Eslohe. . In Eslohe ist ein Rehkitz in einen ungesicherten Lichtschacht gestürzt. Die Feuerwehr hat ihm das Leben gerettet - ohne es direkt zu berühren.
Die Feuerwehr Eslohe hat am frühen Dienstagmorgen einem Rehkitz das Leben gerettet. Das Tier war im Schlesierweg in einen Lichtschacht gestürzt und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Als die Feuerwehr kurz nach der Alarmierung um 6.42 Uhr an der Einsatzstelle eintraf, lag das Tier hilflos in rund 50 Zentimetern Tiefe.
Wald in direkter Nachbarschaft
Entdeckt hatte es eine Anwohnerin. Nach ihrem Fund verständigte sie unmittelbar die Polizei, die dann den Einsatz des Löschzuges einleitete. Wie lange das Tier in dem Lichtschacht gelegen hat, ist unklar. Die Feuerwehr geht davon aus, dass das Kitz in der nächtlichen Dunkelheit hinabgestürzt war, nachdem es sich aus dem benachbarten Wald herausgewagt hatte.
Verdächtige Geräusche in der Nacht
Die Anwohnerin hatte bereits in der Nacht ein verdächtiges „Fiepen“ bemerkt - ohne ahnen zu können, welchen Hintergrund das Geräusch hatte. Unklar ist auch, warum der Lichtschacht des Mehrfamilienhauses nicht - wie eigentlich üblich - mit einem Gitter gesichert war und so überhaupt erst zur gefährlichen Falle werden konnte.
Kein direkter Kontakt
Mit acht Kameraden war der Löschzug Eslohe zu diesem besonderen Einsatz im Schlesierweg angerückt. Gedauert hat er nur eine knappe halbe Stunde - aber in der hätten die Kameraden einiges falsch machen können. Denn: Rehkitze dürfen unter keinen Umständen angefasst oder auf den Arm genommen werden. Nehmen die Jungtiere den Menschengeruch an, können sie von der Mutter verstoßen werden und müssen dann verhungern oder sind ihren Fressfeinden ausgeliefert. Insofern habe die Anwohnerin mit der Alarmierung alles richtig gemacht, betont Einsatzleiter Benedikt Jankowski.
Unproblematische Rettungsaktion
Die Rettung sei wegen der geringen Tiefe des Schachts völlig unproblematisch gewesen, sagt er. Man habe das Tier nur packen und herausheben müssen. „Um den direkten Kontakt mit dem Kitz zu vermeiden, haben wir hohes Gras von einer Wiese gepflückt und beim Herausheben darauf geachtet, dass es eine dicke Schicht zwischen Handschuhen und Fell bildet“, erklärt Jankowski.
Nachdem Eslohes Löschzugführer Kaspar Winkelmeyer das Kitz am etwa 40 Meter entfernten Waldrand abgesetzt habe, sei es sofort unverletzt davongelaufen.
Schulungen für Einsätze dieser Art gibt es bei der Feuerwehr übrigens nicht. „Auf so etwas kann man sich nur schwer bis gar nicht vorbereiten“, sagt Jankowski. Da müsse man instinktiv alles richtig machen.
Hilflose Katze
Tierrettungen hat die Esloher Feuerwehr nicht allzu häufig zu bewältigen. In den Jahren 2015 und 2016 gab es keinen einzigen Einsatz dieser Art. Im Jahr 2017 war es einer. Damals war die Feuerwehr alarmiert worden, um eine hilflose Katze aus einem Baum zu retten.
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