Meschede. . An der Walburga-Realschule in Meschede sind die Windpocken ausgebrochen. 93 Kinder dürfen nun nicht zur Schule kommen, weil sie nicht immun sind.
93 Schüler der St.-Walburga-Realschule dürfen in den kommenden zwei Wochen nicht zur Schule, weil sie nicht gegen Windpocken immun sind. Das Kreisgesundheitsamt hatte am Donnerstagvormittag den Impfstatus von 366 Schülern aus den Klassen 5 bis 9 überprüft. Die Behörde handelte hierbei nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts, um eine Verbreitung der Viren zu verhindern.
Verunsicherte Eltern
Nachdem die Windpocken bei vier Schülern aus unterschiedlichen Klassen ausgebrochen waren, hatte die Gesundheitsbehörde angeordnet, dass alle Kinder ihren Impfstatus nachweisen müssen. Sollten Schüler die Windpocken bereits gehabt haben, und damit entsprechend geschützt sein, müssen die Eltern eine ärztliche Bescheinigung besorgen und vorlegen. Dies betrifft 63 Schüler.
25 Kinder können zweite Impfung nachholen
Weitere 25 Kinder verfügten über keinen vollständigen Impfschutz. „Wer die zweite Impfung nachholt, kann auch wieder zum Unterricht kommen“, erklärte Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Kreisgesundheitsamtes.
Die Windpocken-Impfung wurde im Jahr 2004 zum ersten Mal eingeführt. Deshalb wurden auch lediglich die Jahrgänge 2004 und jünger überprüft. Die Zehntklässler sind älter, befinden sich aber derzeit auch auf Abschlussfahrt am Gardasee. „Diese Altersgrenze hat der Gesetzgeber festgelegt“, erklärte Dr. Peter Kleeschulte. Die 15- und 16-Jährigen hätten aber die Windpocken mit hoher Wahrscheinlichkeit als Kind bereits gehabt. Gleiches gelte natürlich auch für die Lehrer.
87 Prozent bei Einschulung 2017 geimpft
„Dass 93 Kinder keinen Impfschutz haben, hat uns nicht überrascht“, sagte Dr. Peter Kleeschulte. Weil es eben genau die Jahrgänge betrifft, in denen die Ständige Impfkommission die Impfempfehlung zum ersten Mal ausgesprochen hat. „Bei Kindern, die 2017 eingeschult wurden, lag die Quote beispielsweise bei 87 Prozent und damit höher als im NRW-Schnitt“, sagte Kleeschulte. Um eine Krankheit auszurotten, sei eine Quote von 95 Prozent notwendig.
Schwere Hirnschäden möglich
„Die Erkrankung kann ohne Komplikationen verlaufen. Allerdings können die Viren auch schwere Nerven- und Hirnschäden verursachen und bei Kindern mit Neurodermitis zur bakteriellen Superinfektion führen“, warnte Peter Kleeschulte. Er rät Eltern dringend, ihre Kinder impfen zu lassen. Die Viren seien hochgradig ansteckend. Es müsse nicht einmal ein direkter Kontakt stattgefunden haben. „Es reicht, wenn man sich zusammen in einem Raum befindet“, erklärte Kleeschulte.
Schulleiter lobt Zusammenarbeit
Schulleiter Heinz Bruning lobte die Zusammenarbeit mit Eltern und Schülern. „Für unsere Schule war diese Überprüfung auch Neuland“, sagte er. Gleichzeitig möchte er alle Schüler beruhigen, die jetzt Angst haben, Unterrichtsinhalte zu verpassen: „Das bekommen wir alles hin.“
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