Schmallenberg. . Das neue Projekt #G.A.S.T soll heimischen Gastronomen und Hoteliers helfen. Eine Förderung wurde bereits zugesagt.

Aktiv gegensteuern heißt es nun in den Reihen der heimischen Gastronomen und Hoteliers: Denn der Fachkräftemangel geht auch an ihren Betrieben nicht spurlos vorbei. Das Projekt #G.A.S.T (Gerne arbeiten im Schmallenberger Sauerland Tourismus) soll jetzt helfen.

Startschuss für Projekt am Donnerstag

Die Projektpartner sind
unter anderem die Stadt Schmallenberg, der DEHOGA-Schmallenberg (örtlicher Ableger des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, einem Zusammenschluss aus zahlreichen Hotel- und Gastronomiebetrieben), Schmallenberger Sauerland Tourismus sowie die Südwestfalen Agentur.

Am Donnerstag, 12. Juli, findet eine Auftaktveranstaltung im Holz- und Touristikzentrum Schmallenberg statt. Dazu sind alle Interessierten und insbesondere auch Betriebe und interessierte Mitarbeiter aus der heimischen Region eingeladen.

Die Veranstaltung startet um 19 Uhr und bildet gleichzeitig den Startschuss für das Projekt #G.A.S.T. An diesem Abend wird es umfassende Informationen über den Inhalt des neuen Projektes geben.

Die Idee

Heimische Betriebe saßen zusammen, diskutierten ihre Probleme – und für alle stand fest: „Wir müssen selbst aktiv werden, um neue Fachkräfte zu gewinnen.“

Elke Spaller betreut das Projekt #G.A.S.T in Schmallenberg
Elke Spaller betreut das Projekt #G.A.S.T in Schmallenberg © Laura Handke

Gelegenheit dazu bietet das Modellvorhaben „Land(auf) Schwung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Dieses ermöglicht über einen Zeitraum von 18 Monaten die Finanzierung unterschiedlicher Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung- und bindung – und genau um diese Förderung haben sich auch Schmallenberger und Esloher Betriebe beworben, unter Federführung des Verkehrsvereins Schmallenberger Sauerland als Projektträger.

Bereits im April wurde der positive Förderbescheid zugestellt. „Seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren“, sagt Elke Spaller, Projektkoordinatorin. „Wir haben in unserem Projektantrag mittlerweile eine Förderquote von fast 90 Prozent erreicht.“ Und das ist eine Menge: Insgesamt sollen 160 200 Euro in das Projekt fließen – „die fehlenden zehn Prozent werden in Arbeitsleistung erbracht.“

Gemeinsam sollen nun Maßnahmen entwickelt werden, die beispielsweise eine optimale Ausbildung garantieren, Weiterbildungen ermöglichen, besondere Angebote – zum Beispiel in Form von Rabatten – bieten, und natürlich Nachwuchs generieren. „Dazu haben wir insgesamt elf Projektbausteine entwickelt“, sagt Elke Spaller.

Regelmäßig trifft sie sich mit einem Arbeitskreis, in dem vor allem die Hoteliers und Gastronomen vertreten sind, die die Idee ursprünglich angestoßen haben.Interessierte Betriebe die sich der Arbeitsgruppe anschließen möchten, sind jederzeit herzlich willkommen.

Die Projektbausteine

Bei den Projektbausteinen handele es sich erst einmal um Ideen – „eine Marschrichtung“, so Spaller. Den Grundstein für die Umsetzung soll eine Befragung der heimischen Betriebe und Mitarbeiter liefern: „Das Projekt ist für rund 100 Betriebe aus Schmallenberg und Eslohe von Bedeutung, da sie die gewissen Voraussetzungen mitbringen, zum Beispiel eine gewisse Betriebsgröße oder Mitarbeiteranzahl.“

Angedacht seien beispielsweise eine „Gastro-Card“ als Vorteilssystem für Mitarbeiter, verschiedene Gastronomie-Erlebnisse für Mitarbeiter, Workshops, Seminare und Vorträge, Praktika und Erfahrungsaustausch für Schüler, Studienreisen, Stammtische, ein Gastro-Award, Mini-Stipendien oder Trainee-Programme.

„Es ist ein sehr ambitioniertes Ziel, das alles zu schaffen“, sagt Elke Spaller, „und es wäre natürlich wünschenswert, dass wir alles umsetzen können. Aber es kann durchaus sein, dass der ein oder andere Baustein nicht verwirklicht werden kann, wenn wir im Laufe des Projektzeitraums merken, dass einige Dinge intensiver angegangen werden müssen.“

Die Umsetzung

„Die Zeit möchten wir nutzen, um die verschiedenen Berufsbilder der Hotellerie und Gastronomie positiv darzustellen, Chancen aufzuzeigen und das Ganze in die Öffentlichkeit zu tragen“, fasst Elke Spaller zusammen. Das Ziel sei, die Projekte nachhaltig zu gestalten, so dass sie auch nach Ablauf der 18 Monate weitergehen können. „Unsere Arbeit soll definitiv über den Projektzeitraum hinaus Wirkung zeigen.“ Denn um den Fachkräftemangel zu beseitigen – dafür reiche die Zeit bei weitem nicht. Geplant sei deswegen auch eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung „Schmallenberg Unternehmen Zukunft“ (SUZ), einem der Projektpartner. Denn so könne man bereits bestehende Strukturen nutzen, „da das SUZ schon seit langer Zeit genau in diesem Bereich branchenübergreifend tätig ist.“

Auch Tourismusdirektor Hubertus Schmidt hofft, dass das Projekt Erfolge zeigt: „ Das Förderszenario bietet die einmalige Gelegenheit, die Fachkräftesicherung gezielt anzugehen.“