Bad Fredeburg. . Erster Spatenstich für den Bau der L 776n in Bad Fredeburg. In vier Jahren soll die neue Straße fertig sein und den Ortskern entlasten.

Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Attraktivität, mehr Sicherheit, weniger Lärm, weniger Schadstoffe und weniger Belastung für die Anwohner – der Moment, auf den viele Bad Fredeburger bereits seit vielen Jahren gewartet haben, ist da: Jetzt soll es losgehen, die Ortsumgehung kommt. Das wurde mit dem feierlichen Spatenstich für den Bau der L 776n besiegelt.

„Ein historischer Moment für Bad Fredeburg und Schmallenberg“, resümierte Landrat Dr. Karl Schneider. Denn die Belastung durch den Schwerlastverkehr im Ortskern ist groß, für die Anwohner wurde das hohe Verkehrsaufkommen und der Lärm immer wieder zur Belastungsprobe.

Damit soll bald Schluss sein – „jetzt können die Bauarbeiten endlich starten“, verkündete Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek.

65 Prozent weniger Verkehr

Die Landesstraße 776 verbindet das Ruhr- und das Möhnetal sowie das Hochsauerland mit dem Raum Lippstadt und Paderborn. Auf der Nord-Süd-Achse fließt ein hoher Anteil an überregionalem Verkehr derzeit über enge Serpentinen – und durch Bad Fredeburg.

Der Ortskern von Bad Fredeburg soll durch die Ortsumgehung entlastet werden.
Der Ortskern von Bad Fredeburg soll durch die Ortsumgehung entlastet werden. © Hans Blossey

Mit dem Bau der seit vielen Jahren geplanten Umgehungsstraße soll dieser Verkehr am Ort vorbeigeleitet werden. Bis zu 65 Prozent weniger Verkehr soll es nach der Vollendung des Bauprojektes im Ortskern geben. Zudem ist der Neubau der Straße eine wichtige Investition in die Infrastruktur.

Beeinträchtigung durch Bauarbeiten

„Das Ziel ist, den Kurort vom Verkehr zu entlasten und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet der Straßenneubau mehr Lebensqualität“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Gleichzeitig sind „solche Bauarbeiten aber auch immer mit Beeinträchtigungen verbunden. Diese wollen wir in den nächsten Jahren natürlich so gering wie möglich halten, bitten die Bewohner aber schon jetzt um Verständnis.“ Denn, laut Aussagen des Verkehrsministers wird es wohl noch rund vier Jahre dauern, bis die Ortsumgehung dann endgültig fertig ist.

Neue Chancen für Ortskern

Dass die Ortsumgehung kommt, das ist unter anderem auch dem jahrelangem und beharrlichen Einsatz der heimischen Politiker zu verdanken, betonte Landrat Dr. Karl Schneider – insbesondere dankte er Ludwig Poggel, Vorsitzender des Bezirksausschusses und „Motor für Bad Fredeburg“.

Nur durch eine gut funktionierende Zusammenarbeit aller Akteure sei die Umsetzung dieses Projekts möglich geworden.

„Und mit der Umsetzung ergeben sich auch gleichzeitig viele neue Chancen für die Gastronomie oder die Entwicklung des Ortskerns“, betonte Bürgermeister Bernhard Halbe erfreut.

Erste Planungen dazu gebe es bereits jetzt. „Ich bin mir sicher, dass die Auswirkungen der Ortsumgehung schnell zu spüren sein werden“, ist er sich sicher.

Ausgleich für die Natur schaffen

Der Neubau der Straße stelle gleichzeitig auch einen Eingriff in die Natur dar, der ausgeglichen werden muss. Beispielsweise werde für den Bau der L 776n intensiv genutztes Grünland in naturnahe Flächen umgestaltet oder Waldflächen durch den Umbau von Fichten- in Laubwald ökologisch aufgewertet.

Bei der Planung der Umgehungsstraße wurden zudem unterschiedliche Fledermausarten gefunden, die im Planungsgebiet leben. „Da sind wir gefordert, diesen zum Teil streng geschützten Tieren neue Quartiere anzubieten“, hob Elfriede Sauerwein-Braksiek hervor.

„Um den Lebensraum für die Fledermäuse zudem sicher und nachhaltig zu gestalten, werden zum Beispiel Überflughilfen geschaffen und spezielle Trinkgewässer für diese Tiere angelegt.“

>>>> INFO: Sicheres Überholen durch Zusatzfahrstreifen

17,5 Millionen Euro investiert das Land Nordrhein-Westfalen in den Bau der insgesamt rund 2,5 Kilometer langen Umgehungsstraße. Fünf Brücken und Überführungen müssen gebaut werden sowie eine knapp 300 Meter lange und bis zu 17 Meter hohe Hangsicherung.

Die Straße wird eine Fahrbahnbreite von acht Metern haben. Bislang muss der Verkehr mit fünf bis sechs Metern Breite auskommen, was vor allem beim Begegnungsverkehr zu Problemen führt. Auf einer Länge von 1,3 Kilometern wird die L 776n mit einem Zusatzfahrstreifen in nördlicher Richtung ausgestattet, um dort sicheres Überholen zu ermöglichen.

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