Meschede. . Das Haus Kleffner in der Innenstadt von Meschede soll abgerissen werden. Die Denkmalbehörde des LWL befürwortet allerdings weiter den Erhalt.
Bausünden in der Vergangenheit und keine finanzierbare Chance auf den Erhalt - in einem erneuten Schritt hat sich die Stadt Meschede mit dem Abbruchantrag für eines der letzten verbliebenen historischen Gebäude der Stadt beschäftigt: das Geschäftshaus Kleffner am Stiftsplatz 12. Politik und Verwaltung sind der Meinung, dass es für den Besitzer unzumutbar sei, das Haus zu erhalten. Er müsste jährlich rund 6000 Euro zuschießen.
Entscheidung ungewiss
Jetzt kann die Denkmalbehörde des LWL, die weiterhin den Erhalt befürwortet, nur noch die zuständige Ministerin anrufen. Ob die Behörde das tatsächlich macht, ist ungewiss - auch, wie dann eine Entscheidung aussähe. Mit einem schnellen Abbruch und Wiederaufbau ist weiter nicht zu rechnen.
Existenzgrundlage entzogen
Schon 2016 hatte der Besitzer die Pläne für Abriss und Umbau des Fachwerkhauses eingereicht. Schon damals hatte die Stadt entschieden, man erkenne zwar an, wie wichtig das Fachwerkgebäude für die Geschichte der Stadt sei, aber die Erhaltung und sinnvolle Nutzung sei nicht möglich. „Mehr als 50 Prozent der Fläche hat durch den Anbau kein Tageslicht“, betonte Bürgermeister Christoph Weber auch jetzt. „Damit ist dem Haus quasi die Existenzgrundlage entzogen.“
Auch die Erben hatten die Übernahme nach dem Tod des Eigentümers abgelehnt und die anschließende Zwangsversteigerung hatte zu keinem Ergebnis geführt. Die Stadt ist sicher: Auch ein nochmaliges Anbieten auf dem Immobilienmarkt werde kein Ergebnis bringen.
Das Denkmalamt blieb bis zuletzt bei seiner Einschätzung. Vor allem kritisierte es, „den unwiederbringlichen Verlust historischer Bausubstanz“. Es kann aber die Stadt nicht allein überstimmen. In seltenen Fällen ruft es die zuständige Ministerin an: NRW-Kultusministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen könnte prinzipiell ihr Veto einlegen.
„Es ist eine Schande“
Maria Gödde-Rötzmeier (UWG) bedauerte noch mal, dass es nicht gelungen sei, das historische Gebäude zu retten. „Es ist eine Schande.“ Sie kritisierte: „Das liegt auch an Beschlüssen, die im Rat in der Vergangenheit gefasst worden sind.“ Sie habe nun die Hoffnung, dass mit den Neubauten an der Kirche etwas entsteht, das dem Platz zu neuer Schönheit verhilft. Man müsse die Realitäten jetzt nehmen wie sie sind. „Wir haben mit dem Bierhaus Koch und Haus Ruer nur noch anderthalb Häuser dieser historischen Bausubstanz. Und wir wissen,wie schwierig es wird, sie zu erhalten.“
Pläne schon im Jahr 2016 vorgelegt
Schon im Februar 2016 hatte ein Plan für einen Neubau am Stiftsplatz 12 der Stadt vorgelegen.
Damals hieß es, das westliche Nachbargebäude bleibe stehen. Im Erdgeschoss wäre eine gewerbliche Nutzung möglich; das Obergeschoss war für Wohn- oder auch Büroräume vorgesehen.
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