Meschede. . Einige Einzelhändler halten sich in Meschede schon seit Jahrzehnten in der Kreisstadt. Sie sagen: „Engagement ist wichtig.“

Es gibt sie, die Mescheder Urgesteine, Einzelhändler, die ihr Geschäft gefühlt schon immer in der Innenstadt haben, die einfach dazugehören zum Mescheder Einkaufserlebnis, und es gibt die, die vielleicht noch nicht so lange dabei sind, die es aber geschafft haben, sich in Meschedes Stadtkern einen Namen zu machen.

Einkaufsführer gibt es auch im Internet

Im Internet gibt es den Einkaufsführer unter wp.de/meschede-einkaufsfuehrer mit einem Überblick über alle Geschäfte.

Wir haben mit einigen dieser Männer und Frauen gesprochen und uns in Zeiten, in denen es der Einzelhandel nicht immer leicht hat, ihr „Erfolgsrezept“ erzählen lassen.

Bücherstube Eva Linhoff

Vor 36 Jahren hat Eva Linhoff ihren Buchladen eröffnet, im März 1982, genau an der Stelle, an der er auch heute noch zu finden ist. Zwei Mal wurde das Geschäft seitdem umgebaut, 1999 wurde der Laden erweitert, um mehr Platz für Bücher zu schaffen.

Eva Linhoff
Eva Linhoff © Privat

Auf 120 Quadratmetern verkauft Eva Linhoff heute noch genauso gerne Bücher wie damals. Dabei hat sie immer schon großen Wert auf die Kundenbindung gelegt: „Stammkunden machen viel aus“, so Linhoff. Es sei als kleiner Laden in Meschede sehr wichtig, sich durch persönlichen Einsatz hervorzuhaben. „Eine freundliche persönliche Beratung ist sehr wichtig. Wir haben hier immer ein offenes Ohr für unsere Kunden“.

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Eva Linhoff setzt aber auch auf das Internet. Bücher können von zu Hause aus, oder direkt im Laden bestellt werden. „Wer bis 19 Uhr bestellt, kann sein Buch bereits am nächsten Tag in meiner Buchhandlung abholen“ erklärt sie. Eva Linhoff guckt positiv in die Zukunft, sie hat in Meschede gut zu tun, profitiert von der Lage in Bahnhof-Nähe und auch von den Parkplätzen direkt vor der Ladentür. Bei allem sei aber Freundlichkeit wichtig. So werde ein Kunde auch kurz vor Ladenschluss noch genauso freundlich und ausführlich beraten wie morgens.

Paradiesvogel

So sieht es auch im Dekorations- und Geschenkartikel Laden „Paradiesvogel“ von Petra Büsse aus. „Ich würde Kunden niemals hinauswerfen, wenn der Laden eigentlich schon geschlossen hat“, so die Inhaberin. In ihrem Geschäft in der Steinstraße schafft Petra Büsse für die Kunden eine Wohlfühlatmosphäre. „Da ich Deko- und Geschenkartikel anbiete, möchte ich in meinem Laden eine Atmosphäre wie zu Hause schaffen“, so Büsse. Dazu beitragen sollen auch Duftkissen, die für einen angenehmen Geruch im Laden sorgen. „Meine Kunden sprechen mich oft darauf an, dass es hier so gut riecht.“ Wer sich wohl fühle, komme auch wieder.

Petra Büsse 
Petra Büsse  © Maack

Den Paradiesvogel betreibt Petra Büsse seit acht Jahren. Sechs Jahre davon hatte sie ihr Geschäft in der Gutenbergstraße, vor zwei Jahren zog sie dann um, in ein doppelt so großes Ladenlokal: „Den Schritt konnte ich machen, weil der Vermieter des Ladenlokals mir ein super Angebot gemacht hat, er hat darauf gesetzt lieber keinen Leerstand zu haben und dafür etwas weniger Miete zu bekommen“, erklärt Büsse. Für die Zukunft hofft die Inhaberin, dass die Mescheder zusammenhalten und weiter in der Innenstadt einkaufen gehen. „Wir Inhaber brauchen die Unterstützung der Kunden“, so Büsse.

WortReich

Katrin Föster hat im August 2012 ihre Geschäft „WortReich“ im Rebell eröffnet. Zum 1. Januar ist noch ein Laden in Schmallenberg dazugekommen. Sie sagt: „Es war notwendig, dass wir uns breiter aufstellen.“ Mit beiden Läden läuft es gut. Das liegt nach Meinung der Inhaberin auch daran, dass sie nicht nur den Verkauf habe, sondern auch Veranstaltungen anbiete. „Ich biete zum Beispiel die kulinarische Lesereise. So wird Einkaufen mehr zum Erlebnis und man kann sich absetzen“, erklärt Föster.

Katrin Föster
Katrin Föster © Ute Tolksdorf

Natürlich spiele aber auch das persönliche Engagement eine große Rolle: „Man muss sich in den Kunden hineinversetzen können und die Kunden gut beraten, ihnen auch bei Problemen helfen.“ Auch bei Katrin Föster können die Kunden Bücher online bestellen, auch dort erhalten sie diese am nächsten Tag, bei Bestellungen, die bis 17 Uhr eingehen. „Was den Online-Handel angeht sind wir genauso gut aufgestellt, wie die großen Händler“, so Föster.

Schuhaus Stratmann

Seit 30 Jahren befindet sich das Schuhaus Stratmann bereits am Ruhrplatz in Meschede. „Und es läuft sehr gut“, so Geschäftsführer Volker Stratmann. Sein Rezept: Individuelle Waren. „Ich bin mehrmals im Jahr in Paris, Düsseldorf und München unterwegs, um meinen Kunden besondere Marken anbieten zu können. Eben das was sie nicht überall bekommen. Man muss sich hervorheben.“ Seit drei Jahren bietet das Schuhaus auch Textilien an. „Wir haben einfach gemerkt, dass das gut ankommt“, erklärt Volker Stratmann.

Volker Stratmann
Volker Stratmann © Privat

Der Geschäftsführer setzt bei der Kundenbindung auch auf das Einkaufserlebnis: „Wir bieten unseren Kunden, Espresso und auch mal Häppchen oder einen Sekt, eine umfassende Beratung gehört natürlich auch dazu.“ Volker Stratmann findet, dass Meschede als Einkaufsstadt zu schlecht präsentiert wird: „Die letzen Monate waren richtig gut, besser sogar als bei Kollegen in anderen Städten“. Seine Überzeugung: „Wer Engagement zeigt, wird auch belohnt“.

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