Meschede. Heimischer Sparkassen-Vorstand Peter Schulte dementiert Gerücht um Fusion mit Arnsberg: „Es ist nichts dran im Augenblick!“
Verliert die Sparkasse Meschede ihre Eigenständigkeit? Es gibt entsprechende Signale. Doch der Vorstandsvorsitzende Peter Schulte stellt klar: „Es ist nichts dran im Augenblick!“
Arnsberg, zurzeit wird immer wieder Arnsberg in der Banken-Branche genannt. Dass die Sparkasse dort mit der Sparkasse hier zusammengeht. Gerüchte machen die Runde, sie sind zum Teil weitreichend und klingen konkret- etwa: Dass der Verwaltungsrat in Meschede die Fusion bereits auf der Tagesordnung hatte. Das weist Peter Schulte zurück. Er kennt die Gerüchte, auch seine Mitarbeiter sprechen ihn darauf an.
Erträge stimmen
„Es wird im Moment überall über Fusionen gesprochen, nicht nur im Hochsauerlandkreis. Daher rumort es gewaltig“, sagt der Vorstandsvorsitzende im Gespräch mit dieser Zeitung. Schulte weiß um die Position seiner Sparkasse: Einerseits ist sie mit einer Bilanzsumme von 650 Millionen Euro nur halb so groß wie die Nachbarn in Arnsberg und Brilon. Andererseits hat sie ihre Hausaufgaben gemacht.
Die Erträge stimmen. Daraus folgt: Das Institut in Meschede hat keine Not. Es muss keinen starken Partner suchen, es kann eigenständig weiter wirtschaften. Hinzu kommt eine Erfahrung aus anderen Zusammenschlüssen: Übernimmt ein Großer einen Kleinen besteht für den kleineren Partner die Gefahr, dass er auf Schlüsselpositionen den Kürzeren zieht. Das ist auch in Meschede bekannt - deshalb reißt sich derzeit niemand der Verantwortlichen um eine hastige oder unüberlegte Fusion.
Kommunalpolitik trifft die Entscheidung
Schulte sagt daher Sätze wie: „Mit mir kann man über alles reden, was die Sparkasse angeht. Beim Thema Fusionen trifft dagegen die Kommunalpolitik die Entscheidung. Wenn ich beauftragt werde, dann kümmere ich mich.“ Die Sparkasse Meschede-Eslohe wird tatsächlich indirekt über den Stadtrat und Gemeinderat kontrolliert.
Er entsendet Vertreter in den Verwaltungsrat - vom Bürgermeister bis zu Fraktionsmitgliedern und Sachverständigen. Letztlich könnten sie die entscheidenden Weichen stellen. Dass sie es tun, dafür gibt es nach Informationen dieser Zeitung momentan keine Anzeichen.
Größe bringt zunächst Kostenvorteile
Auch sie kennen die Abwägung, die Vorstandsvorsitzender Schulte wie folgt vorträgt: „Größe bringt zunächst einmal Kostenvorteile, rein betriebswirtschaftlich betrachtet. Es wird für kleinere Institute zunehmend schwieriger, die regulatorischen Anforderungen zu meistern.
Hierfür werden Mitarbeiterkapazitäten gebunden, die sich dann nicht um das wichtige Kundengeschäft kümmern können. Diese Kosten kann ein Kreditinstitut nicht umlegen.“ Bedeutet: Schließen sich zwei Sparkassen zusammen, können sie beispielsweise Positionen streichen, die sonst doppelt besetzt wären.
„Ob eine Kommune aber deshalb die Eigenständigkeit ihrer Sparkasse aufgibt, ist eine ganz andere Frage“, betont Schulte. Er wird immer wieder mit dem Thema konfrontiert. Bei der Vorstellung der Bilanz im vorigen Jahr sagte er: „Wenn wir angesprochen werden, sind wir für Gespräche offen. Wir sehen aktuell nicht die Notwendigkeit, zu fusionieren.“ Daran hat sich trotz aller Gerüchte derzeit nichts geändert.
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