Meschede. . Zwei Jahre haben engagierte Mescheder in den Stadtgesprächen rund ums Thema diskutiert. Ihre Ideen sollen jetzt in ein Gesamtkonzept einfließen .

Zwei Jahre Engagement in den Stadtgesprächen – doch bewirken konnten die Radfahrer nichts. Jetzt treten sie aus, hoffen aber, dass ihre Vorarbeiten ins Gesamtkonzept der Stadt einfließen. Denn das sei in Planung, verspricht Jana Janota, Raumplanerin bei der Stadt Meschede.

„In der Fachwelt weiß man es schon lange und auch der Verwaltung ist klar, dass das Radfahren selbst in einer bergigen Region wie Meschede den motorisierten Verkehr spürbar entlasten kann.“ Sie hofft, dass schon bald erste Maßnahmen umgesetzt werden, auch wenn das Gesamtkonzept noch nicht steht.

„Einen Epochenwandel“, nennt das ein wenig ironisch Hans-Werner Rötzmeier. Das UWG-Mitglied setzt sich seit vielen Jahren für den Radverkehr in der Kreisstadt ein.

„Vor Jahren bin ich für solch eine Idee noch für verrückt erklärt worden: ,Herr Rötzmeier, wir leben im Sauerland, hier ist es bergig.’“ Auch Norbert Arens, Geschäftsführer der touristischen Arbeitsgemeinschaft bestätigt die neue Sichtweise. Er sieht sie letztlich ausgelöst durch den E-Bike-Boom. „Auch das touristische Radfahren hat das ganze vorangebracht.“

Stadtgespräche am Ende

Bei den Stadtgesprächen gehörte auch er zu der Gruppe, die sich über zwei Jahre die Knackpunkte im innerstädtischen Radverkehr angesehen hat. „Wir haben einige - sowohl fürs touristische als auch fürs Alltagsradfahren- aufgelistet, kamen aber letztlich nicht weiter“, bedauert Rötzmeier.

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Die Stadtgespräche als Gremium, in dem Bürger selbst Dinge vorantreiben, sei letztlich nicht das richtige Forum gewesen. „Wir konnten zwar die Probleme aufzeigen, aber nichts ändern. Jetzt ist die Stadt am Zug“, sagt er und freut sich darüber, dass mit Jana Janota eine kompetente und engagierte Ansprechpartnerin gefunden hat.

Geplantes Gesamtkonzept

Die Meschederin hat in Ulm ihre Masterarbeit zum Thema Radfahren in bergigen Regionen geschrieben. Auch wenn einzelne Punkte schon parallel in Angriff genommen werden können, sei doch das Gesamtkonzept wichtig, betont sie.

Es enthält neben Netzplanung und Wegweisung auch Abstellanlagen, die Verknüpfung von Radverkehr und ÖPNV, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Serviceangebote und die Einbeziehung fahrradtouristischer Konzepte.

Kritisch: Le-Puy-Straße

Als ersten Kritikpunkt haben Freizeitradler und Touristiker die Kreuzung von Le-Puy-, Kolping- und Ruhrstraße ausgemacht. Regelmäßig stranden dort Radler, weil die Wegführung über den Ruhrtalradweg nicht deutlich zu erkennen ist.

„Außerdem ist es auch gefährlich“, sagt Stefan Büngener, der sich auch in den Stadtgesprächen engagiert hat. „Eigentlich muss man den Bürgersteig spätestens vor der Einfahrt in den Busbahnhof verlassen und auf die Straße wechseln. Doch dann steht man plötzlich in der Busspur.“

Die Idee der Radfahrer: Farbige Piktogramme auf der Straße. „Exemplarisch sollte da jetzt bald etwas passieren“, hofft Norbert Arens.

Kreuzung Coventry-Brücke

Zweiter Knackpunkt am Ruhrtalradweg: An der Kreuzung Coventry-Brücke werden die Radfahrer eigentlich in die Stadt hineingeführt. Auch schon für Ortskundige schwierig. Die Strecke führt recht gefährlich von der linken Straßenseite irgendwie nach rechts.

„Viele Mescheder wechseln daher ganz auf die andere Straßenseite, fahren unterhalb des Klausenberges auf den Bürgersteig und erst an der Volksbank wieder in die Stadt“, weiß Rötzmeier.

Keine optimale Lösung. Die haben diesmal auch die Radfahrer nicht. „Als die alte B7 umgeplant wurde, hat niemand an die Radfahrer gedacht“, bedauern sie. „Platz wäre gewesen.“

B55/Pulverturmstraße

Dritter Gefahrenpunkt: von der Warsteiner Straße über die Kreuzung Pulverturm in die Stadt. Auch da endet der Radweg im Nichts. Entweder man kreuzt gefährlich über die B55 zur Warsteiner Straße oder fährt regelwidrig über Bürgersteig und Bushaltstelle bis zur Ampel.

„Dabei könnte man an der Stelle leicht die Radfahrer durch den Hilgenhövel und über den Fußweg zur Lagerstraße führen“, schlägt Rötzmeier vor. Auch diese müsste dann gekreuzt werden. Das ist aber wesentlich ungefährlicher als die B55.

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