Schmallenberg. . Zwei Tiefenbrunnen werden in Gleidorf an der Wassergewinnungsanlage eingelassen. Sie sollen die Versorgung sicherstellen. Kosten: 175 000 Euro.
Die anhaltende Trockenheit sorgt auch weiterhin für Probleme im Stadtgebiet: „Das Wasserdargebot wird immer weniger“, sagt Andreas Dicke, Technischer Beigeordneter der Stadt Schmallenberg.
Auch der kurzzeitige Regen hätte keine nachhaltig positiven Auswirkungen gehabt. Bewohner seien weiterhin aufgefordert, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen.
Im Hinblick auf die derzeitige Versorgungssituation sollen nun zwei Tiefenbrunnen an der Wassergewinnungsanlage Lennetal in Gleidorf eingebracht werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten — bis 2011 standen dort noch sechs Tiefenbrunnen.
Zwei davon mussten vom Netz genommen werden, ein weiterer Tiefenbrunnen fiel aufgrund einer defekten Förderpumpe aus, so dass auch dieser nicht mehr zur Trinkwasserförderung genutzt werden konnte.
Zusätzliches Wasser gewinnen
Die zwei neuen Brunnen sollen nun zusätzliches Wasser gewinnen. Auch das Potential der Wassergewinnungsanlage könne somit wieder voll ausgenutzt werden. Die Baukosten belaufen sich auf rund 175 000 Euro.
Mit der Anlage in Gleidorf und einer weiteren in Fleckenberg kann Wasser im gesamten Verbundnetz befördert werden. „In unserem Verbundnetz ist noch ausreichend Trinkwasser da“, schildert Simone Schulte von der Stadt Schmallenberg. „Allerdings geht das Wasserdargebot tendenziell weiter zurück, solange es nicht richtigen Regen gibt.“
Zudem werden rund 30 Prozent der Einwohner von Interessengemeinschaften oder Wasserbeschaffungsverbänden versorgt, „es gibt keine Verbindungsleitung und wir können somit dort die Wasserversorgung nicht kontrollieren“, so Schulte.
In Zukunft müsse man weiterhin an einer Lösung für die Bereiche im Stadtgebiet arbeiten, die selbst für ihre Versorgung zuständig sind. Einen Anfang macht die Stadt Schmallenberg mit dem Bau einer Zusatzleitung von Gleidorf nach Winkhausen, über die zusätzlich auch Niedersorpe und Oberkirchen mit ausreichend Wasser versorget werden könnten.
Neue Verbindundsleitung
Derzeit wird Niedersorpe von Oberkirchen mitversorgt (wir berichteten). Wann die neue Leitung allerdings fertig sein wird, steht noch nicht fest. Auch die Fertigstellung der neuen Tiefenbrunnen dauert noch etwas: „Ich gehe davon aus, dass sie Ende Oktober bis Anfang November in Betrieb genommen werden können“, so Schulte.
Bereits seit rund elf Wochen laufen die Bauarbeiten schon, die Bohrungen mit der Einbringung der Brunnenrohre sind in der Endphase. Bevor es los geht steht aber auch noch ein erster Langzeit-Pump-Versuch an, der bis zu sechs Wochen dauern kann und die Ergiebigkeit der Brunnen dokumentieren soll.
Der Auftrag an die ausführende Firma ging bereits im September 2017 raus. Witterungsbedingt mussten die Arbeiten jedoch in dieses Jahr verschoben werden.
>>>> INFO: Zwei wichtige Anlagen im Stadtgebiet
Die Wassergewinnungsanlage Lennetal in Gleidorf zählt neben der Anlage „Latroptal“ zu den bedeutendsten Versorgungsanlagen der Stadt. Dort können pro Tag 2200 Kubikmeter Trinkwasser gefördert werden. Auch eine Leitung vom „Latroptal“ nach Latrop ist in Planung. Sie wird auch Jagdhaus künftig mit versorgen können.
Die Wassergewinnung Lennetal wird durch zwei Sickergalerien „In der Zimmetwiese“ und „Im Bruche“ und durch Tiefenbrunnen mit Wasser gespeist.
Die Stadt Schmallenberg betreibt die Wasserversorgung in 28 Stadtteilen Schmallenbergs. Das entspricht einem Anteil von rund 17 000 Einwohnern.
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