Meschede. Nebel und Regen machen den Campern am Hennesee nichts, schließlich haben sie das Sauerland gebucht, nicht Hawaii.

Der Himmel über ­Meschede ist an diesem Donnerstag zwischen Weihnachten und Neujahr grau, der Hennesee hebt sich farblich gesehen nicht viel davon ab. Das Thermometer zeigt am Knaus-Campingpark Hennesee zwei Grad. Horst Gogoll macht das nichts aus. Er ist Camper mit Leib und Seele, egal ob Winter oder ­Sommer, egal ob Sonnenschein oder Regen.

Die Gemeinschaft zählt

Während Graupel vom Himmel fällt, steht der 62-Jährige vor seinem Wohnwagen, bekleidet nur mit einer dünnen Jacke, in den offenen Schuhen trägt er keine Socken. „Das Wetter macht uns nichts aus. Man muss einfach eine gewisse Einstellung haben“, sagt er und blickt zu seiner Frau Angelika, die gerade aus dem Wohnwagen steigt, hinter dem im Nebel die Sauerländer Berge liegen.

Für die beiden Camper kommt es nur darauf an, richtig ausgerüstet zu sein: „Man braucht ­natürlich die richtigen Sachen, wie eine gut funktionierende Heizung. Unser Wohnwagen ist da schon etwas besser ausgestattet“, berichtet Gogoll. Drinnen sei es dann besonderes gemütlich. Das Wohnzimmer, das noch weihnachtlich dekoriert ist, befindet sich im hinteren Teil des modernen Wohnwagens, im Fenster steht eine Pyramide.

Programm auch im Winter

„Wir machen es uns hier gemütlich und genießen die Ruhe“ sagt Horst Gogoll und fügt an: „Zu Hause ist das Wetter ja genauso schlecht.“ Der Camper ist mit seiner Frau aus Marl angereist, um den Jahreswechsel im Sauerland zu verbringen und um Freunde zu treffen.

„Wir sind in einem Campingclub, darüber ­kennen wir viele andere Camper, hier treffen wir uns jetzt mit zwei Paaren“, sagt Angelika Gogoll, ­während ihr Mann zum Wohnwagen nebenan geht, um mal zu schauen, ob die Nachbarn schon mit dem Frühstück fertig sind.

Aus Münster angereist

Gemeinschaft ist den Campern wichtig. „Dann ist auch das graue, kalte Wetter egal“, sagt Wohnwagen-Nachbarin Evi Busert. Sie ist mit ihrem Mann Josef schon am zweiten Weihnachtstag aus Münster angereist. Langeweile kam bei dem Paar bisher nicht auf. Dafür sorgen Camp-Managerin Sabine Volkmann und ihr Mann Erik: „Wir bieten unseren Gästen auch im Winter Programm, dazu gehören zum Beispiel eine Fackelwanderung oder die lange Saunanacht“, erzählt Sabine Volkmann. Neben den Camper-Paaren aus Marl und Münster beherbergt der Park auf seinen 13 Hektar Fläche zur Zeit 65 Gäste. „Bis Samstag reisen noch ein paar Leute an, die hier den Jahreswechsel verbringen wollen“, berichtet die Camp-Managerin.

Ferienhäuser sind ausgebucht

Die Ferienhäuser, die ebenfalls zum Campingpark gehören, sind bereits ausgebucht, genauso wie das Silvester-Menu im Restaurant. „Nach dem Büfett gibt es eine große Silvesterparty, zu der dann alle Camper eingeladen sind, auch die, die keine Plätze für das Büfett bekommen haben“, erklärt die Camp-Managerin.

Horst Gogoll und seine Frau freuen sich gemeinsam mit den Nachbarn schon auf die Silvester-Sause. Weihnachten dagegen haben beide Paare noch zu Hause verbracht. „Weihnachten feiern wir immer zu Hause mit der Familie, da waren in diesem Jahr dann auch die Enkelkinder zu Besuch“, berichtet Angelika Gogoll. „Freunde von uns haben aber hier gefeiert“, sagt die Camperin und deutet auf einen Tannenbaum, hergestellt aus Spannseilen und behängt mit bunten Kugeln und einer Lichterkette.

Ruhe abseits des Trubels

„Wir haben ein paar Gäste, die Weihnachten hier verbracht haben. Das sind oft Leute, die keine Kinder haben und hier die Ruhe abseits des Weihnachtstrubels genießen wollen“, erzählt Managerin Sabine Volkmann. Rund 40 Gäste seien das dieses Jahr gewesen. Obwohl die Feiertage vorbei sind, ist die Weihnachtsstimmung im Campingpark noch zu spüren: „Wenn man abends durch den Park geht, leuchten hinter den Scheiben der Wohnwagen überall Lichterketten und die Baumkonstruktion aus Spannseilen sieht dann aus wie ein richtiger Weihnachtsbaum“, so Volkmann.

Lichter-Romantik

Ein bisschen Romantik hilft ja auch gegen trübes Wetter. Und schließlich hat man im Sauerland ja auch im Sommer, wenn der Campingplatz rappelvoll ist, keine Super-Wetter-Garantie.

„Wenn einer der Gäste über das Wetter mault, sage ich immer: ,Sie haben halt das Sauerland gebucht und nicht Hawaii“, erzählt die Camp-Managerin, die mit ihrem Mann und dem zehnjährigen Sohn am liebsten Campingurlaub macht. „Wir fahren dann aber doch auch mal gerne Richtung Süden. Ein bisschen Sonne braucht ja jeder mal“, sagt Sabine Volkmann und lacht herzlich.

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Der Knaus Campingpark am Hennesee beherbergt derzeit rund 200 Dauercamper (es sind noch Plätze frei). Zusätzlich gibt es rund 120 Plätze für das eigene Mobilheim.

Auch im Winter stehen den Gästen Hallenbad, verschiedene Saunen, ein Restaurant und ein Freizeithaus zur Verfügung.

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