Bödefeld. Dominik König feiert seinen 31. Geburtstag beim Wettkampf in Frankfurt. Dort trifft er auf hunderte andere junge Menschen mit Down-Syndrom.

Auf seinen 31. Geburtstag hat sich der Bödefelder Dominik König gleich doppelt und dreifach gefreut. Am Freitag feiert er gemeinsam mit Familie und Freunden, am Samstag steht ein weiterer besonderer Tag für ihn an: das Deutsche Down-Sportfestival. Dazu reist er mit seinem Freund, der wie er ebenfalls das Down-Syndrom hat, nach Frankfurt am Main.

Und mit Mutter Martina König. Die ist genauso voller Vorfreude wie ihr Sohn. Schon mehrfach sind die beiden zum Sportfestival in die Mainmetropole gefahren. „Es ist eine ganz tolle Atmosphäre“, sagt sie. „Der Tag ist einfach rundum schön.“ Mehrere hundert Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Down-Syndrom messen sich dort in verschiedenen Leichtathletik-Disziplinen.

Ehrgeiz ist fehl am Platz

Dominik König wird sich in diesem Jahr auf die Laufbahn wagen. Wobei er es wie viele andere Teilnehmer mit dem „Messen“ eher locker nimmt. „Viele bleiben mitten im Lauf stehen und winken den Zuschauern zu, dann laufen sie erst weiter“, erzählt Martina König. Ehrgeiz sei dort fehl am Platz. Eine Medaille darf jeder Teilnehmer mit nach Hause nehmen.

600 Kinder und junge Erwachsene nehmen teil

Das Deutsche Down-Sportlerfestival in Frankfurt findet am morgigen Samstag, 28. Mai, bereits zum 16. Mal statt.

Mehr als 600 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich für die Wettkämpfe in verschiedenen Leichtathletik-Disziplinen, wie zum Beispiel 1000-Meter-Lauf, Weitsprung, Weitwurf und Tischtennis; angemeldet.

Prominente unterstützen das Festival als Paten – unter anderem sind Fußballer Dieter Müller, Moderatorin Bärbel Schäfer, Modelagent Peyman Amin und Schauspieler Sebastian Urbanski dabei.

Urbanski hat selbst das Down-Syndrom und sprach darüber im vergangenen Jahr zum Holocaust-Gedenktag im Bundestag – als erster Mensch mit geistiger Behinderung trat er damals ans Rednerpult im Parlament.

In Dominik Königs Zimmer hängt bereits ein ganzes Bündel. Eigentlich arbeitet der junge Mann in der Schmallenberger Lennewerkstatt und wohnt in der Esloher Außengruppe des Sozialwerks St. Georg, seit einigen Monaten aber wieder in seinem alten Kinderzimmer, um sich von einer Augen-OP zu erholen.

Seine Mutter erinnert sich an so manche schwierige Zeit in Dominiks Kindheit. „Man musste schon kämpfen für alles, was man braucht“, sagt sie. „Das ist bis heute oft so.“ Zum Beispiel, wenn es um Zuschüsse von Seiten der Krankenkasse gehe.

Hilfreiche Tipps

Oft habe sie hilfreiche Tipps von anderen betroffenen Eltern bekommen, die sie in der Mescheder Kolumbus-Gruppe kennengelernt hat. Auch wenn sie die ländliche Wohnlage nicht als Nachteil empfunden habe, hätte ihr ein besserer Informationsfluss das Leben oft leichter machen können, sagt König rückblickend.

Angebote gebe es, man müsse sie nur erst einmal kennen. „Von selbst sagt es einem bei Krankenkassen und Ämtern oft leider niemand.“ Deshalb engagiert sich Martina König selbst im Vorstand der Lebenshilfe im Hochsauerlandkreis. Im Reisekatalog der Lebenshilfe blättert Dominik König gerne, auch lieber als sich nach dem Sportfestival ausfragen zu lassen. Sein Sommerurlaub muss wegen der Augen-OP in diesem Jahr leider ausfallen, dabei hatte er sich schon auf ein paar Tage am Meer gefreut. Umso mehr ist der Ausflug nach Frankfurt eine willkommene Abwechslung.

Tolle Stimmung

Mit mehr als 600 anderen Sportlern wird er vor den Augen der Zuschauer feierlich in die Sporthalle einziehen, mit bunten Ballons und begleitet von der offiziellen Hymne des Festivals – „das ist unser Tag, unser Leben, wir sind am Start!“. Auf diesen Anblick freut sich Martina König besonders: „Das ist einfach eine tolle Stimmung, da kommen einem wirklich die Tränen.“