Ein Fanatiker ermordet 77 Jugendliche. Der Netflix-Film „22. Juli“ zeigt nicht nur die Tat, sondern auch, wie man danach weiterlebt.

I n einem sehenswerten Film greift Netflix die wahre Geschichte um den 22. Juli, den Massenmord von Anders Behring Breivik an 69 Jugendlichen auf einer kleinen Ferieninsel auf. Doch der Film endet nicht mit der Tat - er begleitet die Menschen, die damit weiterleben müssen. Wir haben ihn uns für euch angesehen.

In Oslo beginnt die schreckliche Geschichte des aktuellen Netflix-Films „22. Juli“. Während Anders Behring Breivik 2011 die letzten Vorbereitungen für seine Anschläge trifft, reisen die Jugendlichen auf der Insel Utøya an. Dort, in der Ferienanlage der sozialdemokratischen Partei, wollen sie einen unbeschwerten Sommer verbringen. Unter ihnen befinden sich Hauptperson Vilijar Hansen und sein kleiner Bruder.

Der Bombenanschlag

Als Breivik seine Vorbereitungen abgeschlossen hat, fährt er, als Polizist verkleidet, Richtung Bürogebäude des norwegischen Ministerpräsidenten Stoltenberg. Dort platziert er eine Bombe und verschwindet sofort in Richtung seines nächsten Tatortes. Kurz darauf geht die Bombe hoch, Menschen sterben und einige werden schwer verletzt.

Tatort Utøya

Kurze Zeit später kommt Breivik an der Fähre nach Utøya an. Er gibt sich als Polizist aus, der die Insel sichern soll, weshalb er die Jugendlichen von der Veranstalterin zusammentrommeln lässt. Als diese die ersten Schüsse hören, flüchten einige Richtung Küste und verstecken sich dort unter einem Felsvorsprung. Die Jagd beginnt Andere verbarrikadieren sich in einer Hütte. Auf ihrer Flucht erschießt Breivik viele Jugendliche. Die Polizei nimmt ihn letztlich fest.

Im Angesicht des Bösen

Nach Darstellung dieser Ereignissen geht es im Film weiter mit dem Gerichtsverfahren gegen Breivik. Hauptsächlich wird gezeigt, wie die Überlebenden, die Familien der Toten und vor allem Vilijar mit den Ereignissen klar kommen. Wie es wohl für sie ist, den Massenmörder im Gericht wiederzusehen?

Lohnt sich das?

Da der Film auf einer sehr schrecklichen wahren Begebenheit beruht, muss man ihn meiner Meinung nach, auf jeden Fall mal gesehen haben. Die realen Hintergründe machen den Film noch emotionaler, spannender und bewegender als er schon ist. Es ist ein gut gemachter Plot, der die schrecklichen Ereignisse nachvollziehbar darstellt.

Er lässt einen darüber nachdenken, was für schreckliche Dinge auf der Welt passieren, die manchmal einfach an einem vorbeiziehen, obwohl man sich mit ihnen beschäftigen und sie nicht ignorieren sollte. Ich denke, dass Paul Greengrass und Netflix genau das erreichen wollten. Man sieht die Überlebenden, und die Familien der vielen Toten und fühlt mit ihnen. Man wünscht sich Gerechtigkeit und Frieden. Das macht den Film wirklich sehr sehenswert.