Meschede. . Seit zwei Wochen gibt es kein Programm mehr: Was wird aus dem Linden-Center in Meschede? Der Kino-Pächter beantwortet die Frage nicht.

Was wird aus dem Linden-Center? Seit fast zwei Wochen bietet das Kino kein Programm mehr an. Auf Aushängen wird auf technische Probleme hingewiesen. Der Betreiber ist für Stellungnahmen nicht erreichbar. Inzwischen hat sich sein Vorgänger eingeschaltet – aus Sorgen um die Zukunft.

Donnerstags ist normalerweise bundesweit Premieren-Tag – die neuen Filme laufen an. Im Linden-Center werden die beiden Säle heute wieder dunkel bleiben. Kein einziger Film ist angekündigt, auch für die nächsten Tage nicht. „Leider ist derzeit kein Programm vorhanden“, heißt es auf der Internet-Seite. Schon seit Ende September sind die Projektoren außer Betrieb.

Mitarbeiter: Gerüchte über Probleme beim Abspielen der Filme

Fünf nach Zwölf - die Uhr am Kino.
Fünf nach Zwölf - die Uhr am Kino. © Oliver Eickhoff

„Die Farbe des Horizont“, ein Drama aus der Reihe „Der besondere Film“ ist die letzte Ankündigung, die für Meschede auftaucht, langfristig angekündigt war sie für den vergangenen Dienstagabend. Kurzfristig wurde sie versehen mit dem Hinweis: „Die Vorstellung fällt leider aus.“

An der Eingangstür und in den Schaukästen kleben Zettel: „Aufgrund von technischen Schwierigkeiten bleibt unser Kino vorübergehend geschlossen.“ Aus Kreisen der Mitarbeiter heißt es, dass momentan Probleme mit dem Herunterladen und Abspielen der Filme bestehen sollen – eine Aussage, die Vorgänger Robert Schütte nicht nachvollziehen kann.

Linden-Center: Wechsel im Jahr 2015

„Die Technik, die Projektoren, alles ist doch auf dem neuesten Stand“, sagt er. Schütte hat das Linden-Center 22 Jahre lang betrieben – bis 2015, da hat er es an Lukas Gebhardt abgegeben. „Ich musste mich zu der Zeit intensiv um meine Kinos in Lüdenscheid und Dortmund kümmern – und ich konnte mich nicht dreiteilen.“

Deshalb trennte er sich vom Standort in Meschede – und zwar durchaus wehmütig. Schütte schwärmt weiterhin von dem Kino hier in der Kreisstadt – klein, aber fein sei es. Modernisiert, gemütlich, außerdem lohne sich der Betrieb.

Filmplakate im Schaukasten - allerdings nicht mehr aktuell.
Filmplakate im Schaukasten - allerdings nicht mehr aktuell.

Schütte selbst hatte kurz vor seinem Ausstieg kräftig in das Linden-Center investiert: vom Digitalanschluss bis zur Tonanlage. Er betrachtet die derzeitige Unterbrechung des Betriebs wehmütig. Zugleich gibt er ein Versprechen ab: Sollte es – aus welchen Gründen auch immer – nicht wie bisher weitergehen mit dem Linden-Center, so hätte er großes Interesses an einem Weiterbetrieb. „Inzwischen“, sagt er, „habe ich wieder Kapazitäten für so einem Fall.“

Wie die Pläne von Pächter Lukas Gebhardt sind, ob er tatsächlich Technik nachrüsten muss und wann und ob er wieder öffnen möchte, ist nicht bekannt. Anfrage dieser Zeitung ließ er unbeantwortet, auch telefonisch war er nicht erreichbar – weder privat, noch im Kino.

>>> Kino mit langer Tradition

Linden-Theater Meschede: Lukas Gebhardt (rechts), aktueller Pächter im Kino, links sein Vorgänger Robert Schütte.
Linden-Theater Meschede: Lukas Gebhardt (rechts), aktueller Pächter im Kino, links sein Vorgänger Robert Schütte. © Jürgen Kortmann

Das Linden-Center in Meschede hat eine lange Tradition. Im Jahr 1928 war es gegründet worden. Es ist inzwischen das einzige Kino, das in Meschede betrieben wird.

Nach einer Modernisierung vor vier Jahren hat es laut eigener Beschreibung „zwei moderne und geräumige Säle mit ansteigenden Sitzreihen, großen Leinwänden, sowie modernster Digital- und Soundtechnik“. Insgesamt stehen 228 Sitzplätze zur Verfügung.

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