Eslohe. . Der Esloher Rat hat einen Rekord-Haushalt verabschiedet. 4,2 Millionen Euro sollen im nächsten Jahr investiert werden. Eine Herausforderung.
Der Esloher Rat hat in seiner Sitzung am gestrigen Abend einstimmig einen Rekord-Haushalt verabschiedet. Mit 4,2 Millionen Euro beinhaltet das Zahlenwerk für 2018 das höchste Investitionsvolumen aller Zeiten.
Doch mehr noch: „Die Gemeinde Eslohe ist auf gutem Weg zu einem dauerhaft ausgeglichenen Haushalt“, wie CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen in seiner Haushaltsrede betonte.
Zukunftsfest für rasante digitale Entwicklung
So weist der Haushalt gegenüber dem Vorjahr nochmals eine erhebliche Steigerung der für Schulen und Turnhallen eingestellten Mittel aus. Für die Instandhaltung der Gebäude sind 266 111 Euro vorgesehen, für Investitionen 142 435 Euro. Der Anschluss des Schulzentrums an die Breitbandversorgung mache die Schulen zukunftsfest für die rasante digitale Entwicklung, so Franzen.
Appell an die Schulleiter
Eine Entwicklung, die SPD und FDP ebenso begrüßen. Dennoch, darauf wies der SPD-Fraktionsvorsitzende Volker Frenzel hin, selbst wenn sich die Gemeinde sehr bemühe und die Schulen im Vergleich zu anderen Kommunen in einem akzeptablen Zustand seien, auch in Eslohe gebe es Defizite und Investitionsstau. Lange nicht jeder Fachraum sei noch gemäß seiner Bestimmung nutzbar.
Aus seiner Erfahrung sei das Bewusstsein zur Sparsamkeit auch bei den Schulleitungen durchaus ausgeprägt. „Ich danke für diese gute Zusammenarbeit, hoffe aber, dass dieses Bewusstsein andererseits nicht hemmt“, so Frenzel. Er rief die Schulleitungen und die beratenden Schulpflegschaftskonferenzen auf, die Bedarfe aufzuzeigen, von leichten Bagatellschäden bis hin zur kostenintensiven Erneuerung eines veralteten Fachraumes.
Fehlende Barrierefreiheit angemahnt
„Auch Neuentwicklungen sollen aufgezeigt werden“, ermutigte Frenzel. Sprechen könne man über alles, verwirklichen könne man Sinnvolles. FDP-Fraktionsvorsitzender Thorsten Beuchel mahnte in diesem Zusammenhang die immer noch fehlende Barrierefreiheit an. Sie sei langfristig bedeutsam als Zukunftssicherung der Schulen.
Entwicklung der Dörfer
Ausführlich ging der CDU-Fraktionsvorsitzende Franzen gestern Abend auch auf die Dorfentwicklung ein. Aufgrund der im Haushalt vorgesehenen, aber auch durch bereits erledigte Maßnahmen, entwickele sich die Gemeinde immer weiter und steigere dadurch ihre Attraktivität.
Angesichts der Kosten für die geplante Anbindung des Esselmarktes an die Hauptstraße im Kernort, betonte er: „Wir sind für die gesamte Gemeinde verantwortlich und dürfen dabei die kleineren Orte nicht vergessen. Die Gemeinde lebt gerade von ihren vielfältigen Wohnplätzen, die uns alle etwas wert sein müssen.“
Dennoch halte die CDU die für 2018 und in den Folgejahren eingeplanten Mittel in Höhe von insgesamt 610 000 Euro für gerechtfertigt: Es handele sich um den zentralen Bereich des Ortes und den gelte es für die Ansprüche der nächsten Jahrzehnte zu gestalten.
Unterstützung von Sportvereinen
Für ebenso richtig hält Franzen die Erhöhung der laufenden Förderung für die Sportvereine. In Summe schütte die Gemeinde nach den im laufenden Jahr verabschiedeten Sportförderrichtlinien jährlich 33 000 Euro statt vormals 26 000 Euro aus - zusätzlich zu den Förderungen, die es bei Kunstrasenplatzsanierungen gibt. „Wir halten das für gerechtfertigt. In den Vereinen werden Woche für Woche viele Kinder und Jugendliche betreut“, so Franzen. Diese Arbeit verdiene eine breite Unterstützung.
Kritische Stimmen aus der Bevölkerung
Das sieht FDP-Fraktionschef Beuchel auch so. Auch er verwies angesichts kritischer Stimmen aus der Bevölkerung bezüglich der hohen Summen, die für die Sanierungen von Kunstrasenplätzen benötigt werden, auf das hohe ehrenamtliche Engagement, das in den Fußballvereinen geleistet werde. „Zur Erinnerung sei auch erwähnt, dass die damaligen Ascheplätze abgelöst werden mussten und die alternativen Rasenplätze in der Bewertung der Gesamtkosten, deutlich höhere laufende Kosten erzeugen“, so Beuchel.
Nur noch wenig Interesse am Bike-Park
Er nutzte den gestrigen Abend auch, um auf ein Thema hinzuweisen, das im vergangenen Jahr bereits angesprochen worden sei, aber so recht noch keine Resonanz gefunden hätte: die geringe Nutzung des Bike-Parks. „Pflege und Vorhaltung eines solchen Bereichs machen nur Sinn, wenn eine entsprechende Nutzung dahinter steht. Dies gilt es seitens der Verwaltung dringen
d zu bewerten“, so Beuchel. „Hier bleiben wir am Ball“, kündigte er an.
Immense Kraftanstrengung
Angesichts der Rekord-Investitionssumme fielen Lob und Anerkennung für das Team der Gemeindeverwaltung in diesem Jahr besonders deutlich aus. „Die Umsetzung der geplanten Investitionen wird eine immense Kraftanstrengung für unsere Verwaltung werden, Respekt für den Umfang der gesteckten Ziele“, formulierte es SPD-Fraktionschef Volker Frenzel.
„Nicht die Augen verschließen“
Ob diese Ziele immer mit der vorhandenen Personalstärke kooperiere, werde sich erst im Verlauf des Jahres zeigen. Bürgermeister und Kämmerer seien immer sehr stolz, wenn sie auf eine vergleichsweise gute Personalquote in Eslohe verweisen könnten. „Wir sollten aber nicht die Augen davor verschließen, wenn wir erkennen, dass es personell nicht mehr zu schaffen ist“, so Frenzel.
3,1 Millionen Euro für Breitbandausbau
Zur Verbesserung der Breitbandversorgung sind über die nächsten beiden Jahre 3,1 Millionen Euro eingeplant. Hinzu kommt die Verbesserung im gewerblichen Bereich - veranschlagt mit 320 000 Euro. Die Summen werden zu 90 Prozent gefördert.
Für die Instandhaltung von Straßen sind 170 000 Euro vorgesehen. Im Bereich der Investitionskosten sind als Projekte u.a. die Brücke in Bremscheid (140 000 Euro) und die Erschließungsstraße Stakelbrauk (110 000 Euro) eingeplant.
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