Enste. . Das Abfall-Aufbereitungsunternehmen Rabe in Meschede-Enste investiert massiv in neue Technik: So können mehr Wertstoffe herausgefiltert werden.
Fast eine Million Euro investiert das Abfall-Aufbereitungsunternehmen Rabe im Gewerbegebiet Enste in neue Technik. Ende der Woche geht dort die Förderanlage in Betrieb, mit der noch genauer recyclingfähige Stoffe aus den Abfällen zurückgewonnen werden können. Seit Anfang Oktober wird die bestehende Anlage dafür umgebaut.
Strengere Vorgaben für Betriebe
Hintergrund für die Investition ist die Verschärfung der Verordnung für Gewerbeabfall, die ab Januar 2019 gelten wird. Unternehmen, auch Kleinbetriebe wie Handwerker oder auch Steuerberater, müssen dann Papier und Pappe, Glas, Kunststoffe, Metalle, Holz und Textilien sorgfältiger trennen – möglichst schon an der Quelle, nämlich auf ihrem Betriebsgelände. Wenn dafür kein Platz ist oder nur geringe Mengen anfallen, dann müssen sie entsorgt werden und landen am Ende bei Rabe in Enste. Die Betriebe müssen die Entsorgung nachweisen.
Die neue Anlage, erläutert Geschäftsführer Christian Ickhorn, filtert künftig aus dem Abfallgemisch noch mehr Stoffe heraus. Bei Eisen, Kupfer und Aluminium war das in der Vergangenheit schon kein Problem. Neu ist jetzt, dass auch Papier und Pappe sowie Kunststoffe entdeckt und aus dem Abfallstrom herausgezogen werden können.
Per Infrarotlicht und Spektrometer kann ein Computer an der Anlage künftig ermitteln, um welche Stoffe es sich handelt. Diese werden dann über Druckluftdüsen in die entsprechenden Sammelbehälter geblasen.
Ziel ist, weitere Stoffe fürs Recycling bzw. als gute Ersatz-Brennstoffe zu finden, die dann in der Zementindustrie oder in Kohlekraftwerken verwendet werden. In Müllverbrennungsanlagen landet so immer weniger.
Ortsnahe Aufbereitung
Insgesamt werden in Enste bei Rabe bereits 120 000 Tonnen an Abfällen jedes Jahr aufbereitet. Hinter dem Unternehmen stehen die Entsorger Remondis und Stratmann. Reinhard Pape, Geschäftsführer der kreiseigenen Gesellschaft für Abfallwirtschaft Hochsauerland, betont, dass die gemischten Abfälle der örtlichen Betriebe ortsnah und gesetzeskonform aufbereitet werden können: Damit profitiere der HSK von der innovativen Umrüstung der Anlage.
Für den normalen Bürger ändert sich übrigens nichts: Wertstoffe gehören in gelbe Säcke oder gelbe Tonnen, Restmüll in die schwarzen Tonnen, Papier in die Papiertonnen.
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