuten die beiden Beamten auf eine offene Garage - ohne Pkw. „Das zeigt den Einbrechern: Da ist keiner zu Hause“, erklärt Manfred Oehm. Er guckt einmal ums Haus rum: In der unteren Etage sind die Jalousien geschlossen - auch das weist daraufhin: Es ist keiner da. Oben steht eine Balkon-Tür offen. Da hätte ein Einbrecher jetzt leichtes Spiel. Oehm klingelt. Ihm wird geöffnet. Was rät er? Garage stets schließen, auch wenn es lästig ist.

Das gekippte Fenster

Ein Fenster auf Kipp, gut einsehbar zur Straße hin - das kann doch nicht so gefährlich sein? „Falsch“, sagt Werner Hengesbach. Einbrecher können problemlos mit speziellem Werkzeug den Griff packen, das Fenster heranziehen und ihn dann drehen. „Das passiert so schnell, dass es kaum auffällt“, sagt er. Also, wenn man das Haus verlässt, sollten alle Fenster und Türen gut verschlossen sein. „Und wenn man schon ein Fenster auf Kipp lässt, sollte man wenigstens abschließbare Fenstergriffe installiert haben.“

Die hohe Hecke

Es ist eine Krux - einerseits will man gern geschützt im Garten sitzen, andererseits bietet man mit einer hohen Hecke Einbrechern den perfekten Sichtschutz. Die Beamten raten dazu, Hecken nicht zu hoch werden zu lassen, so dass aufmerksame Nachbarn noch ein Auge aufs Grundstück haben können.

Die alte Tür

Im Kellereingang findet sich oftmals noch eine zwar verschlossene, aber alte Holztür mit einem Bartschloss, das, so Hengesbach, „leicht geknackt werden kann.“ Er rät dazu, sie zumindest von innen zusätzlich zu sichern.

Das Gleiche gelte für Terrassentüren. „Die meisten haben nur drei Riegel und lassen sich so viel zu schnell aufbrechen.“ Moderne Türen haben bis zu zehn Sicherheitsbeschläge. Und wer glaubt, dass die normale Jalousie Einbrecher abhält, irrt gewaltig. „Eine Jalousie ist ein Sicht-, kein Einbruchsschutz“, sagt Hengesbach, „quasi eine Gardine. Die schieben die einfach hoch oder reißen sie raus.“

Die Aufstiegshilfe

Eine Straße weiter findet sich in einer geöffneten Garage nicht nur mögliches Diebesgut - unter anderem ein Industriestaubsauger - sondern gleich auch als praktische Aufstiegshilfe eine Leiter und Einbruchs-Hilfsmittel im Werkzeugkasten. Manfred Oehm klingelt. Die Bewohner sind nicht zu Hause. Werner Hengesbach wirft einen gelben Warnzettel in den Briefkasten „Heute war die Polizei hier, die in Ihrer Abwesenheit Sicherheitsmängel festgestellt hat. Doch wer könnte es morgen sein?“

Was hilft?

Neben den genannten Vorschlägen helfen oft einfache Schutzmaßnahmen. Wer Einbrecher verunsichern will, kann das Licht in verschiedenen Räumen mit Zeitschaltuhr bedienen. „Auch ein bellender Hund - ob echt oder nicht - schreckt ab“, ist Manfred Oehm sicher. Und natürlich ist der wachsame Nachbar der beste Schutz.

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