Bestwig. Jubiläum in Bestwig: Vor 25 Jahren hielt die Montessori-Pädagogik Einzug ins Sauerland. Schnell entwickelte sich ein Erfolgsmodell.

Seit 25 Jahren gibt es die „Elterninitiative für Montessori-Tageseinrichtungen für Kinder in Bestwig“ inzwischen. Sie hat 1993 nicht nur die Kindertageseinrichtung 1993 ins Leben gerufen. Leiterin Petra Hülshoff-Amen sagt: „Über diese Initiative und das damals schon bestehende Berufskolleg wurde die Montessori-Pädagogik ins Sauerland gebracht.“

Schnell ein Erfolgsmodell

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im Bergkloster hatten die Gründung damals unterstützt. „Genau genommen ging die Initiative von dem Ausbildungsgang für Erzieherinnen an unserem Berufskolleg aus“, blickt Schwester Maria Dolores Bilo zurück. Sie war damals Generalökonomin der Ordensgemeinschaft.

Am Berufskolleg wurde das Montessori-Diplom in den 90er-Jahren bereits ausbildungsbegleitend angeboten. „Und die Teilnehmer dieser Diplomkurse brauchten Praktikumsplätze.“ So sei die Idee eines Montessori-Kindergartens entstanden. Und weil der Kindergarten schnell zu einem Erfolgsmodell wurde, gründete die Elterninitiative schon vier Jahre später in Velmede den zweiten Kindergarten, die Villa Kunterbunt.

„Als wir uns für unsere Kinder nach einem Kindergarten umgesehen haben, hat uns das Konzept der Montessori-Pädagogik, der Erziehung zur Selbstständigkeit, schnell überzeugt“, erklärt Ina Hillebrand. Sie ist zurzeit Vorsitzende der Elterninitiative.

Richtfest für Neubau

Beide Montessori-Kindergärten haben jeweils zwei Gruppen mit jeweils 35 Kindern. Dazu kommen zwölf Plätze für Kinder unter drei Jahren. „Wir nehmen bereits Kleinkinder ab neun Monaten bei uns auf“, erklärt die Leiterin, die seit 21 Jahren in der Montekita arbeitet und die Entwicklung fast von Anfang an miterlebt hat. Auch die Aufnahme von Kleinkindern war in Bestwig einmalig.

Für die Unter-Dreijährigen gibt es in beiden Einrichtungen einen separaten Bereich. Anfangs war die Montekita noch in Räumen des damaligen Mädchenwohnheimes, des heutigen Julie-Postel-Hauses für junge Eltern mit Kindern, untergebracht.

Doch schon im Mai 1994 folgte das Richtfest für den Neubau. Dass Eltern die Trägerschaft für Kindergarten übernahmen, war 1993 in der Region etwas Neues. „Dadurch ergaben sich zum einen bessere Fördermöglichkeiten. Zum anderen waren die Eltern von Anfang an aktiv in die pädagogische Entwicklung und räumliche Gestaltung eingebunden. Deshalb haben wir auch hervorragend ausgestattete Räume und einen sehr guten Personalschlüssel. All das macht den Charakter dieses Kindergartens aus“, sagt Petra Hülshoff-Amen.

Nähe zum Bergkloster wichtig

Nach wie vor ist der Montekita die Nähe zum Bergkloster wichtig. So besuchen die Kinder schon mal die älteren Ordensschwestern oder singen mit den Bewohnern der dortigen Senioren-Wohngemeinschaft. Ebenso führt der Kindergarten gemeinsame Projekte mit dem Berufskolleg durch, an dem weiterhin Erzieher ausgebildet werden. Und die Villa Kinderbunt kooperiert mit der Bildungsakademie für Therapieberufe, bei der die Ordensgemeinschaft ebenfalls Gesellschafter ist. „ Montekita und Villa Kunterbunt sind keine kirchliche Einrichtungen, aber doch kirchlich geprägt“, fasst Ina Hillebrand zusammen.

Beim großen Jubiläumsfest betonte Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus: Er kenne Familien, die aufgrund dieser Kindertagesstätten nach Bestwig gezogen seien. „Das sagt viel aus über die Qualität der Arbeit, die hier geleistet wird.“

Grundsatz: „Hilf mir,es selbst zu tun“

Die von Maria Montessori im 19. Jahrhundert begründete Pädagogik basiert auf dem Grundsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“. Er besagt, dass sich Kinder in dem Augenblick Zeit für etwas nehmen sollen, wenn sie sich dafür interessieren. Dazu gibt es zahlreiche speziell entwickelte Materialien mit Maßen, Gewichten, Zahlen, Buchstaben und Formen. „Auf diese Weise lernen viele Kinder bis zum Schuleintritt Rechnen und Lesen“, weiß Petra Hülshoff-Amen.

Folgen Sie der WP Meschede auch auf Facebook