Frenkhausen. . Carmen Schwarz berichtet im Interview über ihre ersten Wochen als neue Geschäftsführerin der IG Metall Arnsberg

Von Düsseldorf ins Sauerland: Carmen Schwarz ist seit dem 1. April die neue Erste Bevollmächtigte der IG Metall Arnsberg und damit auch für Meschede zuständig. Im Interview berichtet die 43-Jährige - die zurzeit in Frenkhausen wohnt - von ihren ersten Wochen im Amt.

Wie haben Sie sich als neue Erste Bevollmächtigte und gleichzeitige Geschäftsführerin der IG Metall Arnsberg eingelebt?

Carmen Schwarz: Ich bin noch dabei mich einzuleben und lerne hier gerade alles kennen. Ich habe jetzt gerade erst ein wenig mehr als drei Arbeitswochen hinter mir. Es fängt aber sehr gut an. Alle Leute hier sind sehr, sehr freundlich und aufgeschlossen. Es macht mir hier jetzt schon sehr viel Spaß.

Schon früh für Gewerkschaftsarbeit interessiert

Carmen Schwarz ist 43 Jahre alt, sie ist in Dortmund geboren und aufgewachsen. Nach ihrem Abitur hat sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau bei Krupp-Hoesch absolviert. Sie ist verheiratet und hat eine Tochter.

Aufgrund ihres Engagements im Jugendbereich, aber auch in der Vertrauenskörperleitung bei Krupp-Hoesch erhielt sie von der IG Metall das Angebot, Jugendsekretärin für die beiden IGM-Geschäftsstellen Bocholt und Rheine zu werden.

In dieser Position war Carmen Schwarz drei Jahre tätig, bevor sie zehn Jahre als Gewerkschaftssekretärin in der IGM-Geschäftsstelle Bocholt arbeitete.

Anschließend arbeitete sie als Bezirkssekretärin bei der IGM-Bezirksleitung NRW in Düsseldorf.

Seit dem 1. April ist die gebürtige Dortmunderin in Arnsberg tätig, sie ist Nachfolgerin von Wolfgang Werth, der in den Ruhestand ging.

Wann haben Sie angefangen sich für Arbeitnehmerrechte einzusetzen?

Schon recht früh. Im Jahr 1993 habe ich mit meiner Ausbildung bei der Stahl AG begonnen, dort wurde ich dann bereits Vertrauensfrau. So war ich schon früh im IG Metall-Vertrauenskörper zuständig. Ich war also etwa 19 Jahre alt, als ich angefangen habe mich für Gewerkschaftsarbeit zu interessieren.

Was hat sich bei der Gewerkschaftsarbeit in den letzten 20 Jahren verändert?

Gewerkschaftsarbeit ist heute noch breiter aufgefächert. Beschäftigte der Gewerkschaften müssen ein breiteres Spektrum abdecken. Früher waren wir ausschließlich eine Kampforganisation, das sind wir heute natürlich auch noch, aber es sind weitere Aufgaben dazu gekommen. Heute gehören auch wirtschaftliche Aspekte dazu und wir müssen Betriebsräte auch sehr genau informieren. Wir sind einfach noch breiter aufgestellt.

Bevor Sie am ersten April nach Arnsberg gekommen sind, haben Sie als Bezirkssekretärin bei der IGM-Bezirksleitung NRW in Düsseldorf gearbeitet. Warum haben Sie sich jetzt für Arnsberg entschieden.

Warum nicht (lacht). Diese Frage wird mir tatsächlich immer wieder gestellt. Hier in Arnsberg ist genauso viel zu tun, wie in den anderen Städten. Die Menschen brauchen uns hier. Außerdem finde ich die Leitungsaufgabe in der Geschäftsstelle toll. Vor Ort kann ich meine Ideen und Ziele von Gewerkschaftsarbeit besser und schneller umsetzen. Außerdem ist meine ehemalige Heimat nicht weit weg. Ich bin in Dortmund geboren und habe dort bis zu meinem 24 Lebenjahr gelebt. Danach bin ich nach Ahaus in Münster gezogen. Dort habe ich jetzt 17 Jahre gelebt.

Was sind Ihre Ziele für die Region?

Da gibt es viele Kleinziele, aber das wichtigste für mich ist erstmal, die Präsens der IG Metall in den Betrieben und der Region zu erhöhen. Dabei begleite ich natürlich auch den Wandel. Industrie 4.0 ist ein Stichwort. Wir wollen den Umbruch vor Ort in einen Aufbruch verwandeln. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt. Der Mensch ist für uns immer das Wichtigste.

Was war Ihre erste Amtshandlung in Arnsberg.

Meine erste Amtshandlung war es erstmal meinen Arbeitsplatz einzurichten (lacht). Ich habe mich erstmal in Ruhe mit meinem Team zusammengesetzt mit den Kollegen gesprochen und mir erklären lassen, wie die Situation in den Betrieben aussieht. Jetzt versuche ich nach und nach in die Betriebe zu gehen. Die IG Metall gehört einfach in die Betriebe, man muss vor Ort sein. Nach Meschede komme ich dabei selbstverständlich auch bald.

Sie haben jetzt schon ein paar Wochen hier verbracht. Wie gefällt Ihnen das Sauerland?

Sehr gut. Die Menschen hier sind aufgeschlossen, freundlich und haben einen großartigen Humor, der mir sehr gut gefällt. Ich habe vorher im Münsterland gewohnt, da habe ich immer schon gesagt, dass ich da wohne, wo andere Leute Urlaub machen. Das ist jetzt auch wieder so - nur mit mehr Bergen. Es ist einfach wunderschön.

Wohnen Sie denn auch bereits hier vor Ort.

Zur Zeit wohne ich noch bei einer Verwandten in Frenkhausen. Meine Tochter soll im Münsterland erst noch das Schuljahr beenden können, dann kommt meine Familie im Juli oder August nach. Wir haben hier auch schon etwas Schönes ins Auge gefasst, so dass das Sauerland dann unser Zuhause wird.

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