Schmallenberg. . Spätestens Ende 2020 gibt es auch Schmallenberg endlich Glasfaser bis zur Haustür. Ludger Laufer vom Kreis nennt die wichtigsten Infos.

Von Jagdhaus bis Mönekind - das schnelle Internet kommt - sogar als Glasfaser bis zur Haustür und garantiert bis Ende 2020 - ausgenommen sind dann in Schmallenberg nur noch wenige Einzellagen. Das hat jetzt Ludger Laufer, Breitbandkoordinator des Hochsauerlandkreises den Ratsmitgliedern versichert. Und gleichzeitig angekündigt: Auch die restlichen Orte sollen in einem nächsten Schritt angebunden werden. „Jetzt sind wir endlich da, wo wir gern schon vor fünf Jahren gewesen wären“, sagte Bürgermeister Bernhard Halbe.

Technische Daten

Über ein Bundesförderprogramm werden jetzt die Orte angeschlossen, in denen bisher die Breitbandversorgung unter 30Mbit/s liegt. Wer also heute über Unitymedia oder auch die Telekom bereits versorgt ist - ist raus. Das kann ärgerlich sein, denn 50 Mbit/s - das ist der Wert, der in Zukunft allen Anschlussnehmern über die neue Technik mindestens zugesagt wird und der, so Laufer dank Glasfaser auch ankommen wird, egal wo der Einspeisepunkt im Ort ist. Mittlerweile steht mit der Telekom auch das Unternehmen fest, das den Ausbau übernehmen wird. Sie verspricht ein Gigabit im Download und 500 Mbit/s im Upload.

NRW Wirtschafts-und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreicht in Düsseldorf am Dienstag, 29. August 2017, Förderbescheide zum Breitbandausbau in NRW an den Breitbandkoordinator des Hochsauerlandkreises, Ludger Laufer.
NRW Wirtschafts-und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreicht in Düsseldorf am Dienstag, 29. August 2017, Förderbescheide zum Breitbandausbau in NRW an den Breitbandkoordinator des Hochsauerlandkreises, Ludger Laufer. © Roberto Pfeil

Die Finanzierung

Schmallenberg ist ein Teil des gesamten HSK-Förderprojektes, wenn auch mit 1532 zu versorgenden Gebäuden in 56 Ortsteilen ein bedeutender. Laufer: „Die Schmallenberger Summe beträgt mehr als ein Drittel des gesamten Förderantrags.“ Von insgesamt 18,5 Millionen Euro, die von Bund, Land und Kommune investiert werden, gehen 8,4 Millionen Euro an Schmallenberg. Das heißt aber auch, dass die Stadt 10 Prozent davon selbst tragen muss: Mit rund 838 000 Euro zahlt sie den höchsten Eigenanteil aller geförderten Kommunen. „Nicht ganz fair“, findet das der Bürgermeister. „Das wird in den Großstädten anders finanziert.“

Die erste Ausbaustufe

Als Erstes werden im gesamten Hochsauerlandkreis die Gewerbegebiete angebunden, die im Fördergebiet liegen. Der Bad Fredeburger Gewerbepark Hochsauerland soll so bis Juni 2019 angeschlossen werden. „Über die weiteren Ausbaustufen entscheidet die Telekom“, sagte Ludger Laufer, „nach wirtschaftlichen Grundsätzen.“ Er versicherte aber, dass die Schmallenberger Orte nicht die letzten sein werden. „Das macht beim größten Einzelausbau keinen Sinn.“ Dabei werden man versuchen Synergien zu nutzen, also Straßen nicht doppelt aufzureißen. Allerdings sei der Zeitplan eng gefasst. Auch deshalb werde man alle Möglichkeiten nutzen, Leitungen zu legen, egal ob ober- oder unterirdisch. Die Stadt steht parat: Sie hat, um diesen Ausbau weiter begleiten zu können, 500 000 Euro im Haushalt eingeplant.

Bürgerinformationen

„Sobald wir wissen, wann es wo losgeht, werden wir die Bürger informieren“, versicherte Laufer, „über Flyer, Postwurfsendungen, Pressemitteilungen, Vermarktung an der Haustür und Bürgerversammlungen.“

Jeder Grundstückseigentümer muss seine Einverständniserklärung geben, dass die Telekom Glasfaser bis ans Haus legen darf. „Jetzt ist das kostenlos, ein späterer Anschluss wird rund 800 Euro kosten“, rechnete Laufer vor. Dabei sei es dann völlig unerheblich, welchen Anbieter oder Tarif man später wählen will. „Erstmal wird dann nur im Haus ein Kasten an die Wand gebohrt.“

Und auch wenn man kein Internet wolle: „Der analoge Telefonanschluss bleibt.“

So geht es weiter

Mittlerweile ist ein weiteres Bundesförderprogramm über insgesamt 60 Milliarden Euro - das erste beinhaltete 30 Milliarden Euro - aufgelegt worden. „Darüber sollen dann auch viele Einzellagen ans Internet angebunden und so die letzten Lücken geschlossen werden“, sagte Laufer. Das werde dann allerdings noch einmal richtig teuer.

Handy-Empfang

Ein weiteres Problem bleibt den Schmallenbergern erstmal erhalten: der teilweise schlechte Handy-Empfang im Stadtgebiet. „Da tun sich die Telekommunikationsunternehmen schwer“, weiß Laufer. Aber er hofft, dass dadurch, dass die 5G-Sendemasten auch einen Glasfaseranschluss erhalten, sich der Empfang verbessern wird.

Gefördert wird der Ausbau in den folgenden Orten:

Almert, Altenhof, Altenilpe, Berghausen, Berghof, Bödefeld (teilweise), Brabecke, Dorlar (teilweise), Dornheim, Ebbinghof, Föckinghausen, Gellinghausen, Grimminghausen, Hanxleden, Heiminghausen, Herschede, Hiege, Holthausen, Hundesossen, Huxel, Jagdhaus, Inderlenne, Kirchilpe, Kückelheim, Lanfert, Latrop, Lengenbeck, Mailar, Menkhausen, Mittelsorpe, Mönekind, Nesselbach, Niedersorpe, Nierentrop, Nordenau (teilweise), Oberberndorf, Oberkirchen (teilweise), Oberrarbach, Obersorpe, Oberwinkhausen, Obringhausen, Ohlenbach, Osterwald, Rehsiepen, Rimberg, Schanze, Sellinghausen (teilweise), Sellmecke, Sögtrop, Twismecke, Waidmannsruh, Walbecke, Werntrop, Werpe, Westernbödefeld, Westfeld und Winkhausen.

Außerdem wird der Holzgewerbepark in Bad Fredeburg ans Breitandnetz angeschlossen.

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