Eslohe. . Die Geschichte des Essel-Bräu beginnt mit einer Schnapsidee. Fast hätte das Esloher Bier einen ganz anderen Namen bekommen.
Diese Geschichte beginnt genau genommen nicht mit einer Schnapsidee, sondern mit einer Bieridee: Hermann Stoetzel, Besitzer des Gasthofes Domschänke, sieht im Fernsehen die „Hobbythek“ mit Jean Pütz. In der Folge wird Bier selbst gebraut und bei Stoetzel flammt die Idee auf: Das könnte ich doch eigentlich auch mal probieren: Gedacht, getan. Aus dieser spontanen Idee entwickelt sich im Laufe der Zeit ein Selbstläufer: Das Esselbräu wird zum Erfolgsmodell.
Beim Finanzamt beschäftigt
In den 80er-Jahren war Hermann Stoetzel noch beim Finanzamt in Meschede beschäftigt, als er sich das Buch von Jean Pütz übers Bierbrauen kaufte. Er probierte und experimentierte lange Zeit anhand der Buchanleitung.
Bis Stoetzel sein erstes wohlschmeckendes Bier produziert hatte, dauerte es ein Weilchen. Aber es gelang. In seiner Gaststätte bot er ausgewählten Gästen kleine Kostproben an und siehe da: Das selbstgebraute Bier kam super an. Die Begeisterung der Gäste ließ schließlich den Plan reifen, selbst eine kleine Brauerei einzurichten. Die Gründung einer eigenen kleinen Brauerei, war aber gar nicht so einfach. Damals gab es nur die großen Brauereien. Die heutige Essel-Brauerei gilt als einer der Pioniere der Gasthofbrauereien. Die Esloher standen damals an zehnter Stelle der bundesweit neu gegründeten Brauereien.
„Es musste viel improvisiert werden“
„Es musste viel improvisiert werden“, weiß Braumeister Werner Schulte. Er ist der Schwiegersohn von Hermann Stoetzel. Einer der renommiertesten Hersteller brautechnischer Anlagen, die Firma Kaspar Schulz aus Bamberg, half den Eslohern, ihre Brauerei einzurichten. „Unterstützt wurden wir beim Aufbau von zwei Braupensionären: Günter Böhler aus Dortmund und Franz Suntrop aus Lüdinghausen im Münsterland. Sie waren ganz begeistert von der Idee, hier eine kleine Brauerei einzurichten und haben uns viele Jahre, auch als Ratgeber, unterstützt“, berichtet Schulte.
Die Namensfindung war ein Klacks
Die Namensfindung für das neue Bier war dann allerdings ein Klacks: Der plattdeutsche Name für Eslohe lautet „Essel“. Da war es naheliegend ein Bier aus Eslohe nach dem Ort zu benennen. Ursprünglich hatte man allerdings die Idee es „Hermanus-Bräu“, in Anlehnung an den Vornamen des „Brauvaters“ zu benennen, doch am Ende entschied man sich für „Essel“ - ein Begriff, mit dem heute viele Dinge in Eslohe in Verbindung gebracht werden.
Seit 1988 wird Essel-Bräu in der Domschänke angeboten. In jenem Jahr übernahmen auch Werner Schulte und seine Frau Birgit, geborene Stoetzel, die Gaststätte. Bis 1994 braute Hermann Stoetzel das eigene Bier. Seitdem führt Werner Schulte auch die Brauerei. Der studierte Betriebswirt machte als Seiteneinsteiger in Kulmbach seine Meisterprüfung als Brau- und Malzmeister bei der Handwerkskammer Oberfranken.
Verkauf in Siphon-Flaschen
Zu kaufen gibt es das Esselbräu nur in der Brauerei, bzw. in der Domschänke. Die kleine handwerkliche Herstellung erlaube es nicht, kleine Mehrweggebinde in Halbliter- oder gar Drittelliter-Flaschen anzubieten, erklärt Schulte. Daher gibt es das Esselbräu im Außer-Haus-Verkauf nur in den schmucken Siphon-Flaschen zu zwei oder drei Litern. Wer seine Gäste zu Hause mit Esselbräu bewirten möchte, kann sich zum Fassbier übrigens auch entsprechende Zapfarmaturen und Theken ausleihen.
Malz, Hopfen, Hefe und Wasser aus der Homert
Die Domschänke ist seit vielen Generationen eine Gastwirtschaft. Früher war sie ein Dorfgasthof, nebenbei wurde eine kleine Landwirtschaft betrieben.
Heute ist die Domschänke ein Brauereigasthof mit Hotel und Gasthausbrauerei. Angeboten werden dort auch Bierseminare und Brauereibesichtigungen.
Zusätzlich zum hellen und dunklen Landbier, die es beide ganzjährig gibt, wird saisonal ab dem 23. April auch ein Maibockbier und ab dem 11.November eines jeden Jahres Weihnachtsbockbier angeboten.
Das Bier wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut aus Malz, Hopfen, Hefe und reinem Sauerländer Wasser aus der Homert.
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