Bestwig. . Um die geplante Schließung des Bestwiger Aldi-Marktes ranken sich viele Gerüchte. Seit Freitag herrscht Gewissheit in vielen Punkten.
Der Discounter Aldi wird am kommenden Mittwoch nach Geschäftsschluss seine Filiale in Bestwig schließen. Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus hat nach einem Treffen am gestrigen Freitag allerdings die Hoffnung, dass es kein Abschied für immer sein wird.
Gespräche gescheitert
Péus hatte Matthias Nysten zum Gespräch ins Rathaus gebeten. Er ist bei Aldi zuständig für den Bereich Immobilien und Expansion. Nystens Angaben zufolge, hätte das Unternehmen im Ortskern Bestwigs gern neu gebaut und sei bereits seit 2015 in Gesprächen mit dem derzeitigen Vermieter gewesen. Er sei gleichzeitig Eigentümer jener Fläche, die sich Aldi für einen neuen modernen Standort hätte vorstellen können. Allerdings sei man in Gesprächen nicht übereingekommen, so Nysten, ohne näher ins Detail gehen zu wollen.
Keine Lösung absehbar
„Weil mittelfristig keine Lösung absehbar war“, sagt er, „haben wir uns dann für die Schließung entschieden. Gewünscht hatte sich Aldi eine Fläche zwischen Borghausen und den bisherigen Märkten, auf der momentan mehrere kleine Gewerbebetriebe angesiedelt sind.
Bürgermeister Ralf Péus bedauert die Entscheidung des Discounters und weist darauf hin, dass die Gemeinde keinen Einfluss darauf habe nehmen können. So funktioniere freie Marktwirtschaft. „Jedes Geschäft, das schließt, tut weh“, sagt Péus. Gerade, wenn es sich dabei um ein Traditionsunternehmen wie Aldi handele, das immerhin seit rund 18 Jahren an dem jetzigen Standort beherbergt war.
Rückkehr nicht ausgeschlossen
Die Hoffnung des Bürgermeisters auf eine Rückkehr des Discounters nährt sich aus der Aussage Nystens, die er auch gegenüber unserer Zeitung getätigt hat: „Eine Rückkehr nach Bestwig ist nicht ausgeschlossen - Voraussetzung dafür ist allerdings eine für uns optimale Konzeption.“ Dabei spiele unter anderem der angrenzende Einzelhandel eine Rolle, es wäre eine Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern erforderlich und es müsste ausreichend Raum für Stellplätze vorhanden sein.
Neue Filiale in Meschede
„Wer sich anschauen möchte, was wir in Bestwig gern gebaut hätten, kann sich das ab Freitag gern in Meschede ansehen, wenn wir dort im Schwarzen Bruch unsere neue Filiale eröffnen“, sagt er. Ihren Job verlieren die Bestwiger Aldi-Mitarbeiter mit der Schließung übrigens nicht. Sie werden laut Nysten auf umliegende Filialen verteilt.
Kein Zusammenhang mit A46
Im Gespräch mit unserer Zeitung entkräftet Nysten auch Gerüchte, nach denen die Schließung in Bestwig ein Vorbote der Autobahneröffnung sein sollen. „Im Gegenteil“, so sagt er, „ich vermute, dass sich die Eröffnung der A46 und die damit verbundenen sinkenden Verkehrszahlen auf der B7 eher positiv auswirken.“ Das sieht auch Bürgermeister Ralf Péus so: Momentan sei es doch so, dass viele Velmeder zum Aldi nach Meschede und viele Nuttlarer und Ostwiger nach Olsberg fahren, um den Stau auf der Bundesstraße zu umgehen.
Nachnutzung ungewiss
Die künftige Nutzung der ab Donnerstag leerstehenden Immobilie ist noch unklar. In den sozialen Netzwerken hält sich hartnäckig das Gerücht, dass sich dort der Non-Food-Discounter „Action“ ansiedeln will. Fakt aber ist: Auf Nachfrage unserer Zeitung teilte die Pressestelle des Unternehmens gestern mit, dass es derzeit keine Pläne für die Eröffnung einer Filiale in der Gemeinde Bestwig gebe.
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