Eslohe. . In Eslohe muss das Kanalnetz weiter modernisiert werden - für zwei Millionen Euro. Das wird sich auch auf die Gebühren auswirken.

Sehen werden die Esloher nicht, wo ihre zwei Millionen Euro bleiben werden: Sie werden im Boden unterirdisch verbaut. Diese Summe muss die Gemeinde in den nächsten fünf Jahren in ihrem Haushalt dafür aufbringen, um ihr Kanalnetz weiter zu modernisieren. Das wird ihr durch das Abwasserbeseitigungskonzept vorgeschrieben.

Die Aufstellung eines solchen Konzeptes ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Durch die Vorgaben des letzten Konzeptes sind im Zeitraum zwischen 2012 und 2017 bereits rund 1,1 Millionen Euro an Ausgaben ins Kanalnetz geflossen. Jetzt muss das Konzept bis 2023 fortgeschrieben werden. Der Gemeinderat hat einstimmig zugestimmt – angesichts der Pflichtaufgabe bleibt ihm auch wenig anderes übrig.

Kanaluntersuchung steht an

Betraut wird damit die Ruhr-Wasserwirtschafts-Gesellschaft, ein Tochterunternehmen des Ruhrverbandes. Ingenieurin Anja Schmidt, stellvertretende Niederlassungsleiterin des Unternehmens in Arnsberg, stellte das Konzept im Groben vor: Sie geht von rund 338 000 Euro aus, die die Gemeinde jährlich investieren muss – das sind Erfahrungswerte, denn wo und was genau detailliert gemacht werden muss, steht noch nicht fest.

Zunächst einmal muss der Kanalzustand im Gemeindegebiet erfasst werden: Alle 15 Jahre, wieder 2020, muss das ganze Kanalnetz mit Kameras auf seinen Zustand hin untersucht werden – im Fall der Gemeinde Eslohe sind das allein 147,5 Kilometer.

Fremdwasser gehört nicht in Kanäle

Hauptproblem ist, so genanntes Fremdwasser aus dem Schmutzwasserkanal zu verbannen. Anders als Abwasser gehört es nicht in die Kanalisation hinein: Es kann als Grundwasser durch undichte Kanäle eindringen, durch Hochwasser oder Niederschlag hineinlaufen. Weil es eigentlich sauberes Wasser ist, gehört es nicht in die Kanäle und in die Kläranlagen.

Anja Schmidt hat beispielsweise ausgemacht, dass die Kanalisation, die zur Kläranlage in Bremke führt, entlang von Gewässern verläuft, wodurch Fremdwasser in die Schächte eindringt: „Das ist klares Wasser, das ich nicht im Kanal haben möchte.“

Fremdwasser ist auch im Bereich der Esloher Kläranlage ein Problem. Im Bereich von Wenholthausen (wo die Abwässer zur Kläranlage Arnsberg-Wildshausen gelangen) sind es eher defekte Kanäle, die Probleme bereiten.

Sanierungen erst, wenn sie anstehen

Bei den erforderlichen Summen schluckten auch die Politiker im Gemeinderat. Bürgermeister Stephan Kersting machte deutlich, die Ausgaben würden sich natürlich auf die Abwassergebühren auswirken.

Thorsten Beuchel (FDP) fragte sich, ob die Gemeinde in der Vergangenheit nicht genug investiert habe. Kämmerer Michael Nemeita entgegnete: „Wir haben immer das gemacht, was technisch notwendig und finanziell möglich war.“

Beuchel warnte, Investitionen zu lange hinauszuzögern, „dann verlagere ich nur das Problem auf die späteren Jahre“ – das sei „ungerecht“ gegenüber den nächsten Generationen. Bürgermeister Kersting ließ das aber nicht gelten: Einen Kanal zu sanieren mache schließlich erst dann Sinn, wenn das auch erforderlich sei.

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