Meschede. . Das Damenstift ist der Ursprung des religiösen Lebens in Meschede. Darauf beziehen sich jetzt die neuen Namen von Kirchenchor und Pfarrheim.
Der Katholische Kirchenchor Meschede erhält einen neuen Namen. „Der alte klang, na sagen wir mal …etwas farblos“, sagt Pfarrer Michael Schmitt. Mescheder Stiftschor heißt er nun und bezieht sich damit auf die lange Tradition des Damenstifts, gegründet 870 n.Chr. Der neue Name verweist schon darauf, was die Pfarrei St. Walburga in Zukunft stärker nach außen tragen will. Auch der Neubau des Pfarrheims soll das Stift – als „Stiftsforum“ im Namen tragen. „Wir haben den Stiftshof, den Stiftsplatz und in Zukunft auch einen Stiftgarten, ein Stiftsforum und den Mescheder Stiftschor, das ist nur folgerichtig“, betont der Pfarrer.
Name als Kompromiss
Dabei kam der Wunsch der Namensänderung auch aus dem Kreis der 50 Sängerinnen und Sänger selbst. „Der alte Name war ein Kompromiss“, erklärt die gerade wiedergewählte Vorsitzende Birgit Ruhrmann. Im Jahr 2004 hatten sich die Chöre aus St. Walburga und Mariä Himmelfahrt zusammengeschlossen. Katholischer Kirchenchor, darauf konnten sich die Mitglieder beider Gemeinden verständigen.
Mittlerweile ist der Chor weiter zusammengewachsen. Tochter- und Mutter-Pfarrei gehen nach mancher Zankerei in den vergangenen Jahrzehnten auf Augenhöhe miteinander um. Sie wissen: Das Stift Meschede ist ihr gemeinsamer Ursprung.
„Beim Bau der Mariä Himmelfahrt-Kirche in den 50er-Jahren haben sich die Bauherren ganz bewusst auf die Pläne der alten Basilika, des Vorgängerbaus von St. Walburga, bezogen“, erklärt Pfarrer Schmitt. Die Tochterpfarrei knüpfte damit an den Ursprüngen an. „Nicht umsonst wurde ja auch der Vikar von St. Walburga, Franz-Josef Grumpe, ihr erster Pfarrer.“
Anspruchsvolle Chormusik
Barbara Grundhoff, Chorleiterin und Dekanatskirchenmusikerin blickt in die Zukunft: Bei einem Stiftschor soll es nicht bleiben. Schon jetzt leitet sie einen Kinderchor. „Daraus werden schon bald die ersten Sängerinnen erwachsen“, erzählt sie. Sie überlegt, einen Jungen Chor zu gründen. Wie der dann heißen wird, ist noch nicht klar. Alle zusammen sollen aber unter dem Namen Mescheder Stiftskantorei firmieren.
Ein anspruchsvoller Titel, dem sich die Chorleiterin aber bewusst stellen will. Neue Sänger sind gern gesehen. Sie müssen aber bei ihr ein Vorsingen absolvieren. „Wir singen ausschließlich anspruchsvolle mehrstimmige Kirchenmusik – auch mit Solisten und Orchestern.“ Sie hofft, dass das auch für manch ehrgeizigen Sänger aus dem Umkreis eine Herausforderung ist. Auch das Erzbistum habe die herausragende Stellung der Pfarrei St. Walburga erkannt, betont die studierte Berufskirchenmusikerin: „Immerhin bezuschusst es auch meine Stelle.“
Jubiläum von Chor und Kirche
Die neue Namensgebung musste jetzt schnell erfolgen. Jedenfalls schneller als die offizielle Vorstellung der Pläne zum Neubau des Jugendheims, die fürs Frühjahr vorgesehen ist. „Zurzeit ermitteln wir die Kosten – ohne diese Aufstellung stelle ich keine Pläne vor“, schiebt der Pfarrer ein.
Schon unter dem neuen Namen sollen aber zwei Jubiläen laufen, die fließend ineinander übergehen: 2019 feiert der Mescheder Stiftschor sein 100-jähriges Bestehen mit einer Messe und einem Konzert. Er bezieht sich damit auf die Gründung als Kirchenchor von St. Walburga 1919. Am 24. November singt er die Spatzenmesse von Mozart und am 8. Dezember das Konzert „Gloria in D“ von Antonio Vivaldi und das „Magnificat in C-Dur“ von Franz Schubert. Es folgt im Jahr 2020 das 1150-jährige Jubiläum der Gründung des Stifts Meschede mit weiteren Auftritten.
>>> HINTERGRUND
Im Rahmen des neuen Zusammenschlusses „Klöster und Stifte von Westfalen“ verweist erstmals auch das ehemalige Stift Meschede auf seine kulturhistorische Bedeutung.
Am morgigen 2. Februar, Mariä Lichtmess, findet in St. Walburga um 8.30 Uhr Kerzenweihe, Lichterprozession und Eucharistiefeier „zum Fest der Darstellung des Herrn“ statt. Um 10.30 Uhr schließt sich das wöchentliche Marktgebet an und um 19.30 Uhr ein Evensong mit dem Stiftschor .Der Titel: „Finde dein Licht“.
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